Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Dienstboteneingang des Clubs ein Stockwerk weiter oben.«
»Der wird auch streng bewacht. Ich habe es überprüft. Es gibt Überwachungskameras, und Zugang erhält man nur per Computer. Man braucht einen Zahlencode, und der Fingerabdruck wird gescannt. Aber das ist nur eine grobe Einschätzung, denn ich kam nicht nahe genug ran«, berichtete Riles.
»Nick wurde verhaftet«, informierte sie Moreau, der gerade seinen Anruf beendet hatte. »Er hat sich sofort einen Anwalt genommen. Wie sieht es mit den Treppen aus?« Er studierte zusammen mit Trevor die Pläne.
»Auf jedem Treppenabsatz zwei Wächter. Wir müssten uns aufteilen«, meinte Riles, der ebenfalls die Skizzen studierte. »Zwei gehen auf die Ostseite und eineinhalb«, sagte er mit einem Nicken auf Bobbie Faye, »auf die Westseite.«
»Oder ich könnte meinen Code für den Lastenaufzug benutzen«, schlug Bobbie Faye vor.
»Du bist im Besitz eines Zugangscodes für den zugangsbeschränkten Bereich eines SM -Clubs?«, fragte Riles. »Das erklärt einiges .«
Lori Anns Aufregung wuchs, beruhigte sich, wuchs wieder an und pulsierte in ihrer Magengrube. Noch drei Stunden bis zum Spiel. Sie spazierte mit Stacey durch eine der großen Parkbuchten unterhalb des Stadions. Hier war genug Platz für die Busse der Gastmannschaften, und trotzdem blieb noch genug Raum für andere Fahrzeuge und Lagerfläche für allen möglichen Baukram. Sie warteten auf Marcel, der noch bei Mike, dem Tiger war, um so kurz vor dem Spiel alles noch einmal durchzuchecken. Direkt vor dem Spiel wurde die Wildkatze aus ihrem riesigen Gehege geholt und in sein fahrbares Gehege verladen, gleich jenseits des schmalen, baumgesäumten Sträßchens, und dann würde Marcel den Käfig hier hineinziehen – und sie würde sich bemühen, keinen Herzinfarkt zu bekommen.
Sie würden Mike den Tiger ziehen. Um das Footballfeld.
Sie würden ein Teil der Geschichte werden, ein Teil dieses Ortes und der Geschichte der Universität, die sie auch gerne einmal besucht hätte. Eines Tages vielleicht, wenn sie es schaffte, trocken zu bleiben, einen Tag nach dem anderen, und Stacey erst mal zur Schule ging, dann vielleicht.
»Mama, Mama«, sang Stacey. Ihre Pompons hielt sie inzwischen überhaupt nicht mehr still, und Lori Ann musste sie von einem Haufen Zementblöcke herunterholen, die jemand an einer Wand in der Parkbucht aufgestapelt hatte. Die Mauer lag unterhalb der Sitzreihen im Stadion. Die Zuschauer strömten bereits zu ihren Plätzen, und der Lärm klang als leises Grollen zu ihnen durch die Wand. Kurz darauf kletterte Stacey auch schon auf einen Berg aus Stahlstangen und Werkzeugkisten, dann auf einen riesigen Generator, und schließlich hüpfte sie in einen Haufen orangefarbener Warnhütchen, die jemand in einer Ecke abgeladen hatte. Hier unten war wirklich ein Paradies für Kinder, und der dämliche Bauarbeiter hätte sich wirklich eine bessere Stelle aussuchen können, um seinen Kram abzuladen. Allerdings hätte das Zeug, wenn er es draußen gelagert hätte, wertvolle Parkplätze blockiert, für die die LSU Gebühren kassierte. Was sollte man also erwarten?
Sie hob Stacey aus dem Baustellenkram heraus und beschloss, das Kind mit etwas anderem als Cheerleadertraining zu beschäftigen. Sie ließ den Blick umherschweifen, und ihr fiel auf, dass an dem Generator eine Kamera angebracht worden war. Es gab sonst keinerlei Barrikaden, um einen Unbeteiligten davor zu bewahren, versehentlich über das aufgestapelte Baugerät zu stolpern, und eine Kamera als Sicherheitsvorkehrung war in diesem Fall ziemlich sinnlos, außer vielleicht, um zu verhindern, dass jemand das Zeug stahl. Es war unglaublich, wie sicherheitsbewusst sie geworden war, seitdem sie ein Kind hatte, ganz abgesehen von den Katastrophen, die Bobbie Faye öfters lostrat und die sie so mitbekam. Heutzutage nahm Lori Ann alles unter dem Gesichtspunkt »Wie sicher ist es?« unter die Lupe – insbesondere da Stacey sehr nach ihrer Tante schlug.
Sie musste über ihre Tochter lächeln, die über und über mit den klebrigen Resten des lila Wassereises verschmiert war, das Marcel ihr gekauft hatte. Dazu kam jetzt auch noch der Baustellenstaub. Sie hüpfte völlig überdreht von all dem Zucker durch die Gegend, und Lori Ann fragte sich, wie sie dieses Kind dazu bringen sollte, während der Fahrt ums Spielfeld still in Marcels Truck zu sitzen?
Oje, wie sollte sie das bloß hinkriegen?
Der Mechaniker tigerte in seiner Werkstatt auf und ab. Die
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