Boba Fett 02 - Im Kreuzfeuer
denn das gerade?"
„Um Aurra Sing", sagte Ulu Ulix. „Erwähnt ihren Namen nicht in Glynn-Betis Nähe. Sie verabscheut Aurra Sing, und nicht zu Unrecht: Die Kopfgeldjägerin bringt einfach so Jedi um. Für sie ist das ein Sport."
„Ich dachte, Kopfgeldjäger arbeiten nur gegen Geld", sagte Boba.
„Aurra Sing ist anders", sagte Ulu Ulix. „Man sagt, dass es in ihrer Vergangenheit ein Ereignis gab, weshalb sie Jedi hasst. Was auch immer der Grund ist: Sie greift uns bei jeder Gelegenheit an, die sie bekommt."
„Du meinst, einfach so zum Spaß?", fragte Garr schockiert.
„Ein kranker Spaß", gab Ulu Ulix zurück. „Aber jetzt kommt, ihr beiden. Lasst uns gehen."
Das ist die Erklärung, dachte Boba, als er Garr und Ulix in den hinteren Teil des Schiffes folgte. Aurra Sing folgt dem Schiff, damit sie ein oder zwei Jedi umlegen kann. Ich wünsche ihr viel Glück!
Was sie wohl denken würde, wenn sie wüsste, dass ich an Bord bin.
Die Korridore des Schiffes waren voller Besatzungsmitglieder, die auf ihre Posten eilten. Der Anflug auf einen Planeten war für alle ein aufregendes Ereignis - bis auf die Klontruppen natürlich. Ob es dieser oder jener Planet war, ihnen war es vollkommen gleichgültig.
Boba würden die Klone nicht fehlen. Seine Brüder, die ihm so ähnlich waren, sich aber auch so sehr von ihm unterschieden. Sie interessierten sich nicht dafür, woher sie kamen und wohin sie gingen. Sie interessierten sich nur für ihre Waffen, welcher Aufgabe sie zugeteilt waren, und wer das Kommando hatte. Die Klone funktionierten vollkommen militärisch.
Als Boba Ulu und Garr dabei half, die jüngeren Waisen in die Docking-Bucht zu bringen, war Boba überrascht, seinen alten Freund CT-4/619 bei der Arbeit zu sehen. Er übermalte die Kriegsembleme und militärischen Nummern auf dem kleinen Landeschiff, mit dem die Waisen nach unten gebracht werden sollten.
„Kennst du mich noch?", fragte Boba.
„Eigentlich nicht", gab CT-4/619 zurück. „Sollte ich?"
„Nein, hätte mich nur interessiert", sagte Boba. „Was machst du?"
„Entmilitarisieren", sagte der Klon.
„Weshalb denn das?", fragte der ewig neugierige Garr.
„Bespin", sagte CT-4/619. „Sie wollen keine Anzeichen von Krieg sehen."
„Die Regierung von Bespin möchte die Neutralität ihres Planeten wahren", sagte Glynn-Beti. Die Bothanerin war unbemerkt zu ihnen gekommen. Wie immer machte sie Boba nervös. „Man hat uns gestattet, die Waisen nach unten zu bringen, wir dürfen aber keine Waffen tragen oder an militärische Aktionen teilnehmen." „Nicht einmal Euer Lichtschwert?", fragte Boba und zeigte auf die unter der Robe der Jedi-Meisterin versteckte Waffe. „Die Waffen der Jedi-Meister unterliegen nicht den lokalen Regeln", sagte Glynn-Beti mit einem arroganten Stirnrunzeln. „Und jetzt an Bord!"
Kapitel 18
Das Landeschiff dockte von der Candaserri ab und bremste sofort mit seinen Rückschub-Raketen für den Eintritt in die Atmosphäre ab. Die einundzwanzig jüngeren Waisen waren in ihre Sitze geschnallt und schrien fröhlich und aufgeregt, als das Landeschiff die ersten Luftschichten berührte.
Das leise Pfeifen wuchs zu einem Brüllen an, als das kleine Schiff in das Meer aus Wolken tauchte. Es war ebenso beängstigend wie aufregend. Die Waisen riefen „Oohh" und „Aahh", als die Wolken in Rot- und Gelb-, Orange- und Brauntönen vorbeizischten.
In weiter Entfernung sah Boba Blitze. „Ein Sturm", sagte Garr, der wie immer alles erklärte. „Die Stürme auf Bespin sind die tödlichsten in der Galaxis."
Sie ließen den Sturm bald hinter sich, als das kleine Landeschiff tiefer und tiefer und tiefer ging, hinein in die mittleren Atmosphärenschichten, wo die Bewohner von Bespin lebten.
Boba gefiel normalerweise der Sinkflug zu einem neuen Planeten. Aber dieses Mal hatte er gemischte Gefühle.
Er konnte es kaum erwarten, sich auf die Suche nach Aurra Sing zu machen, die nicht weit weg sein konnte.
Andererseits wusste er jetzt schon, dass ihm das Leben an Bord der Candaserri fehlen würde. Er war gezwungen gewesen, unter dem falschen Namen Jeff' zu leben. Dafür aber war ihm das erste und einzige Mal in seinem Leben ein Freund beschieden worden. Jemand, mit dem er etwas unternehmen konnte, mit dem er Dinge erforschen und mit dem er reden konnte. Jemand, mit dem er Geheimnisse teilen konnte (natürlich nur bis zu einem gewissen Grad).
Es war alles ein großes Vergnügen gewesen. Aber jetzt war es für Boba Fett an der Zeit,
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