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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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geworden. Deutlicher. Mörderischer.
    Sie hörten, wie bei Etiennes Truck der Rückwärtsgang eingelegt wurde, und dann rauschte der Wagen aus der langen, gekiesten Einfahrt.
    »Ach du Scheiße«, fluchte Lizzie und spähte aus einem Fenster des Wohnmobils. »Ich glaube … «
    Im selben Augenblick wurde es V’rai flau in der Magengrube, und sie wusste , dass er das Falsche tat. Er handelte falsch, und das zum falschen Zeitpunkt, wo er so sauer auf seine Tochter war.
    »Wir müssen ihn aufhalten«, erklärte sie ihren Schwestern.
    Lizzie schnappte sich ihr Handy und wählte.
    »Reine Zeitverschwendung«, sagte Aimee und nahm die Autoschlüssel.
    »Wo fährt er hin?«, fragte sie V’rai.
    Sie überlegte kurz und fragte sich, ob sie ihnen alles verraten sollte. Dann traf sie eine Entscheidung. »Lafayette.«
    »Dann fahren wir also nach Lafayette«, entschied Aimee, ließ die Schlüssel klimpern und ging dann umständlich zur Tür, weil ihr die rechte Beinprothese Schwierigkeiten bereitete.
    »Wie denn?«, fragte Lizzie. »Du kannst Gas und Bremse nicht treten, V’rai sieht nichts, und ich kann ganz sicher keine Brücke überqueren.« Seit sie einmal auf einer Brücke einen Unfall gehabt hatte, bei dem sie mit ihrem Auto ins Wasser geschleudert wurde und untergegangen war, konnte Lizzie nicht mehr über sie hinwegfahren.
    »Wie in alten Zeiten«, sagte Aimee eine Spur zu überschwänglich. »Ich lenke, und V’rai kümmert sich um die Pedale.«
    »Aber es ist dunkel!«, protestierte Lizzie.
    »Ich kann sowieso nichts sehen«, erklärte V’rai und stellte sich an Aimees Seite. »Wenn wir uns beeilen, können wir ihn noch erwischen.«
    »Ich lasse euch das nicht allein durchziehen«, sagte Lizzie aufgebracht und packte ihre Flinte. »Ich werde zwar auf den Brücken die Augen zumachen, aber schießen kann ich trotzdem.«
    »Und beten«, ergänzte V’rai. Lizzie konnte wirklich klasse beten. Und auch klasse schießen, aber im Beten hatte sie glücklicherweise mehr Übung.
    Dox beobachtete dieses Bobbie-Faye-Weib, die zwei FBI -Kerle und den Cop. Mit vierzig Jahren war er in Seans Gang schon ein alter Mann, und um auf den Baum zu klettern, hatte er ein bisschen länger gebraucht, als er eigentlich eingeplant hatte. Auch seine Flucht aus dem Haus, nachdem er die Bombe und die Nachricht platziert hatte, war ein wenig umständlich gewesen. Zwei Sekunden langsamer, und der FBI -Agent hätte ihn erwischt.
    Bestimmt konnte der Scharfschütze ihn spüren, denn gute Scharfschützen hatten normalerweise einen sechsten Sinn für heimliche Beobachter. Wenn er gewollt hätte, hätte Dox seit der Explosion jeden Einzelnen von ihnen schon mehrfach ausschalten können. Na ja, eigentlich: wenn Sean gewollt hätte. Doch Sean wollte, dass sie lebten und dass sie flohen.
    Wäre es nach Dox gegangen, dann hätten sie für das, was sie Aiden und Mollie angetan hatten, schon längst mit dem Leben bezahlt. Robbie sollte er vielleicht auch noch in die Liste aufnehmen, denn schließlich war er auch gestorben, aber Dox hatte den fiesen, rattengesichtigen Mistkerl nun mal nicht ausstehen können. Aber Aiden und Mollie? Das waren gute Menschen gewesen. Verlässlich. Sie hatten die Gang in schlechten Zeiten zusammengehalten, oh ja.
    Er hätte sich für Aiden und Mollie gewünscht, dass sie zusammengekommen wären. Sie hatten ständig miteinander geflirtet, aber das gemeinsame Glück war ihnen nicht vergönnt gewesen.
    Dox wusste, dass das nur eine romantische Spinnerei war. Er liebte Romantik und war immer für ein bisschen Herzschmerz zu haben. Vor ein paar Jahren hatte ihn seine Frau in diesen Bridget-Jones-Film geschleppt, und obwohl er es ihr gegenüber nie zugeben würde, hatte er es schön gefunden, als dieser Darcy am Ende aufgetaucht war. Ihm war immer aufgefallen, wie Mollie Aiden heimlich beobachtet hatte, ohne dass der Mann es gemerkt hätte. Ungefähr so, wie der große Typ, dieser Staatspolizist, sich nach der Bobbie-Faye-Tante verzehrte.
    Na, den beiden würde es am Ende auch nicht besser ergehen. Tat ihm nicht leid. Er wartete ab, weil Sean ihm das so befohlen hatte. Dox würde Seans Entscheidungen niemals infrage stellen. Er hatte miterlebt, wie Sean einmal eine Frau zusammengeschlagen hatte, die ihn betrogen hatte, und das war noch gewesen, bevor sich Sean in ein krankes Arschloch verwandelt hatte. Doch sie hatten es alle gut bei ihm. Vor allem lebten sie, denn ohne Sean wäre das bei den meisten von ihnen nicht mehr der

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