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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer Kostenlos Bücher Online Lesen
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schlug lauthals Alarm. Zwei Schläger, die sich so lässig gaben, mochten an noch viel mehr Gewalt gewöhnt sein, als Roy es zunächst vermutet hatte. Vielleicht war er da in ganz fiese Gesellschaft geraten. Er hielt es für besser, nicht genauer darüber nachzudenken. Stattdessen versuchte Roy sich auf Vincent zu konzentrieren, der ihm sein eigenes Handy an das blutende Ohr hielt. Der Mann beugte sich so weit vor, dass er Bobbie Fayes Schimpftiraden verstehen konnte.
    »Du«, schnauzte Bobbie Faye ihn durchs Telefon an, »bist nichts weiter als mieser menschlicher Abschaum, Roy Ellington Sumrall, also versuch gar nicht erst, mich auszutricksen.«
    Vincent betrachtete ihn erstaunt, und Roy zuckte mit den Schultern. »Ich habe ihr früher schon ein paar Mal gesagt, es ginge um Leben und Tod«, erklärte er.
    »Ein paar Mal?«, brüllte Bobbie Faye, weil sie glaubte, er hätte mit ihr gesprochen. »Wohl eher ein paar Dutzend Mal. Komm her und hilf mir. Auf der Stelle! «
    Wieder wurde die Verbindung unterbrochen. Vincent nahm das Handy von Roys Ohr weg und sah ihn mit einem tadelnden Blick an, wie man ihn einem Kind schenkt, das seine Hand zu oft in die Dose mit den Süßigkeiten gesteckt hat.
    »So viel zur Liebe deiner Schwester, mein Junge«, sagte er, und Roy jagte ein Schauer den Rücken hinunter, da Vincents aufgesetzt mitfühlender Tonfall so endgültig klang. »Vielleicht sollte ich dich lieber beseitigen und mir jemanden suchen, der ihr wirklich wichtig ist.«
    »Nein, bestimmt, ich bin ihr wichtig. Ich schwöre es. Sie ist eine gute Schwester, wenn sie nicht gerade völlig austickt. Lassen Sie sie mich noch mal anrufen. Ich werde sie überzeugen. Ganz bestimmt.«
    Vincent dachte einen Moment lang über das Angebot nach. Unterdessen setzte Roy das ernsteste Gesicht auf, zu dem er fähig war, und hoffte, die aufgeplatzten Lippen und geschwollenen Augen würden die Wirkung nicht allzu sehr untergraben. Vincent lachte und schüttelte den Kopf, woraufhin Eddie aufstand und die größte Klinge aus der größten Messerscheide zog, die Roy jemals gesehen hatte.
    »Mein lieber Junge, ich glaube, du willst mich hinhalten. Ehrlich, ich bewundere deine Chuzpe, Roy. Noch ein paar Jahre mehr und du hättest daraus vielleicht eine wahre Kunst machen können.«
    Vincent nickte Eddie zu, der näher an Roy herantrat und die Klinge so drehte, dass sich das Licht in ihr spiegelte und Roy blendete.
    »Es ist so«, fuhr Vincent fort, »dass ich mich selbst für einen Künstler halte. Mit Hehlerware und teuren, gestohlenen Kunstgegenständen zu handeln und selbst die Betrüger zu betrügen, erfordert viel Talent. Und obwohl ich deine Bemühungen sehr schätze, lieber Roy – unter anderen Umständen hätte ich dich vielleicht sogar unter meine Fittiche genommen und dich ausgebildet –, habe ich in diese Sache einfach zu viel Geld investiert, um noch mehr Zeit zu verlieren.«
    Eddie trat vor, und Roy versuchte mit aller Kraft samt seinem Stuhl vor den Männern davonzuhüpfen, doch der hochflorige Teppich unter der Plane verhinderte, dass ihm dies auch nur ansatzweise gelang.
    Eddie lachte. »Hast du einen Leistenbruch oder so was?«
    »Ich schwöre es«, sagte Roy zu Vincent. »Sie liebt mich wirklich. Sie wird es Ihnen geben. Bleiben Sie ganz ruhig. Ich habe mich immer auf Bobbie Faye verlassen können, obwohl sie eigentlich unzurechnungsfähig ist.« Er biss die Zähne zusammen und versuchte mit aller Macht, sein charmantes Lächeln beizubehalten.
    Vincent betrachtete ihn, dann ließ er seinen Blick über den Schreibtisch wandern, von dort zu dem Gemälde an der Wand, zu der Statue auf einem schwarzen Granitpodest ganz in der Nähe und schließlich wieder zurück zum Schreibtisch, auf dem ein vergilbtes, handgeschriebenes Tagebuch voller Wasserflecken aufgeschlagen unter einem Glaskasten lag. Anschließend drehte er sich langsam wieder zu Roy um.
    »Letzte Chance.« Vincent drückte die Wahlwiederholungstaste und hielt Roy das Handy ans Ohr. »Keine Ausreden.«
    Als Bobbie Faye sich meldete, fragte Roy: »Hast du irgendwo eine Zeitung liegen?«
    »Heiliger Bimbam, Roy, du hattest mir versprochen, vormittags nichts mehr zu trinken.«
    »Bobbie Faye, ich schwöre dir bei Moms Grab, ich habe nichts getrunken. Ich brauche deine Hilfe. Bitte … hast du eine Zeitung?«
    Bei Moms Grab? Wehe, wenn er lügt und dann auf Moms Grab schwört!
    Bobbie Faye, die in der Zwischenzeit in einen Bademantel geschlüpft war, spähte nach draußen

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