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Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition)

Titel: Blutwurstblues. Ein Mick-Brisgau-Krimi: Der große Roman mit dem Team von Der letzte Bulle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Scheich
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herkomme?«
    »Aus dem Land der silbernen Popolöffel?«
    »Nein! Von ganz unten. Aus Essen-Karnap. Und zwar aus dem Teil, wo die Polizei kommt, wenn die Leute mal die Miete zahlen, weil sie wissen wollen, wo das Geld her ist.« Paul Schreiner dachte einen Moment nach. »Mein Vater war Alkoholiker und meine Mutter ist abgehauen, als ich fünf war. Dafür war das Jugendamt ständig da. Wissen Sie, wie sich das anfühlt, immer das Kind aus ›schwierigen Verhältnissen‹ zu sein?! Und dann diese Blicke. Diese Mischung aus Mitleid und Herablassung.« Schreiner nahm Mick jetzt ganz genau ins Visier. »Ich hab es trotzdem zu etwas gebracht, und mir ist es lieber, die Leute halten mich heute für einen arroganten Großkotz, als dass ich noch einmal diese Blicke ertragen muss.«
    Mick überlegte einen Moment. Er konnte sich vorstellen, wie schwer es Schreiner gefallen sein musste, seinen Schwiegervater überhaupt um Hilfe zu bitten. Doch das alles ergab noch keinen Sinn. Wenn Willi Albrecht das Hilfegesuch kalt lächelnd abgelehnt hatte und Schreiner das als Demütigung empfunden hatte, hätte Mick verstanden, wenn Schreiner den Taubenopa erschlagen hätte. Der lebte aber noch. Tot war sein Enkel. Also warum …
    »Warum haben Sie Thomas Lobwohl geschlagen, obwohl es doch Willi Albrecht war, mit dem Sie einen Konflikt hatten?«, kam Andreas Mick zuvor.
    Paul Schreiner seufzte. »Thomas hat mitbekommen, wie ich seinen Großvater um Geld gebeten habe. Da hat er eins und eins zusammengereimt und wollte Lena alles erzählen.«
    »Was genau?«, hakte Mick nach.
    »Na, dass ich mehr oder weniger pleite war! Muss ja ein Fest für den Jungen gewesen sein. Den Stiefvater schön bei Mama anschwärzen. Der Junge konnte mich ja eh nie ausstehen.« Schreiner machte eine kurze Pause, während die Situation wohl noch einmal an seinem geistigen Auge vorbeizog. »Wie hätte ich denn vor Lena dagestanden?«
    Mick nickte. »Wieder wie der bemitleidenswerte kleine Junge. Nur diesmal noch mit 800 000 Euro Schulden am Hals. Lassen Sie mich raten. Thomas wollte sich von seinem Vorhaben nicht abbringen lassen, die Sache schaukelte sich hoch, und plötzlich findet sich Ihre Faust im Gesicht des Jungen wieder. Jetzt ist der Ofen endgültig aus. Aber irgendwas müssen Sie tun, um den Jungen zum Schweigen zu bringen, und da … sehen Sie die Eisenstange.«
    »Nein.« Schreiner zog das Foto seines toten Stiefsohns zu sich heran und betrachtete es, als müsste er sich selbst noch einmal vergewissern, was genau geschehen war. »Also. Ja. Mir ist die Faust ausgerutscht, aber danach … bin ich abgehauen. Ich habe es vermasselt.«
    »Herr Schreiner.« Andreas setzte sich auf seinem Stuhl zurecht. »Das glauben wir Ihnen nicht. Aber glauben Sie uns, wenn wir Ihnen sagen: Dies ist Ihre letzte Chance für ein Geständnis. Danach entscheidet der Richter.«
    Paul Schreiner antwortete nicht, sondern starrte nur auf das Foto. Die Ermittler wechselten einen Blick. Dann erhob sich Andreas und ging zur Tür. Mick spürte Andreas’ Blick, der ihn aufforderte mitzuziehen. Mick sah noch einmal prüfend zu Schreiner, der den Kopf zwischen die Hände genommen hatte und immer noch auf das Foto seines toten Stiefsohns starrte. Dann erhob auch Mick sich und verließ mit Andreas den Raum. Diesmal hielt Schreiner sie nicht auf.
    Plong – plong. Plong – plong. Mick warf seinen Smiley-Flummi gegen die Tür, ließ ihn aufprallen, fing ihn und warf erneut. Plong – plong. Plong – plong.
    Dass das Geräusch für andere ein wenig nervig sein konnte, wusste Mick, aber ihm half es beim Nachdenken, wenn er am Schreibtisch saß.
    »Also, ich gebe zu«, fasste Andreas zusammen, während er die Unterlagen für den Untersuchungsrichter fertig tippte. »Das Motiv, das ich Schreiner unterstellt hab, war vielleicht wirklich ein bisschen ›zusammengeschustert‹, aber … sein echtes hat es dafür in sich.«
    Mick quittierte Andreas’ Ausführungen mit dem schon bekannten »Plong – plong«. Andreas verzog das Gesicht, es konnte nichts Gutes bedeuten, wenn sein Partner so nachdenklich war.
    »Du hast es doch eben selber gesagt: Schreiner hatte Schiss, vor seiner Frau als Pleitegeier dazustehen, und als Thomas seiner Mutter alles erzählen wollte, hat er halt zugeschlagen.«
    Ein letztes »Plong«, dann fing Mick den Flummi auf und behielt ihn in der erhobenen Faust. »Ja, so kann es gelaufen sein, aber irgendwie …«
    »Irgendwie, was?«, fragte Andreas. In seinen Augen

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