Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)
Überbrückung alles, was in den Computer eingegeben wird oder was er ausspuckt, nicht mehr sicher. Mindestens für ein paar Stunden. So hat es den Anschein, dass du gar keine andere Wahl hattest, als mit den Informationen zu der besten Kontaktperson zu gehen, die du kennst.«
Nina musterte die junge Frau, die vor ihr stand, noch einmal sehr genau. Sie sah der jungen, wissbegierigen Agentin in die Augen und begriff, dass Gilda ihr damit mitteilen wollte, wie sehr sie Nina vertraute. Eine junge Bundesagentin, die in der Lage war, eines der teuersten und komplexesten Computersysteme der Firma auseinanderzunehmen.
»Wer zum Teufel bist du?«, fragte Nina.
»Eine Freundin«, erwiderte Gilda, und Nina wusste, dass sie sich damit würde zufriedengeben müssen.
Nina musterte sie noch einen Moment, und dann begriff sie. »Du sollst mich ersetzen?« Gilda leugnete es nicht. »Eine kleine Zwangspensionierung?« Wieder keine Antwort. Nina lachte auf. Na klasse. »Weshalb hast du es dir anders überlegt?«
»Ich denke, dass du diejenige bist, die du auch sein solltest, und dass die Firma im Unrecht ist, wenn sie an dir zweifelt.«
»Oder du könntest mir ein Seil in die Hand drücken und abwarten, ob ich mich aufhänge.«
Gilda grinste. »Klar, das ist auch noch eine Möglichkeit.«
»Ich könnte dich einfach töten«, sagte Nina und veränderte unmerklich ihre Körperhaltung.
Gildas hellbraune Augen blitzten auf, und Nina fragte sich erneut, wie alt sie wohl in Wirklichkeit war. »Na ja, Ma’am, Sie könnten es versuchen.«
»Ma’am? Das ist gemein«, kicherte Nina. »Ich wünschte, ich hätte es früher gewusst. Wir beide hätten viel mehr Spaß miteinander haben können.«
Dann ging sie. Hoffentlich kam sie noch rechtzeitig.
Ce Ce verfolgte gebannt die Nachrichtensendung im Fernsehen: Das Kasinoboot lag auf der Seite und versank langsam im Lake Charles. Auch ohne die Schlagzeile, dass eine »unbekannte Frau« in den Räumlichkeiten beobachtet worden sei, oder die Blitzmeldung über einen Schusswechsel wusste sie, dass Bobbie Faye etwas mit der Sache zu tun hatte. Sie trug schließlich die Dublette von Bobbie Fayes Hühnerfußarmband. Im Augenblick hatte es einen kürbisbraunen Farbton angenommen. Wenigstens war es nicht rot. Oder schwarz. Braun war um einiges besser als Schwarz.
Sollte sie, nur zur Vorbeugung, noch ein bisschen mehr von dem Antijujusaft darauf sprenkeln und den Spruch etwas verstärken?
»Ach du grüne Neune«, quakte Monique in ihrem Rücken. »Habe ich gewonnen?«
Ce Ce drehte sich zu ihrer Freundin um und wurde Zeugin, wie sie mit ihrem Handy in der Hand herumtanzte wie Snoopy. Allerdings war ihre Version von Snoopy sommersprossig, beschränkt und hatte keinerlei Rhythmusgefühl.
»Ich hab gewonnen! Ce Ce«, sagte sie und hielt das Telefon weiter weg von ihrem Mund. »Ich habe gewonnen .«
»Was hast du gewonnen, Schätzchen?«
» LSU -Tickets. Für das Spiel! Für morgen! Sie versuchen schon seit einer Woche, mich zu erreichen, aber ich habe vergessen, meine Mailbox abzuhören! Beinahe hätten sie meine Karten weggegeben!« Sie verstummte, lauschte in ihr Telefon hinein und rief dann eifrig: »Ich habe zwei! Oh, oh, oh! Und Russ kann nicht mitkommen, weil er arbeiten muss, und ich kann nicht nur einen der Jungs mitnehmen und die anderen zwei leer ausgehen lassen! Deshalb kannst du mit mir kommen! Ist das nicht großartig ?« Ins Telefon sagte sie: »Vielen Dank! Wir holen sie ab.«
»Football?«, fragte Ce Ce ihre Freundin, nachdem sie aufgelegt hatte. »Das Spiel, wo die Leute herumrennen und aufeinanderprallen? Warum um alles in der Welt sollte ich mich dafür interessieren?«
»Du betrachtest das Ganze vom falschen Standpunkt aus. Lass es mich dir erklären: Da sind Männer in äußerst engen Hosen. Sie rennen. Und bücken sich ab und an. Viele Männer. Im Stadion. Du beschwerst dich doch immer, dass du keine guten, ordentlichen Kerle triffst. Wir werden in einer Arena zusammen mit dreiundneunzigtausend Menschen sitzen. Da müssen rein statistisch gesehen mindestens ein oder zwei süße Typen dabei sein.«
»Der Teil mit dem Bücken hatte mich eigentlich schon überzeugt«, sagte Ce Ce.
Monique kreischte, hängte sich wieder ans Telefon und rief jeden an, den sie kannte, um gehörig mit den Tickets anzugeben. Das Spiel war ausverkauft. Jetzt noch an Karten zu kommen war ein Ding der Unmöglichkeit.
Das würde lustig werden.
Ce Ce schnippte gegen das Hühnerarmband an ihrem
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