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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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ist der siebte Tag. Da stimmt was nicht. Ich rufe das FBI noch mal an.«
    »Hat dich bei deinem letzten Anruf der Typ nicht als ›Saat des Teufels‹ bezeichnet?«
    »Inzwischen hat er bestimmt Feierabend. Ich versuch’s noch mal.«
    Sie nahm das schnurlose Telefon, das neben ihr am Boden lag, und wählte.
    Sie hatte schon mit sechs verschiedenen Leuten gesprochen – die ihr alle versichert hatten, dass sie von ihnen nicht ein einziges gottverdammtes Wort erfahren würde – , als Riles zu ihr ins Wohnzimmer kam und mit einigen Blättern Papier vor ihr herumwedelte. Bobbie Faye hatte es noch nicht geschafft, sich vom Boden aufzuraffen. Riles hielt sich dementsprechend einige Meter von ihr entfernt, außerhalb der Reichweite eines gut gezielten Wurfs mit einem schnurlosen Telefon, und fragte aus der Distanz: »Was ist denn das hier?«
    »Was?«
    Er zeigte ihr die Blätter und erklärte: »Das hing am Kühlschrank neben deiner To-do-Liste.«
    »Ach so. Das sind verschiedene Methoden, dich kalt zu machen. Ich habe ein bisschen Brainstorming gemacht.«
    Er breitete demonstrativ alle drei Seiten aus. Das waren wirklich eine Menge Diagramme.
    »Ich hatte ein paar gute Ideen.«
    Er riss die Blätter wieder an sich, zog dann einen roten Stift aus der Tasche und kritzelte damit auf ihrer Liste herum. »Ach, sieh nur, du hast ›ertränken‹ falsch geschrieben, das schreibt man nicht mit ck . Aber du hast wahrscheinlich an ›verrückt‹ gedacht, denn dieses Wort kennst du ja sehr gut, oder?«
    »Mir ging es mehr um die Bedeutung.«
    »Schön, dass du ein Hobby gefunden hast.« Er setzte sich an den Tisch und studierte die Seiten nachdenklich mit beinahe schon wissenschaftlichem Interesse. »Oh ja. Du brauchst ganz eindeutig psychiatrische Hilfe.«
    »Momentan hab ich zu viel mit meinem Mord-durch-Gifttinte-Kurs um die Ohren, aber ich werde es mir merken.« Sie musste auf andere Gedanken kommen. Gedanken, die die aufsteigende Panik in ihrer Brust unterdrücken würden. »Wie hast du Trevor eigentlich kennengelernt?«
    »Ich glaube, jemand hat Hallo gesagt, und dann haben wir uns wohl die Hand gegeben. Hoch spannend. Mach dir lieber Notizen.«
    Wenn Trevor erst mal wieder nach Hause kam, was hoffentlich in den nächsten fünf Minuten passierte, weil Riles sonst nämlich Toast wäre, dann würde sie ihn fragen, wann genau sich sein Verstand verabschiedet hatte und er auf die glorreiche Idee gekommen war, Riles im schönen Staate Louisiana zu ihrer Bewachung abzustellen. Er brachte es fertig, dass sie an dem Ort, der doch eigentlich ihr Zuhause sein sollte, entnervt die Wände hochging. Es wäre wirklich sinnvoller gewesen, Trevor hätte sie stattdessen einfach in einem großen Fass Säure versenkt.
    »Ich gehe zur Arbeit«, verkündete sie, stand auf und lief in die Küche, um ihre Tasche zu holen. »Du kannst den Superpsycho geben und dich in einer Ecke verstecken.«
    Er folgte ihr. »Du sollst zu Hause bleiben. Du hast Urlaub.«
    »Nur wenn man Urlaub H-ö-l-l-e buchstabiert. Wenn ich hierbleibe, werde ich das Wohnzimmer noch mal streichen.«
    »Es geht sowieso nicht«, sagte er und wies auf ihre Autoschlüssel. »Ich habe die Batterie sabotiert.«
    Sie erstarrte mit den Schlüsseln in der Hand. »Du hast was?«
    »Dein Auto fahrunfähig gemacht. Du bleibst schön zu Hause.«
    Langsam wanderte ihr Blick durch die Küche und registrierte die Umgebung, ohne sie richtig wahrzunehmen. Da war der weiße (na klar) Vorhang, der an dem kleinen Küchenfenster über der (weißen) Spüle hing. (Weiße) Regalbretter waren links und rechts davon befestigt und warteten darauf, dass Trevor sie mit den Sachen füllte, die Leute besaßen, die richtig kochten und nicht nur Sandwichs aßen. Und dann war da noch die kleine Uhr, die sie aus ihrer alten Bleibe mitgebracht hatte – eine bescheuerte Plastikuhr in Form eines Hummers, die Stacey immer toll gefunden hatte. Dann fand sie, wonach sie unbewusst gesucht hatte: den Messerhalter.
    »Die Sache ist die … «, sagte sie zu Riles, ganz vernünftig und brav. »Ich habe mich auf drei Tage eingelassen. Die sind seit vier mal vierundzwanzig wahnwitzigen Stunden vorbei. Ich kann nicht länger hierbleiben.«
    »So ist er nun mal, Batgirl, und du wirst dich daran gewöhnen müssen. Er kann es nicht gebrauchen, dass du jedes Mal, wenn er ein paar Minütchen zu spät dran ist, komplett ausrastest. Das gehört zu seinem Job, und wenn du das nicht raffst, dann solltest du ihm einen großen Gefallen

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