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Bodycheck (German Edition)

Bodycheck (German Edition)

Titel: Bodycheck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Redlin
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schaute ein paarmal herüber. Ihre Blicke kreuzten sich, und für den Bruchteil einer Sekunde schauten sie sich direkt in die Augen. Dann wandte der Neue den Blick schnell wieder von Manfred ab.
    «Dorfklatsch scheint eine unterhaltsame Sache zu sein. Lass mich mehr davon hören, Verena.»
    «Mehr davon …», Verena überlegte einen Augenblick. «Tja, da ist die Blondine. Birthe. Die Tochter von Uwe, dem ehemaligen LPG-Vorsitzenden ein Dorf weiter. Heute ist das eine GmbH, und er nennt sich Geschäftsführer. Für unsere Verhältnisse ist Birthe eine gute Partie. Bestimmt können sie irgendwann den Betrieb übernehmen, wenn der nicht vorher pleitegeht.»
    «Und der Junge?», hakte Manfred nach.
    «Der ist eigentlich viel schlauer als seine Kumpels. Wenn diese Birthe nicht wäre, wer weiß, ob er nicht schon lange weg wär von hier. Aber er hat seine Truppe im Griff. Guck sie dir an, wie sie an seinen Lippen hängen.»
    Die Glatze erzählte laut, und die Runde hörte mit glänzenden Augen zu, nur die Blondine schaute gelangweilt. Manfred versuchte, ein wenig vom Gespräch aufzuschnappen, es ging wohl um Reifengrößen.
    Verena stieß Manfred an. «Dich hat er ja auch voll in seinen Bann geschlagen.»
    «Quatsch», widersprach Manfred und wollte grad zu einer Rechtfertigung ansetzen, als sich Glatzkopf und Blondine erhoben und das Lokal verließen.
    «Nun guck nicht so enttäuscht, er ist halt wieder weg. Überhaupt: Erzähl doch mal was von dir. Bist du allein?», erkundigte sich Verena.
    «Ja, bin ich. Ich bin Single. Und das ist auch gut so.»
    Verena runzelte die Stirn. «Ich bin ja nun auch Single. Aber nicht aus Überzeugung. Und ob das so gut ist … Immer wenn ich den Sonntag allein verbringe, kommen mir Zweifel.»
    Über ihr Gespräch hatte Verena die Bierversorgung vernachlässigt. Prompt gab im Hintergrund der Golfklub Laut: «Ey Verena, komm mal rüber.»
    Verena stand seufzend auf und ging hinüber.
    «Wird man hier bedient?»
    «Bring uns mal ’n Bier!»
    Verena blieb völlig ungerührt. «Nur die Ruhe, Jungs. Nachschub kommt gleich.»
    «Mach ’n Kopf zu und schwing die Stelzen!»
    Einer der schmächtigen Jungs wurde kiebig und klatschte Verena auf den Hintern: «Hepp, hepp!» Verena revanchierte sich mit einer Ohrfeige, er schrie auf. Manfred hatte das Geschehen aus der Ferne verfolgt und freute sich über Verenas handfeste Reaktion. Doch dann sprang einer der beiden stämmigen Jungs auf, ein fleischiger, übergewichtiger Typ. «Lass meine Männer in Frieden!», brüllte er und stieß Verena gegen den Tresen; sie hielt sich das Gesicht.
    Im selben Augenblick war Manfred bei ihr, und bevor der Schläger wusste, wie ihm geschah, hatte er Manfreds Faust auf der Nase. Es gab ein knackendes Geräusch, und der Dicke flog in die Ecke.
    Die Jungs waren völlig überrumpelt. Ihr Kumpel lag auf dem Fußboden, Blut rann aus seiner Nase. Sie starrten Manfred ängstlich an.
    Ein Schmächtiger mit schwarzem Polohemd bekam als Erster den Mund wieder auf. «Was ist das denn für einer?», fragte er Verena.
    «Der Sohn von Eberhards Freundin.»
    «Ich glaub’s nicht. Das ist die kleine Tunte?!»
    «Vielleicht zahlt ihr jetzt besser und zwitschert hier ab», schlug Verena vor.
    Manfred rieb sich die Hände: «Oder braucht noch jemand Nachschlag?»
    Hastig zückten die Jungs ihr Geld, und wenige Minuten später war der Gasthof leer. Verena schloss die Kneipentür ab. Es war Freitagabend kurz nach Mitternacht, in Kleinow endete das Nachtleben.
    «Jetzt hab ich deine Gäste vergrault.»
    «Ach, die kommen schon wieder, im Umkreis von zehn Kilometern gibt’s nichts zu trinken außer bei mir.» Verena war trotz allem gut drauf. «Ich muss noch abrechnen und ein wenig aufräumen. Leistest du mir Gesellschaft?»
    «Sicher. Soll ich schon mal die Stühle hochstellen?»
    «Warum nicht. Ich wollte, alle Gäste wären wie du.»
    Kurz darauf waren sie fertig. Manfred hatte die Gaststube gefegt, Verena die Kasse gemacht.
    «So, jetzt muss ich gehen.»
    «Du wohnst nicht hier im Haus?»
    «Nein, mein Häuschen ist etwas außerhalb des Dorfs, fünfzehn Minuten zu Fuß. Hast du Angst hier allein im Gasthof?»
    Manfred lachte. «Nein, aber du solltest nicht allein im Dunkeln herumlaufen. Als Frau.»
    «Das mach ich aber jeden Abend.»
    «Heute nicht, ich bring dich noch.»
    «Wenn ich nicht wüsste, dass du schwul bist …»
    «Keine falschen Hoffnungen, ich bin nur Begleitschutz.»
    Zu zweit schlenderten sie die Landstraße entlang

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