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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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stehen«, befahl Mike.
    Der Postbote lachte, sprang in die Luft, tanzte, sang. »Weder die Dunkelheit der Nacht ...«
    Sie folgten ihm, während er sich immer mehr dem Rand des Abhangs näherte, und schlossen dann den Halbkreis, zogen die Schlinge zu, bis sie fast direkt vor ihm standen.
    Erst jetzt hielt der Postbote in seinem Tanz inne. Er schwitzte nicht, atmete nicht einmal schneller. Er grinste Doug an. »Billy ist ein hübscher Junge«, sagte er. »So ein hübscher Junge.«
    »Die Hände über den Kopf!«, befahl Mike.
    »Wozu, Officer?«
    »Die Hände hoch!«
    »Sie haben keine Beweise.«
    »Wir haben alle Beweise, die wir brauchen.«
    Der Postbote lächelte, als er den Blick über die Gesichter der Männer streifen ließ. »Wichser«, sagte er ruhig.
    »Die Hände über den Kopf«, wiederholte Mike.
    »Wichser«, sagte der Postbote leise. Er ging rückwärts bis an den Rand des Abhangs.
    Mike feuerte einen Warnschuss in die Luft. Der Postbote blieb stehen. »Wenn Sie noch eine einzige Bewegung machen, erschieße ich Sie«, rief Mike und richtete die Waffe auf ihn. »Haben Sie verstanden?«
    Doug wusste nicht, ob Mike es ernst meinte, aber der Postbote glaubte ihm offenbar, denn er verharrte.
    »Tim«, sagte Mike. »Leg ihm Handschellen an.«
    Tim nickte und trat vor, die offenen Handschellen in der Hand. »Mister Smith, Sie sind verhaftet wegen ...«
    Er kam nicht dazu, den Satz zu beenden. Eine Hand des Postboten zuckte vor, und ehe Hibbard reagieren konnte, griff er sich die Handschellen und riss sie dem Polizisten weg. Tim schnellte vor und langte nach den Handschellen, doch der Postbote machte einen raschen Ausfallschritt und schleuderte Tim mit einem wuchtigen Stoß über die Kante des Abhangs. Ein schriller Schrei des Entsetzens war zu hören, der abrupt abbrach. Doug hörte ein dumpfes Geräusch, als der Körper auf dem Fels aufschlug.
    Der Postbote grinste. »Der Nächste?«
    Alles war binnen weniger Sekunden geschehen, doch Lieutenant Jack Shipley war schon in Aktion, bewegte sich vorwärts und richtete dabei die Pistole auf Smith. Dessen weiße Hand schnellte vor und griff nach der Waffe.
    Jack drückte ab.
    Die Kugel traf den Postboten in die Brust. Blut spritzte. Smith taumelte von der Wucht des Schusses rückwärts, doch es gelang ihm noch, die Waffe zu packen. Mit einem schnellen Ruck zog er den Polizisten zu sich. Jack war zu überrascht, um noch reagieren zu können. Der Postbote hielt ihn fest umklammert und fiel über die Kante. Zusammen stürzten sie auf die Felsen darunter. In der Sekunde, ehe Smith abstürzte, glaubte Doug ein Lächeln auf den blutigen Lippen des Mannes zu sehen.
    Die anderen liefen zum Abgrund und blickten in die Tiefe, doch unten war alles dunkel. Mehrere Polizisten schalteten ihre Taschenlampen ein.
    Die sich überschneidenden Strahlen fanden rasch Jacks zerschmetterten Körper.
    Die Strahlen schwenkten kreuz und quer und suchten den felsigen Grund ab, beleuchteten Zentimeter für Zentimeter den Boden um die Stelle herum, wohin Jack gefallen war. Tim lag in der Nähe; seine Arme waren in unmöglichen Winkeln verdreht, sein Schädel auf einem Felsblock aufgeschlagen. Die Lichter verharrten, bewegten sich weiter, rissen Sträucher und Bäume aus der Dunkelheit. Doug sagte nichts, und auch die anderen Männer schwiegen, doch sie alle dachten dasselbe, und sie alle hatten fürchterliche Angst.
    Die Lichtstrahlen suchten weiter das Gelände unterhalb des Hügelkamms ab.
    Aber da lagen nur zwei Leichen auf dem Boden.
    Der Postbote war verschwunden.

46.
    Doug saß auf der Veranda und blickte auf die Uhr. Es war schon nach Mitternacht. Er hatte seit Stunden hier gesessen, seitdem er Trish im Krankenhaus zurückgelassen hatte.
    Vom Hügel war er zuvor mit Jeff Brickman zurückgekehrt, dem Officer, der sich gemeldet hatte, um zum Revier zurückzufahren und sich um die Kommunikation zu kümmern, während die anderen Männer überlegten, wie sie die Leichen bergen sollten. Jeff Brickman wollte versuchen, zum Büro des County Sheriffs durchzukommen oder zur State Police. Doug hoffte sehr, dass er Erfolg hatte. Im Augenblick befolgten die Polizisten zwar noch Mikes Anweisungen, doch Doug hatte gesehen, wie allmählich alles zerfiel. Als er gegangen war, waren die Männer beinahe schon so weit, Strohhalme zu ziehen, um die Zuständigkeiten zu verteilen. Es machte Doug Angst, wie leicht eine solch gut ausgebildete und gut organisierte Gruppe auseinanderfallen konnte, und er war froh,

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