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Bob und wie er die Welt sieht

Bob und wie er die Welt sieht

Titel: Bob und wie er die Welt sieht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Bown
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als solcher passten wir besser zu den Jongleuren, Feuerschluckern, menschlichen Statuen und all den anderen Straßenkünstlern, die sich auf der Piazza und in den umliegenden Straßen tummelten. Aber hier gab es natürlich auch viel mehr Konkurrenz. Deshalb spielten und übten wir viel, um unsere Tricks zu verbessern.
    Manchmal saß ich im Schneidersitz auf dem Gehweg neben Bob und spielte so Gitarre. Er liebte das und legte sich dann gern auf den Rücken des Instruments, wie er es schon in unserer gemeinsamen Anfangszeit gern getan hatte. Wir schüttelten uns die Hand, und er stand auf den Hinterbeinen, um nach seinen Leckerchen zu angeln.
    Unser Highlight aber war ein neues Kunststück. Es entstand ganz zwanglos zu Hause beim Spielen mit Belle. Er malträtierte gerade mal wieder seine alte Schmuddelmaus, und Belle wollte sie ihm wegnehmen, um sie zu waschen.
    »Weiß Gott was für Bakterien sich auf diesem ekligen Ding schon angesammelt haben«, schimpfte sie mit ihm. »Die gehört unbedingt mal mit Waschpulver richtig abgeschrubbt.«
    Aber Bob wollte sein Lieblingsspielzeug einfach nicht hergeben. Also versuchte sie, ihn mit einem Leckerchen zu bestechen. Die Entscheidung fiel ihm nicht leicht, und er schwankte sichtlich, bevor er den Katzensnack wählte. Er spuckte die Maus auf den Boden, um sich seine Belohnung zu holen – und Belle hatte gerade genug Zeit, um ihm das Schmuddelmäuschen vor der Nase wegzuschnappen.
    »Das hast du fein gemacht, Bob«, lobte sie ihn. »High five«, fügte sie hinzu und hielt ihm die Hand hin wie ein amerikanischer Football- oder Basketballspieler, der seine Team-Kollegen so einlädt, einen Treffer zu feiern.
    Ich saß daneben und sah, wie Bob seine Pfote hob und damit auf ihre Handfläche tappte. »Das war echt cool«, lachte ich. »Aber ich wette, das könnt ihr nicht noch mal.«
    »Wette angenommen«, grinste Belle siegessicher, und die beiden wiederholten das Kunststück ganz selbstverständlich vor meinen staunenden Augen.
    Seither verbindet Bob mit diesem Trick die sichere Erwartung einer Belohnung. Auf der Neal Street in Covent Garden haben wir damit viele Bewunderer gefunden, sogar ein paar sehr berühmte.

    Es war an einem Samstagnachmittag gegen vier Uhr. Zwei kleine Mädchen waren vor uns stehen geblieben und bewunderten Bob. Sie waren zwischen acht und zehn Jahre alt und in Begleitung einer kleinen Gruppe von Erwachsenen, zu denen auch zwei bullige Hünen mit dunklen Sonnenbrillen gehörten. So, wie sie nervös die Gegend absuchten, während die beiden Kinder Bob streichelten, sahen sie aus wie Bodyguards. Und das waren sie wohl auch.
    »Daddy, schau mal«, wandte sich eines der Mädchen begeistert an ihren Vater.
    »Ja, das ist wirklich eine coole Katze«, antwortete jemand hinter meinem Rücken.
    Mir gefror das Blut in den Adern. Diese Stimme hätte ich überall erkannt.
    Ich drehte mich um und hinter mir stand tatsächlich Sir Paul McCartney.
    Niemals hätte ich gedacht, dass sich eine Legende der Popmusik mit einem einfachen Straßenmusiker abgeben würde. Musikalisch spielte er natürlich in einer ganz anderen Liga als ich. Aber er war kein bisschen abgehoben.
    Neben Bob auf dem Boden lag ein Exemplar meines Buches, und ich sah, dass er es aufmerksam betrachtete. Ich hatte einen ganzen Packen Flyer dabei, die für unsere Signierstunde warben. Es waren nur noch drei Tage bis dahin, und ich war schon jetzt sehr nervös.
    Die Veranstaltung würde der Beginn und, so dachte ich, wahrscheinlich auch das Ende meiner Karriere als Buchautor sein. Ich hatte bereits gehöriges Lampenfieber und verteilte die Flyer fast panisch an jeden, der auch nur das geringste Interesse an uns zeigte. Damit hoffte ich, meinen derzeit schlimmsten Albtraum – nächste Woche allein in einer leeren Buchhandlung zu sitzen – verhindern zu können. Dabei war ich mir fast sicher, dass ich die meisten als Altpapier in den Papierkörben rund um Covent Garden wiederfinden würde, wenn ich den Mut hätte, hineinzuschauen.
    In meinem Kopf meldete sich eine kleine Stimme zu Wort: »Na, mach schon, gib ihm einen!«
    »Ähm, ich habe ein Buch geschrieben über Bob und mich«, erklärte ich und machte dabei eine Kopfbewegung hinüber zu meinem rothaarigen Begleiter, der völlig unbeeindruckt auf meinem Rucksack saß. »Nächste Woche gibt es eine Signierstunde, vielleicht haben Sie ja Lust vorbeizukommen«. Dabei drückte ich ihm einen Flyer in die Hand.
    Ich konnte es kaum glauben, aber er nahm ihn

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