Boba Fett 03 - Das Labyrinth
Herz geradeaus nach vorn. Die Turbolift-Tür öffnete sich.
»Sicherheitsebene Eins!«, wiederholte die mechanische Stimme. »Bitte lassen Sie die Passagiere aussteigen.«
Dutzende von Leuten verließen hastig den Turbolift. Boba schoss zwischen ihnen hindurch, bis er in der Liftkabine war. Er atmete schwer. Aber er war allein in dem Turbolift!
»Du da!«, rief die seltsam vertraute Stimme.
Boba wirbelte herum.
»Wir verlassen jetzt Sicherheitsebene Eins«, sagte die mechanische Stimme.
Die Tür schloss sich. Nur noch Zentimeter, dann wäre sie vollkommen geschlossen.
Boba atmete aus. Er war in Sicherheit!
Da warf sich mit einem Schrei eine kleine Gestalt durch den Spalt. Die Turbolift-Tür schloss sich endgültig. Boba schob schnell die glänzende Karte in die Tasche. Dann wich er an die Kabinenwand zurück und sah seinen Verfolger an.
Er saß in der Falle!
Kapitel 6
Boba stand mit dem Rücken zur Wand. Er hob die Hände, bereit zum Kampf.
Aber gegen wen musste er kämpfen? Oder gegen was? Boba hielt vor Schreck den Atem an.
Denn einen Augenblick lang glaubte er, in einen Spiegel zu sehen. Er sah sein eigenes Gesicht, seinen eigenen Körper und seine eigenen, zum Schutz erhobenen Hände. Sogar die Kleidung war dieselbe - dieselbe grau-blaue Tunika, dieselben hohen schwarzen Stiefel. Der einzige Unterschied bestand darin, dass der Junge, der Boba Fett anstarrte, einen Helm trug.
Aber es war nicht die Art von Helm, den die Klontruppen trugen und auch kein Mandalorianischer Helm. Es war ein brauner Helm mit vergoldeten Metalleinfassungen. Boba hatte schon tausende solcher Helme auf seiner Heimatwelt Kamino gesehen. Es war ein Schulungshelm, ein Teil der Ausrüstung, die junge Klone während ihrer Ausbildung trugen.
Boba starrte seinen Klonzwilling an.
Die beiden musterten einander vorsichtig, die Arme immer noch in Kampfhaltung erhoben. Nach einer Minute schüttelte der Klon den Kopf. Er streckte die Hand aus. Zum ersten Mal sah Boba, dass sein Gegenüber etwas in der Hand hielt.
»Das hast du fallen lassen«, sagte der Klon. Er hielt es Boba hin. »Da drüben, am Sicherheitsschalter.«
Boba schaute ungläubig drein. Es war sein Buch - das Buch, das ihm sein Vater hinterlassen hatte. Boba schüttelte den Kopf. Dann nahm er es dem anderen Jungen schließlich ab.
»Danke«, sagte Boba. Er hatte sich so sehr darauf konzentriert, vor Aurra Sings Rückkehr zu verschwinden, dass er vergessen hatte, das Buch mitzunehmen. Er sah den Jungen an und rang sich ein Lächeln ab. Zu seiner Überraschung lächelte der Junge zurück.
»Ich dachte, es könnte vielleicht wichtig sein«, sagte der Klon. »Ich bin froh, dass ich dich noch eingeholt habe.«
Der Turblift fuhr langsam und lautlos nach unten. Über der Tür zeigte eine Reihe von blinkenden Lampen an, dass sie sich Ebene Zwei näherten, die tausende von Metern unterhalb der ersten Ebene lag. Boba packte das Buch in seine Tasche, zu der glänzenden Karte. Der Klonjunge sah ihn neugierig an.
»Du trägst keinen Helm«, sagte der Klon. Er tippte gegen seinen eigenen. »Bist du ein Gerader oder ein Ungerader?«
»Ein Gerader oder ein Ungerader?«, wiederholte Boba. »Was meinst du damit?«
Dann erinnerte er sich.
Alle jungen Klone waren durchnummeriert. Und alle trugen Schulungshelme so wie dieser Junge einen trug. Der einzige Unterschied bestand darin, dass ein paar der Helme goldfarbene Teile hatten. Klone mit ungeraden Nummern trugen goldene. Klone mit geraden Zahlen trugen normale Helme.
Der Helm dieses Klons war teilweise vergoldet. Er war also ein Ungerader. Er starrte Boba noch immer an und wartete geduldig auf eine Antwort.
»Oh«, sagte Boba schließlich. »Ich bin, äh, so wie du. Ungerade.«
Der Klonjunge nickte ernst. »Wird dein Helm auch gerade repariert?« Er tippte wieder gegen seinen Helm und verzog das Gesicht, als ein Rauschen aus dem Kopfhörer ertönte. Das Geräusch war so laut, dass sogar Boba es hören konnte.
»Deshalb bin ich hier«, fuhr der Klon fort. »Ich hätte mit den anderen an Bord bleiben sollen. Aber mein Helm funktioniert nicht richtig. Unser Commander sagte, es wäre besser, ich würde ihn hier auf der Tech-Support-Ebene reparieren lassen.«
»Tech-Support?«, fragte Boba.
»Ebene Drei. Dort werden alle Reparaturen vorgenommen.« Er sah Boba an und runzelte zum ersten Mal leicht die Stirn. »Du müsstest das eigentlich wissen. Dein Helm muss eine Fehlfunktion haben.«
Boba wusste, dass die Schulungshelme einen
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