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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Paula das letzte Mal gesehen hast«, beendete er für sie den Satz.
    Sie lachte. »Was für ein seltsamer Zufall.« Sie trat vor, um Doug über die Schulter zu spähen, doch er hielt den Brief von ihr weg.
    »Das ist persönlich«, erklärte er.
    Trish stieß ihn an. »Sehr witzig. Lass mich auch lesen!«
    »Okay, okay.«
    Dann stand sie neben ihm und brachte sich auf den neuesten Stand der Ereignisse in Dons Leben. Don hatte an der Highschool Sozialwissenschaften unterrichtet; er war zur selben Zeit Lehrer geworden wie Doug und hatte an der gleichen Schule unterrichtet. Als Neulinge waren sie anfangs aus der Notwendigkeit heraus Freunde geworden und waren sich dann nahegekommen. Don, ein Stadtmensch, war in Willis nie wirklich glücklich gewesen, und vor ungefähr zehn Jahren war er nach Denver gewechselt. Die beiden Familien waren eine Zeit lang in Kontakt geblieben, hatten sich Briefe geschrieben und angerufen. Doug und Trish und Billy, damals noch ein Baby, hatten die Jennings in einem Sommer sogar in Denver besucht. Aber es waren neue Freunde aufgetaucht; die Verpflichtungen waren gewachsen, und es war nicht mehr so einfach gewesen, in Kontakt zu bleiben. Nach und nach war die Verbindung abgerissen. Doug hatte oft zu Trish gesagt, er müsse Don endlich mal anrufen oder ihm schreiben, aber irgendwie hatte er es nie getan.
    Und nun hatte Don geschrieben, um ihm mitzuteilen, dass er und Ruth nach Arizona zurückkämen. Er hatte eine Anstellung an der Camelback Highschool im Valley, schrieb er, und die beiden Familien müssten sich unbedingt sehen, sobald er wieder in Arizona sei.
    »Wirst du ihm zurückschreiben?«, fragte Trish, nachdem sie fertig gelesen hatte.
    »Na klar.« Doug öffnete die anderen beiden Briefe. Der eine kam von der Schulverwaltung: Für das nächste Jahr war mit der Lehrergewerkschaft eine Lohnerhöhung in Höhe der Inflationsrate beschlossen worden. Das andere Schreiben kam von der Schulbehörde: Die Abgabefrist für die Stipendienanträge lief eine Woche später aus, als auf den Formularen angegeben; für etwaige Probleme, die durch den Druckfehler aufgetreten sein könnten, bitte man um Entschuldigung.
    Doug sah Trish ungläubig an. »Lass mich das mal auf die Reihe bringen: Du und ich hören beide von Freunden, die wir seit Jahren nicht gesehen haben und zu denen wir keinen Kontakt mehr hatten; wir kriegen die Gehaltserhöhung, die wir haben wollten, und mein Antrag wird ohne Probleme rechtzeitig ankommen, weil die Frist eine Woche später endet, als ich dachte?«
    »Schwer zu glauben, nicht?«
    »Ich kaufe heute noch ein Lotterielos. Wenn unser Glück anhält, sind wir bis Mitternacht Millionäre.«
    Trish lachte.
    »Du glaubst, ich mache Witze? Das ist nicht bloß ein glücklicher Zufall. Das ist Glück!« Doug umfasste ihre Taille und zog sie an sich. »Wir haben eine Glückssträhne, Baby.«
    »Baby?«
    Doug drehte sich um. Billy stand in der Tür. Er sah müde aus, aber er lächelte, als er in die Küche kam. »Kann ich dich auch so nennen, Mom?«
    Trish wand sich aus Dougs Armen und drehte sich zu Billy um. »Sehr witzig. Dein Vater spielt wie üblich den Clown. Du solltest aus seinen Fehlern lernen.«
    Doug versuchte, sie zu fassen, doch sie entzog sich ihm und ging zum Schlafzimmer, und Doug gelang es nur, ihr einen Klaps auf den Hintern zu geben.
    Billy sah seinen Eltern kopfschüttelnd zu, ging ins Wohnzimmer, stellte den Fernseher an und setzte sich auf die Couch. Doug ging in die Küche und beobachtete seinen Sohn aufmerksam. Sie hatten am Abend zuvor mit Billy gesprochen und eine lange Diskussion über den Tod und das Sterben geführt; Doug hatte gehofft, dass dabei viele Ängste angesprochen worden waren, aber anscheinend waren nur wenige bewältigt worden, wenn überhaupt: Billy war offensichtlich durch den Selbstmord des Postboten noch immer verstört. Doug musste gestehen, dass das auch für ihn selbst galt. Wie Billy hatte er sich nie wirklich mit dem Tod auseinandersetzen müssen. Natürlich hatte er Menschen gekannt, die gestorben waren, doch sie alle waren - wie Ronda - eher Bekannte gewesen als enge Freunde; Doug war nicht sicher, wie er reagieren würde, wenn seine Eltern sterben würden, oder Trish, oder Billy.
    Trotz des Gesprächs mit seinem Sohn, in dem es vor allem um die Notwendigkeit gegangen war, sich seinen Ängsten zu stellen, wollte Doug nicht bei diesem Thema verweilen. Es war zwar ein oberflächlicher Ausweg, doch er zog es vor, lieber sein Leben

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