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Blutwelt

Blutwelt

Titel: Blutwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber dieser eine furchtbare Gedanke beherrschte ihn permanent.
    Er blieb liegen.
    Seine Finger zuckten. Plötzlich kam ihm die Luft auch anders vor. So schwer und kaum zu atmen.
    Kaum zu atmen?
    Der Vergleich war durch seinen Kopf gehuscht, aber auch sofort wieder weg, denn erst jetzt war er in der Lage, seine Zunge ein zweites Mal in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Er drückte sie vom Rachen her nach vorn, um mit der Spitze den Verlauf seiner oberen Zahnreihe folgen zu können.
    Ja, sie waren da.
    Es gab sie.
    Die beiden Hacker oder Hauer waren tatsächlich vorhanden. Er würde sie in den Hals eines Menschen hineinrammen, um dessen Blut bis zum letzten Tropfen zu trinken.
    Widerlich und...
    Jetzt erwischte ihn der zweite Schlag oder Schock! Noch war sein Gehirn nicht frei, aber etwas strömte doch hindurch, und irgendwo braute sich einiges in seinem Hinterkopf zusammen.
    Frantisek bemühte sich, die Gedanken in ordentliche Bahnen zu lenken, was ihm nicht sofort gelang. Er musste sich zunächst innerlich disziplinieren, um sich eine Frage stellen zu können.
    Warum ekelte ich mich davor, das Blut eines Menschen zu trinken? Als Vampir müsste es das Größte überhaupt sein. Warum nicht bei mir, zum Teufel?
    Sein Gehirn war wieder klarer geworden. Leider noch nicht so klar, dass er alles verstehen konnte, aber da war schon etwas, das ihn zum Nachdenken brachte.
    Warum freute sich ein Vampir nicht auf das Blut eines Menschen? Warum war ihm das nicht möglich?
    Marek war noch nicht so weit, sich darauf eine Antwort geben zu können, aber jetzt merkte er plötzlich, dass noch etwas anderes hinzukam. Er konnte normal atmen. Er brauchte die Luft. Er atmete ein, er atmete wieder aus und war kaum in der Lage, es selbst zu fassen. Aus diesem Grunde probierte er es immer wieder.
    Ja, das klappte.
    Die Tatsache, dass er normal atmete, sorgte bei Marek für ein weiteres Durcheinander. Seine Gedanken explodierten. Er stellte sich plötzlich völlig andere Möglichkeiten vor.
    Dass die Cavallo es geschafft hatte, eine völlig neue Generation von Vampiren zu schaffen, die von den normalen Menschen überhaupt nicht mehr zu unterscheiden waren und sich dadurch die Chancen erhöhten, noch besser an das Blut heranzukommen.
    Das war einfach verrückt. Unmöglich im Prinzip – oder?
    Frantisek Marek war jetzt wieder in der Lage, seine Zunge zu bewegen. Er ließ sie durch den Mund tanzen und traute sich kaum, mit der Spitze seine fremden Zähne zu berühren.
    Er tat es trotzdem.
    Sehr leicht fuhr er daran entlang. Tatsächlich, es gab sie noch. Er hatte sich nicht getäuscht. Da waren sie, aber zugleich merkte er, dass sie doch recht locker saßen. Nicht nur sie allein, auch die Zähne in der Umgebung fühlten sich anders an. Es bestand zwischen ihnen so gut wie keine Verbindung mehr.
    Marek war irritiert. Etwas stimmte nicht mit ihm. Es gab die Vampirzähne, aber es existierte um sie herum auch noch ein anderes Gefühl, das schlecht zu beschreiben war.
    Was denn?
    Auf diese Frage konnte er sich noch keine rechte Antwort geben. Da braute sich zwar etwas in seinem Kopf zusammen, aber die richtige Lösung hatte er noch nicht gefunden.
    Wenn ein Vampir beißt, dann in den Hals!
    Es gab wohl keinen, der diese Regel besser kannte als Frantisek Marek. Zwar war er zu schwach, seinen Arm zu heben, um die Stelle an der linken Halsseite zu kontrollieren, aber so ein Biss hinterließ Spuren. Druckstellen, zum Beispiel, die auch später noch durch leichte Schmerzen zu spüren waren.
    Bei ihm war das nicht der Fall. Es gab einfach nur die Zähne. Auch an den anderen Stellen seines Körpers spürte er nichts, was darauf hingedeutet hätte, und allmählich gewann das klare Denken wieder die Oberhand. Der Pfähler benötigte noch einige Sekunden, um endlich Klarheit zu haben.
    Ich bin kein Vampir!
    Dieser erste Gedanke, diese erste Tatsache jagte einen Freudenschrei in ihm hoch. Er konnte plötzlich innerlich jubeln, und er hätte auch vor Glück geschrien, wenn es ihm möglich gewesen wäre, aber da gab es noch eine andere Seite, die ihn sehr nachdenklich machte.
    Wenn ich kein Vampir bin, warum, zum Teufel, habe ich dann diese beiden Zähne?
    Er war nicht in der Lage, darauf eine Antwort zu geben. Das hatte er nicht zu verantworten. Die Zähne waren auch nicht echt. Jemand hatte ihn mit einem künstlichen Vampirgebiss genarrt und ihm diesen Schrecken eingejagt.
    Es gab nur eine Person, die einen derartigen Plan verfolgte. Die blonde Bestie Justine

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