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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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Foto war deutlich genug. Sie fror das Bild ein. »Du hast gerade telefoniert, als es publik wurde.«
    »Oh!«, entfuhr es Gilda, und sie trat näher an den Bildschirm heran. »Wow. Das ist er? Er ist viel heißer, als das Foto in seiner Akte erahnen lässt. Und das da ist Cam, ich erkenne ihn wieder.« Nina musterte sie fragend, und Gilda fügte schnell hinzu: »Aus den FBI -Ermittlungsakten über Bobbie Faye.« Sie betrachtete wieder eingehend den Bildschirm. »Wer ist das?«, erkundigte sie sich und deutete dabei auf einen Mann, der sich an einen Polizeiwagen lehnte und nur undeutlich zu erkennen war.
    »Das ist Riles.«
    Gilda glotzte ungläubig das Bild an, und sie wirkte plötzlich wie ein fanatisches Groupie. »Ernsthaft? Ist das nicht der mit der höchsten Anzahl an Abschüssen, die es jemals gab?« Sie bemerkte Ninas gerunzelte Stirn. »Entschuldigung. Der mit der zweithöchsten Anzahl, meine ich.«
    Das hing ganz davon ab, ob Nadir als einzelner Abschuss (also ein Ereignis) oder als dreiundzwanzig Abschüsse (also die Anzahl der toten Personen) zählte. Im zweiten Fall würde Trevor – der bei dieser Mission ganz allein alle Feinde hatte ausschalten müssen – sie selbst und Riles hinsichtlich ihrer Abschussquote schlagen. Das würde sie Gilda allerdings nicht mitteilen, denn diese Information lag Lichtjahre jenseits ihres Status und ihrer Gehaltsklasse.
    Gilda bemerkte ihren Fauxpas und tat die Frage schnell mit einer Handbewegung ab. »Vergiss es.« Sie hing wieder am Fernsehbild, und Ninas sonst so praktisch veranlagte Assistentin war kurz davor zu sabbern. »Hast du ihn schon mal getroffen?«
    Lieber Gott, sie ist wirklich ein Groupie. Man sollte doch meinen, dass Riles’ Ruf als Riesenarschloch seine Erfolge im Bereich Abschüsse relativierte und erst recht diese Art weiblicher Bewunderung verhinderte. Aber dem war anscheinend nicht so.
    »Nein, wir sind uns nie begegnet. Und wenn er seinen verdammten Job gemacht hätte, müssten wir das auch jetzt nicht.«
    So lautete die offizielle Version – also die, die für Bobbie Faye bestimmt war. Denn wie um alles in der Welt sollte Nina erklären, dass sie Trevors Kumpel, dem Scharfschützen, schon mal begegnet war? Riles war nicht unbedingt der Typ Mann, der bei Fotosessions in italienischen Villen oder französischen Bordellen herumhing, die Nina oft für ihr SM -Magazin buchte. Sie hoffte wirklich inständig, dass bei Riles zumindest noch eine Gehirnzelle in Betrieb war, die sich an die offizielle Version erinnerte. Einmal hatte sie eine Einsatznachbesprechung mit ihm gehabt. Er hatte einige Kugeln abbekommen. (Unter anderem auch eine von ihren eigenen, was seine eigene Schuld gewesen war! Warum stand er ihr auch im Weg?) Dabei hatte sie festgestellt, dass sein dämliches Bedürfnis, immer besser sein zu wollen als alle anderen, ihn früher oder später ins Grab bringen würde.
    Gilda warf einen schnellen Blick auf die Überwachungskameras, die in den Zimmerecken angebracht waren. Es gab sichtbare Kameras und genial versteckte, die sicherstellten, dass niemand seinen Arbeitsplatz ohne guten Grund und die nötigen Papiere und Genehmigungen betrat oder verließ. Nina wusste, wie streng die Firma das handhabte.
    »Die Firma« war ein kleines, supergeheimes Team, das für die NSA arbeitete, die sie an Homeland Security oder andere Interessenten auslieh. Nina arbeitete bereits seit dem Anfang ihrer Studienzeit für die Firma. Sie war gleich nach ihrem Highschoolabschluss angeworben worden.
    Nina hatte in all den Jahren meistens allein gearbeitet, doch auch sie war Teil einer Hierarchie. Sie vermutete, dass es in der Organisation undichte Stellen gab. Bei ihrem letzten Job in Italien zum Beispiel musste jemand gewusst haben, dass sie kam. Ihr Hauptziel schaffte es dreimal, sie auszutricksen, bis sie ihn endlich erwischte. Sie verlor dadurch mehrere Tage, und der Mann konnte in der Zwischenzeit noch mehr Schaden anrichten – er verschob Gelder für Terroristen – , ehe sie endlich ihren Job erledigen konnte.
    »Dass du gehst, wird sie sicher verärgern«, warnte Gilda sie mit Sorgenfalten auf der Stirn. Sie hatte ein rundes, unbedarftes Gesicht, das eigentlich besser zu einer Zwölfjährigen gepasst hätte.
    »Pech.«
    »Wir hatten noch keine Gelegenheit, die neuen Informationen umfassend zu analysieren.«
    »So läuft es eben auf dem Schlachtfeld, meine Kleine.« Sie legte ihren schwarzen Ledergürtel mit den Geheimfächern um. »Ich habe keine Zeit,

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