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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Die Tränen schienen endlos zu fließen, während Trish sie geduldig im Arm hielt und ihr tröstende Worte ins Ohr flüsterte.
    Als die Tränen schließlich versiegten, löste Irene sich aus Trishs Armen und blickte sie an. »Komm mit«, sagte sie und stand auf.
    »Was ist denn?«
    »Komm mit.«
    Trish folgte Irene durch den Flur zum Zimmer ihres Mannes. Sie versuchte, nicht an den abgetrennten Zeh zu denken, der in der Schachtel lag, als Irene die Tür öffnete. Trish spähte über die Schulter ihrer Freundin. Das Zimmer war voll mit Schachteln in allen Größen und Formen. Sie waren achtlos ins Zimmer geworfen und einfach liegen gelassen worden - richtig herum, falsch herum, auf dem Kopf, auf der Seite. Alle waren in braunes Packpapier gewickelt.
    Trish ging um Irene herum ins Zimmer.
    »Fass sie nicht an!«, kreischte Irene.
    Trish schreckte zusammen. Sie drehte sich um. Sie hatte gar nicht vorgehabt, irgendetwas anzufassen.
    »Was ist da drin?«, fragte sie, obwohl sie die Antwort schon kannte.
    »Jasper.«
    »Dein Mann?«
    »Teile seines Körpers.«
    Plötzlich wurde Trish kalt bis ins Mark. Sie wich von der offenen Tür zurück. »Keines von den Päckchen ist offen«, flüsterte sie. »Vielleicht irrst du dich ...«
    »Ich brauche sie nicht zu öffnen.« Irene deutete auf einen quadratischen Karton, der groß genug war, um einen Stapel gebundener Bücher aufzunehmen. »Ich glaube, da ist sein Kopf drin.«
    Trish schloss die Tür und zog ihre Freundin ein Stück zurück. »Du musst hier weg«, sagte sie. »Warum kommst du nicht mit zu mir?«
    »Nein!« Die Stimme der alten Frau klang überraschend scharf.
    »Sag wenigstens der Polizei Bescheid. Lass sie die Pakete abholen. So kann es doch nicht bleiben!«
    Irenes Gesicht verdüsterte sich. »Es tut mir leid, ich habe keinen Tee. Du musst jetzt gehen, weil ...« Sie zuckte zusammen, schrie auf und starrte auf den Boden hinter sich, aber da war nichts.
    »Bitte«, flehte Trish sie an.
    »Es ist mein Haus. Ich will, dass du gehst.«
    »Ich bin deine Freundin.«
    »Du warst meine Freundin.«
    »Ich werde die Polizei anrufen und ihr sagen, was ich gesehen habe. Dann kommen sie sowieso her.«
    »Tu, was du tun musst.«
    Trish hätte am liebsten losgeheult. Sie schrie ihre Freundin an: »Siehst du denn nicht, was hier los ist? Siehst du nicht, was der Postbote macht?«
    »Ich sehe besser als du. Geh jetzt, bitte.«
    Trish ließ sich aus der Tür schieben. Sie verharrte noch eine Zeitlang auf der Veranda, nachdem die Tür zugeschlagen worden war und sie gehört hatte, wie das Türschloss abgeschlossen, der Riegel vorgeschoben und die Kette eingeklinkt wurde. Sie dachte über die Päckchen in dem Zimmer nach. Vielleicht versuchte der Postbote einfach nur, Irene Angst einzujagen. Vielleicht enthielten die Pakete gar keine Körperteile.
    Vielleicht aber doch.
    Was sollten sie tun, sie und Doug? Sie konnten nicht einfach herumsitzen und warten, bis alle tot oder in den Wahnsinn getrieben worden waren. Irgendetwas musste passieren. Aber was? Die Polizei war keine Hilfe. Die Führungsebene des Postal Service offenbar auch nicht.
    Vielleicht sollte jemand ihn umbringen.
    Der Gedanke kam ungebeten, und obwohl Trish ihn beiseitezuschieben versuchte und sich sagte, dass es falsch und unmoralisch und ungesetzlich sei, blieb der Gedanke in ihrem Kopf.
    Und als sie zu Hause ankam, hörte die Idee sich bereits ziemlich gut an.

39.
    Das Telefon klingelte. Doug war auf der Stelle wach. Er griff über Trishs schlafenden Körper hinweg und nahm den Hörer mitten im zweiten Klingeln ab. Das Gefühl einer bösen Vorahnung war mit ihm erwacht, und er warf einen Blick auf den Wecker auf der Frisierkommode, während er den Hörer ans Ohr drückte.
    Viertel nach zwei.
    »Hallo?« Dougs Stimme klang müde und ein wenig genervt, doch es lag auch eine leichte Schärfe darin, da er sich auf schlechte Neuigkeiten gefasst machte. Niemand rief nachts um Viertel nach zwei an, wenn es keine schlechten Neuigkeiten gab.
    »Mister Albin?« Es war Mike Trenton. Dougs Kehle schnürte sich zu, die Brust wurde ihm eng, und er musste sich zwingen zu schlucken. Der Polizist klang fremd. Nicht angstvoll, doch es kam dem sehr nahe.
    »Was ist passiert?«, fragte Doug.
    »Es geht um Mister Beecham. Er ... äh, er ist tot.«
    Doug schloss die Augen, ließ den Kopf aufs Kissen sinken.
    »Wir haben ihn auf dem Fußboden seiner Zelle gefunden«, fuhr Mike fort. »Seine Stirn ist vollständig eingedrückt, und an der

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