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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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Wann hast du denn zum letzen Mal etwas gegessen?«
    Bobbie Faye tunkte die Farbrolle in die Schale mit der Farbe, bis sie vollständig bedeckt war, drückte sie dann auf die Mauer und rollte ein W an die Wand. Genau das trichterten sie einem immer bei diesen blödsinnigen Einrichtungssendungen im Fernsehen ein – W s malen. Warum ging bitte schön nicht auch ein Z ? Oder ein M ? Das wusste kein Mensch.
    »B? Wo ist Riles?«
    »Mittwoch«, antwortete Bobbie Faye.
    »Was?«
    »Mittwoch. Da habe ich irgend so ein grauenvolles Zeug gegessen, dass Riles gekocht hat. Also, ich glaube echt, dass der Typ versucht, mich umzubringen.«
    »B, Mittwoch war gestern . Leg jetzt die Farbrolle weg und besorg dir was zu essen.«
    »Mach ich gleich. Ich bin fast fertig.«
    »Wo ist Riles?«, fragte Nina noch einmal.
    Darüber musste Bobbie Faye einen Moment nachdenken … Sie sah sich um, doch er saß nicht auf seinem Stuhl. Dann fiel es ihr wieder ein. »Ach, ja. Er spricht mit dem Sheriff. Geht wohl darum, dass ich die Leute im Baumarkt zum Heulen gebracht hab.«
    »B, wenn ich könnte, würde ich sofort zu dir rüberkommen.«
    »Heute ist Donnerstag.«
    »Ich weiß.«
    »Er hat gesagt höchstens drei Tage. Drei. Er ist immer sehr genau.«
    »Ich weiß, B.«
    »Er ist immer zu früh.«
    »Ich weiß.«
    »Beinahe krankhaft früh.«
    »Ja, manchmal kann er einem ein bisschen Angst machen«, stimmte Nina zu.
    »Er müsste wissen, dass ich mir Sorgen mache. Und niemand will mir etwas sagen.«
    »Ich weiß. Aber vermutlich dauern manche Dinge einfach ein wenig länger als erwartet.«
    Sie versuchte, sich ins Gedächtnis zu rufen, wie oft Nina diesen Satz schon zu ihr gesagt hatte. »Nina, er hätte mir Bescheid gesagt. Ausgeschlossen, dass er mir nicht Bescheid sagt.«
    Nina antwortete nicht gleich, und Bobbie Faye hörte auf, zu rollen, mitten in ihrem aktuellen W, und lauschte auf das Schweigen am anderen Ende der Leitung. Sie konnte die Grillen draußen vorm Haus zirpen hören, diese Scheißvögel, die zwitscherten, und Riles, der irgendwo in der Auffahrt stand und sich mit dem Sheriff unterhielt. Nur Nina blieb still. Weil es nämlich stimmte! Trevor hätte ihr Bescheid gegeben, dass er nicht wie geplant nach drei Tagen heimkehren konnte. Irgendwie hätte er ihr diese Nachricht zukommen lassen.
    »Ich denke, ihm geht’s gut, B. Los, iss jetzt was. Hör auf, zu malen. Schlaf. Wenn er nach Hause kommt, braucht er dich bei klarem Verstand.«
    »Ich bezweifle, dass sie vor seiner Abreise bei klarem Verstand war«, murmelte Riles, der gerade zur Tür hereinkam. Dabei achtete er genau darauf, sich außerhalb der Reichweite von Bobbie Fayes Farbrolle zu halten.
    Lonan, Ian, der Rest der Bande und insbesondere Sean betrachteten das Bild der Überwachungskamera auf dem Computermonitor. Eine der entführten Maschinen war soeben eingetroffen. Die Kamera war an der Metallkonstruktion angebracht, und Ian konnte ihre Bewegungen mit einem Joystick kontrollieren. Sie sahen dabei zu, wie der Lieferwagen rückwärts auf den letzten Sicherheitscheckpoint zufuhr, aus dem zwei Wachmänner auftauchten, die die Ladepapiere des Fahrers überprüften.
    Die Papiere waren in Ordnung. Der Mechaniker wiegte sich nach wie vor in dem Glauben, dass sich diese Maschine auf dem Weg zu Poly-Ferosia befand, und wenn er es online kontrollierte, würde er auch eine entsprechende Bestätigung finden. Dafür hatte Ian gesorgt, indem er sich in den Computer des Mechanikers eingehackt hatte. Die Wachmänner dagegen hatten eine Bestellung für ein Gerät vor sich, das eine defekte Maschine ersetzen sollte.
    »Es ist eine gute Maschine, Lonan«, sagte Sean, ohne den Bildschirm aus den Augen zu lassen. »Sie werden bestimmt nicht hineinschauen, oder?«
    »Unwahrscheinlich. Sie ist zu neu, und außerdem kommen schon jede Menge Leute.«
    »Und gleich wird gezaubert«, sagte Ian und deutete dabei auf den Bildschirm, auf dem einer der Wachleute gerade die Materialbestellung überprüfte. »Er wird in seinem Computer nachsehen … «
    Ian tippte etwas in seinen eigenen PC ein und schickte ein Signal an das Wartungsprogramm der Anlage, das sich so mühelos manipulieren ließ, dass sich Ian am liebsten vor den zuständigen Programmierern hämisch damit gebrüstet hätte. Einrichtungen wie diese schützten ihre Buchhaltungsdaten mit Firewalls und den besten Codes, doch die Wartungen wurden nur als lästige Notwendigkeit angesehen und nicht als verwundbare – oder potenziell für

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