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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Tür zu drücken, deren grüne Farbe fleckig und abgeplatzt war, sodass es aussah, als hätte die Tür Lepra. Stattdessen betätigte er einen Hebel unter dem letzten der wackeligen Stühle, und ein geheimer Durchgang neben einem verstaubten Plastik-Ficus ging auf.
    Roy glaubte, einen ziemlich großen Blutfleck unter der künstlichen Pflanze zu erkennen, aber er hatte nicht vor, sich genauer danach zu erkundigen. Ihm war, als würden sich seine Eier ein bisschen (nur ein kleines bisschen) zusammenziehen, als er mit den Männern den Raum hinter der fleckigen Tür betrat. Sein Adrenalinspiegel schoss in die Höhe und er verlor schlagartig das Gleichgewicht, so, als wären sie durch eine Art Portal in eine andere Dimension getreten. Eine Kette kleiner Schweißperlen formte sich direkt über seinem Kragen, und die Luft schien in seiner Lunge zu gefrieren und nicht wieder daraus entweichen zu können.
    In diesem Fall wäre es möglich, dass mich nicht mal mein großes Maul mehr rettet.
    Im Eingangsbereich lag ein beeindruckender Orientteppich, auf dem die Farben Honig, Gold und Rostbraun dominierten. Skulpturen, die von unten angestrahlt wurden, standen auf Granitpodesten, und an den Wänden hingen teure Gemälde. Roy begann sich zu fragen, wen um alles in der Welt er abgezogen hatte, dessen Dad vielleicht zur Mafia gehörte. Der Laden stank geradezu nach Geld, allerdings nicht nach der Art, von dem das Finanzamt etwas wusste.
    Sie durchquerten das Foyer und betraten ein noch üppiger ausgestattetes Büro. Eine dicke blaue Plane bedeckte einen weiteren unglaublich edlen Teppich. Roy blickte von der Plane auf zu Eddie.
    »Sag mir bitte, dass die nur hier liegt, weil ihr ein Loch im Dach habt.«
    Der Berg versetzte ihm einen Fausthieb gegen den Schädel, und Roy brach zusammen. Er fiel auf seine Schultern, welche die meiste Wucht seines Sturzes abbekamen, und der Schmerz schoss durch seinen Rücken bis hinunter in seine Zehen. Übelkeit stieg in ihm auf, und er drohte sich übergeben zu müssen. Der Berg riss ihn hoch und hieb ihm die Faust noch einmal mitten ins Gesicht. Als Roy diesmal auf der Plane landete – und nachdem die schwarzen Punkte vor seinen Augen langsam wieder verschwunden waren –, sah er Zentimeter vor seinem Gesicht die Schuhspitze eines teuren Budapesters.
    »Bindet ihn auf dem Stuhl fest, Jungs«, ertönte ein tiefer Bariton von irgendwo über dem Schuh. »Wir haben ein Telefonat zu führen.« Der Kerl beugte sich herunter, und sein Gesicht tauchte in Roys verschwommenem Blickfeld auf. »Du solltest beten, dass deine Schwester zu Hause ist, mein Junge.«
    Roy konnte sich nicht daran erinnern, wann er ohnmächtig geworden war, aber als er wieder zu sich kam, übertrafen die Schmerzen alles, was er je nach einem Saufgelage durchlitten hatte. Die ganze rechte Seite seines Sichtfeldes wirkte irgendwie trübe und verschwommen.
    Er war an einen Stuhl gefesselt, der mitten auf der blauen Plane stand. Die Seile schnitten in seine Arme.
    Irgendjemand fragte ihn irgendetwas. Langsam konnte er auch wieder hören. Sie waren offenbar hinter etwas her, das Bobbie Faye besaß.
    »Ich … äh … warum fragt ihr nicht einfach Bobbie Faye danach?«, lallte Roy und blinzelte mit dem Auge, durch das er noch verschwommen etwas sehen konnte (das andere war zugeschwollen), bis das kantige Gesicht eines gut gekleideten Mannes vor ihm auftauchte. Roy schätzte ihn auf Mitte vierzig. Der Kerl machte einen seltsam glücklichen Eindruck und trug einen makellosen, perfekt geschnittenen Seidenanzug, der ihm beinahe ein seriöses Aussehen verlieh.
    Er stellte sich als Vincent vor.
    »Verstehst du, mein lieber Junge«, sagte er, »wir möchten keine Piratenkönigin entführen. Das gäbe viel zu viel Aufruhr, besonders angesichts ihrer guten Beziehungen zur Polizei. Und eure Nichte? Wenn eine süße, kleine, blonde Fünfjährige verschwände, würde sofort die höchste Alarmstufe gelten, und zwar im ganzen Land. Und wer käme dann infrage? Ja, genau. Du .« Vincent beugte sich weiter herunter und füllte nun Roys verschwommenes Blickfeld komplett aus. »Du bist entbehrlich. Du tauchst ohnehin ständig unter, versteckst dich vor der einen oder anderen Freundin. Dein Verschwinden wird man erst nach ein paar Tagen bemerken, wenn es uns längst egal sein kann.«
    Roy registrierte den scherzenden Tonfall, das warme Lächeln und überlegte fieberhaft, wie er Vincent einwickeln könnte. Alles an dem Mann kam ihm irgendwie kantig vor: ein

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