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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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geheimen Verstecken ausgeplaudert hatte. (Ups, kleines Versehen – von wegen! )
    Bobbie Faye hatte ganz genau gesagt überhaupt gar nichts mehr für Alex übrig. Sie wünschte sogar, sie hätte von seiner anstehenden Verhaftung schon im Vorfeld erfahren, denn dann hätte sie die Handschellen für ihn noch hübsch dekorieren können.
    »Ach, dabei fällt mir ein … «, meldete sich Monique wieder zu Wort. »Er sagte, dass der ganze Truck, mit Ausnahme der Räder, kugelsicher sein wird! Ist das nicht toll?«
    Dazu hätte Bobbie Faye noch einiges zu sagen gehabt, doch ihr war eine ihr wohlbekannte Person aufgefallen, die sich in der Campingabteilung herumdrückte.
    »Oh nein«, murmelte sie. Riles war bereits in Alarmbereitschaft, hatte seine Kanone gezückt und auf den jungen Mann gerichtet, der ganz in der Nähe in einem ausgewaschenen lilafarbenen LSU -Shirt herumschlich.
    Nina saß im Kontrollraum und beobachtete die Monitore. Gilda machte Notizen. Sie betrachteten die Livebilder, die die Videokameras aus den verschiedenen Räumen des Clubs zu ihnen übertrugen. Dort war genug Verrat und Selbsthass zu sehen, um den Mond damit zu beschmutzen und auch noch die benachbarten Sterne zu versauen.
    Das Bild auf Schirm Nummer fünf ließ sie beide zusammenzucken.
    »Das hat wehgetan«, sagte Gilda.
    »Oh ja, das hat es«, stimmte Nina zu.
    Nina beugte sich über ein Mikrofon. »Heidi, also eigentlich sollte er am Leben bleiben.«
    Heidi, die große Amazone, die beinahe aus ihrem engen Dominakostüm aus Leder herausplatzte, nickte kurz in die Kamera, ohne großartig innezuhalten dabei, ihrem Gegenüber Schmerzen zuzufügen.
    Nina lehnte sich zurück, und Gilda meinte: »Könnte sein, dass Heidi Probleme hat, ihre Wut zu kontrollieren.«
    »Haben wir die nicht alle?«
    »Sie ist eine potenzielle Kandidatin für ein psychologisches Gutachten.«
    »Sie bringt Ergebnisse. Das brauche ich.« Dann hörte sie etwas aus einem der Bildschirme, das ihr eine Gänsehaut verursachte. »Was war das?«
    »Ich weiß nicht genau.« Gilda setzte sich an den Computer, spulte die Aufnahme zurück und spielte sie noch einmal ab. »Ich glaube, er hat etwas von Bomben gesagt.«
    Nina trommelte mit ihren manikürten Fingernägeln auf den Tisch. Darauf hatte sie gewartet. Darauf, dass der Mann brach. Er wollte es selbst, suchte eine Entschuldigung dafür, er war wie eine Schaufensterscheibe, die sich vor eine Abrissbirne stellte. Ziemlich sicher trieben ihn Schuldgefühle an. Sein Hintergrund war etwas zu makellos. Er hatte zu lange eine machtvolle Position innegehabt, um schnell klein beigeben zu können. Er wollte dazu gezwungen werden.
    Er hatte Bomben gesagt. Genauer: Er hatte Sprengkapseln für Bomben geliefert. Nach dem zu urteilen, womit der Mann seinen Lebensunterhalt verdiente, vermutete Nina, dass es sich dabei um computergesteuerte Sprengkapseln handelte.
    Dann sagte er noch etwas … einen Namen. Nina rutschte wieder auf ihrem Stuhl vor, und jede einzelne ihrer Zellen vibrierte vor Spannung. Er hatte Bobbie Faye gesagt.
    Nick, der Buchmacher: Von seinen Pausbäckchen, seinen Grübchen und seiner blauäugigen Frische konnte sich jeder nette Junge von nebenan noch eine Scheibe abschneiden. Dazu kam eine gesunde Bräune vom Angeln im letzten Sommer und ein strahlendes Lächeln, das jeder noch so prüden Südstaatenschönheit das Unterhöschen wegzaubern konnte. Mit seiner Art, einen – »hach je, wie süß« – verschmitzt mit seinem Dackelblick anzublinzeln, hatte er sich nicht nur regelmäßig in der Highschool das Nachsitzen erspart, sondern sie gab ihm auch noch diese Aura von absoluter Vertrauenswürdigkeit, die ihm dabei geholfen hatte, sein nicht gerade bescheidenes Buchmachergeschäft aufzubauen.
    In diesem Moment stand dieser besagte Nick nun am für ihn ungünstigeren Ende von Riles Kimber 1911 und musste dabei plötzlich erkennen, dass seine Unschuldsmasche keine Wirkung auf Gewehrkugeln haben würde. Nur für den winzigen Bruchteil einer Sekunde lang wollte Bobbie Faye Riles dazu ermutigen, ihm diese Tatsache noch ein bisschen deutlicher zu veranschaulichen, doch leider war Nick zwar eine fürchterliche Nervensäge, stellte aber keine ernsthafte Bedrohung dar. Nein, nein, er war nur eine widerliche Warze von einem Drecksack, der Eiter an einem riesigen Rattenarschpickel und der Typ, der jedes Mal, wenn sie in eine Katastrophe verwickelt wurde, auf die gute alte Vegas-Art Wetten abschloss, wie sie ihr Schicksal meisterte.

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