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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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wurden«, sagte Elizabeth. »Sie hatten gerade Ihre Affäre mit Laura beendet. Kam Ihnen nicht in den Sinn, ob sie diejenige war, die Ihren Wagen beschädigt hat?«
    »Ich habe etwa zehn Sekunden daran gedacht.«
    »Ist das so unwahrscheinlich? Sie hatte ihren Mantel an, als Sie aufgewacht sind. Sie konnte herausgegangen und wieder hereingekommen sein.«
    »Wenn sie achtzehn wäre, könnte ich mir das vielleicht vorstellen«, sagte Loogan. »Wenn sie flatterhafter und nicht so überlegt wäre. Glauben Sie wirklich, dass sie das getan haben könnte?«
    »Nein, aber ich bin mir auch nicht so sicher, ob das Nachbarskinder waren.« Elizabeth schlug eine neue leere Seite auf und machte sich eine Notiz. »Was haben Sie also gemacht? Sie konnten den Wagen nicht benutzen.«
    »Ich bin zu Fuß gegangen.«
    »Sie waren schon zu spät dran, und es war ein kalter Abend. |81| Sie mussten doch annehmen, dass Tom nach Hause gefahren war. Warum haben Sie das Treffen nicht abgeblasen?«
    »Es sind nur zwölf Blocks. Als ich die Main Street erreicht hatte, konnte ich sehen, dass etwas passiert war. Da muss es schon fast acht Uhr gewesen sein. Da waren lauter Streifenwagen, alles war abgesperrt. Ich bin so nah hingegangen, wie ich konnte. Die Leiche war mit einer Decke zugedeckt, aber ich glaube, ich wusste es sofort. Ich sah das offene Fenster im fünften Stock, und da war ich mir sicher.«
    Loogan hielt den Blick gesenkt. »Ich habe mir von jemandem das Handy geliehen und versucht, Laura anzurufen, aber niemand hat abgehoben. Ich habe ein Taxi erwischt, das mich zu ihrem Haus gebracht hat. Aber Laura war schon benachrichtigt worden. Sie war in die Stadt gefahren, um den Toten zu identifizieren.«
    »Dann haben Sie sie an dem Abend nicht noch einmal gesehen?«
    »Nein.«
    »Und wie haben Sie reagiert, als Sie sie gestern Abend besucht haben und sie Ihnen erzählt hat, dass der Tod ihres Mannes kein Selbstmord war?«
    »Ich war nicht überrascht«, sagte Loogan. »Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass Tom suizidgefährdet wäre.«
    »Glauben Sie, dass er glücklich war?«
    »Ich glaube, er war zufrieden. Er führte ein gutes Leben. Seine Arbeit hat ihm Spaß gemacht.«
    »Und seine Ehe – war er mit der auch zufrieden?«
    »Er hat mir nie Anlass gegeben, etwas anderes zu glauben.«
    »Aber glücklich würden Sie ihn auch nicht nennen?«
    Loogan zögerte, als suchte er nach den richtigen Worten. »Es gab ein paar Dinge, die Tom bedauerte. Einmal hat er gesagt, dass wahrscheinlich niemand plant, Lektor zu werden. Er ist es am Ende geworden, aber sein Traum war etwas anderes, als er jung war. Er wollte Schriftsteller werden.«
    |82| Loogan verstummte, und Elizabeth legte ihr Notizbuch weg. Sie stand auf, ging ans Fenster und sah hinaus.
    Als sie sich umdrehte, stand er neben dem Kamin und beobachtete sie.
    »Wer, glauben Sie, hat ihn umgebracht?«, sagte er.
    »Das sollte ich eigentlich Sie fragen«, sagte sie.
    Loogan fuhr mit der Hand über die Steine des Kamins. »Es muss jemand gewesen sein, den er kannte. Jemand, dem er vertraute.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Er wurde am Hinterkopf getroffen, das heißt, er hat nicht damit gerechnet. Er fühlte sich nicht bedroht.«
    »Und das heißt?«, sagte Elizabeth.
    »Ich spekuliere bloß.«
    »Ja, ja, sehr gut.«
    »Es war jemand, der genügend Kraft hatte, seinen Körper durch die Fensteröffnung zu bugsieren. Jemand, der sich das zutraute und den Mut dazu hatte. Wer auch immer das war, er konnte ja nicht sicher sein, dass es keine Zeugen geben würde – jemand auf der Straße hätte ja nur genau im richtigen Moment hochzuschauen brauchen. Aber das hat ihn nicht davon abgehalten.«
    »Und das heißt?«
    »Es war jemand, der schon früher im Büro gewesen war, der das Gebäude kannte«, sagte Loogan. »Wenn eine Leiche auf dem Bürgersteig liegt, wollen Sie nicht unbedingt durch die Eingangstür hinausgehen. Er hätte den Lieferanteneingang auf der Rückseite benutzt.«
    »Sie haben sich genau überlegt, wie er geflüchtet sein könnte. Sie haben offensichtlich über das Ganze gründlich nachgedacht.«
    »Wenn er Tom kannte und wenn er das Gebäude kannte, dann war es wahrscheinlich jemand mit Verbindungen zu
Gray Streets

    |83| »Wir haben eine Liste von Leuten, die mit
Gray Streets
zu tun hatten«, sagte Elizabeth. »Sandy Vogel hat sie mir heute Morgen gegeben. Sie hatte sie schon fertig, noch bevor ich danach gefragt habe. Sie sagte, Sie hätten sie darum gebeten.«
    »Darauf

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