Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
werden sollte – , aber Talbot, der fiktive Einkäufer dieser Firma, die so groß war, dass es ganze Abteilungen gab, von deren Existenz andere Abteilungen überhaupt nichts wussten (so ähnlich wie bei der Regierung), wollte ihn lieber schon am Donnerstag im Werk haben, damit er ihm nicht den ganzen Freitag hinterrennen und sich Sorgen machen musste, dass sein schönes Wochenende, an dem er sich gemütlich auf seiner Couch ein Spiel ansehen wollte, ruiniert wäre. Der Kran würde geliefert und genau dort abgestellt werden, wo PF ihn nächste Woche benötigte. Nur dass es PF nächste Woche nicht mehr geben würde.
»Ja, Sir«, meldete sich der Angestellte wieder, »wir haben ihn gerade reinbekommen. Er wurde überprüft und ist einsatzbereit.«
»Wird er bis um sieben hier sein?«
»Ja, Sir. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
»Nein, das war alles. Vielen Dank.«
Er trennte die Verbindung, warf das Handy auf den Beifahrersitz und fuhr vom Parkplatz.
3
»Der Richter möchte gerne wissen, wie es möglich ist, dass Bobbie Faye bei uns einen Kurs zur Aggressionsbewältigung erfolgreich abschließen konnte.«
»Na ja, wir hingen an unserem Leben.«
Jackie Kessler und Dakota Cassidy, Justizangestellte
»Ist alles erledigt?«, fragte ihn die Stimme mit dem singenden, irischen Tonfall eine Stunde später am Telefon. Der Mechaniker wechselte die Seite und hielt das Handy an sein gutes Ohr. Er hörte den irischen Anklang kaum, denn er hatte sich seine Hände besehen und einen schwarzen Schmutzrand unter dem Nagel seines Zeigefingers entdeckt. Er musste sich die Hände waschen.
»Ja, alles ist fertig. Das letzte Teil wurde heute Morgen zurückgegeben.«
»Gute Arbeit.«
Er trennte die Verbindung und drehte das Wasser auf. Dann nahm er sich eine Bürste mit kurzen, steifen Borsten und schrubbte damit den widerspenstigen Dreck weg. Dann trocknete er sich die Hände ab und wusch sie, nur sicherheitshalber, noch einmal.
Sie würden sich an Chloë erinnern. Erinnern, erinnern, erinnern hallte es in seinem Kopf wider. Und an ihn würden sie sich auch erinnern. Er hatte nicht vorgehabt, so ein Vermächtnis zu hinterlassen. Einige Menschen würden schockiert reagieren. Verstört. Seine Familie würde um ihn trauern.
Aber er musste es tun. Endlich bot sich ihm die Gelegenheit, für Gerechtigkeit zu sorgen, und er würde sie nicht vorbeiziehen lassen.
Als er den Raum verließ, brachte er es zum ersten Mal seit elf Jahren nicht über sich, ihrem Foto zuzunicken. Er hoffte, dass sie dafür Verständnis hatte.
Lonan beugte sich über Ians Schulter. Ian war ihr Computerexperte. Das schöne an der Technik war, dass man sich mit Geld in diesem Bereich einen riesigen Vorteil vor allen anderen erkaufen konnte, und für dieses Projekt stand ihnen ein Vermögen zur Verfügung.
»Er hat die letzte Bestellung aufgegeben«, sagte Ian und tippte auf den Bildschirm. Dann legte er die Hände auf die Tastatur. »Und ich leite sie … jetzt um.«
Mit wenigen Befehlen hatte sich das Ziel der letzten Maschine geändert. Noch sollte der Bombenmacher nichts von den Veränderungen mitbekommen. Er würde es noch früh genug erfahren, und dann würden sie sich ernsthaft mit dem Mechaniker auseinandersetzen müssen. Fürs Erste hatte er seinen Zweck erfüllt.
Das war der wichtigste Aspekt seines Planes: Sie brauchten einen Sündenbock für die Bomben, um den Verdacht von Sean abzulenken.
»Hast du eine Verbindung zu den Bomben hergestellt?«, versicherte sich Sean zum dritten Mal. Sie würden die Bomben des Mechanikers wirklich kreativ nutzen.
»Erledigt«, bestätigte Ian nickend.
Warum zur Hölle war ihr das mit dem Blau nicht schon viel früher eingefallen? Bobbie Faye hatte keine Ahnung. Sie rollte das Blau über die (neue) Grundierung, die den Buttercremeton abdeckte, der das Olivgrün abdeckte, das das Rot abdeckte, und endlich, endlich hatte sie das Gefühl, dass jetzt alles richtig war. Blau wirkte beruhigend . Trevors Augen waren blau. Ein Blau, das einem nachts süße Träume bescherte, wie die leichten Wellen auf einem stillen See, ein Blau, das …
»Bobbie Faye?«, erklang Ninas fragende Stimme in der Freisprechanlage von Bobbie Fayes schnurlosem Telefon. »B? Bist du noch dran?«
»Oh. Äh. Ja. Sorry. War abgelenkt.«
»Du musst endlich mit der Streicherei aufhören, B. Oder fang zumindest mal mit einem neuen Zimmer an.«
»Ich glaube, das Blau ist das Richtige.«
»Das hast du jetzt schon ein Dutzend Mal gesagt.
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