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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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sich, und er sah einen Funken Hoffnung in Trishs Augen. »Wie?«, fragte sie.
    »Es ist verrückt, und vielleicht funktioniert es nicht ...«
    »Wenn nicht, können wir immer noch nach Phoenix gehen und nie mehr zurückkommen.« Ihre Miene verdüsterte sich. »Das heißt, wenn er uns nicht folgt und uns findet.« Sie blickte Doug wieder an. »Und was ist das für eine Idee?«
    »Wir kappen seine Lebensader. Wir stoppen die Post.«
    »Was?«
    »Das ist die einzige Möglichkeit für ihn, an uns heranzukommen. Du hast gehört, was Billy gesagt hat. Der Postbote konnte ihn nicht berühren. Und du? Dich hat er auch nicht berührt, oder?«
    Trish erinnerte sich mit ekelhafter Deutlichkeit an das Gefühl seiner Erektion unter dem Uniformstoff, als sie sich im Badezimmer an ihm vorbeigeschoben hatte. Langsam schüttelte sie den Kopf.
    »Siehst du? Er kann nichts weiter, als Menschen durch die Post zu manipulieren. Wenn wir die Leute dazu bringen können, keine Post mehr zu lesen oder zu schicken, können wir ihn loswerden. Aber wir müssen dafür sorgen, dass alle in der Stadt sich einig sind. Wirklich alle. Wenn es funktionieren soll, muss jeder in Willis mitmachen.«
    »Ich habe mit einer der Krankenschwestern gesprochen«, sagte Trish. »Das dürfte kein Problem sein. Sämtliche Einwohner wissen, was vor sich geht, und alle haben Angst. Sie würden alles tun.«
    »Wir müssen schnell handeln. Ich werde die Polizei bitten, mir zu helfen, und ein paar Lehrerkollegen anrufen. Ich möchte, dass sich heute Abend die ganze Stadt versammelt.«
    »Heute Abend ist zu früh. So schnell verbreitet sich so etwas nicht ...« Trish verstummte. In der Tür stand Dr. Maxwell.
    »Ich habe gehört, was Sie gesagt haben.« Er kam ins Zimmer. »Ich bin bereit, es zu versuchen.«
    Doug blickte ihn an und lächelte. »Danke sehr.«
    »Ich glaube, Sie werden es auf morgen Nacht verlegen müssen. Ich kann nicht da sein, und der größte Teil meines Personals ebenfalls nicht, aber Sie können ja vorher schon mit den Leuten reden. Ich nehme an, dass alle mitmachen.« Er sah Billy an, der immer noch sein Gesicht ins Kissen drückte. »Wir müssen ihn stoppen.«
    »Falls man ihn stoppen kann«, sagte Trish.
    »Ich glaube, das kann man«, erwiderte Doug.
    Billys Stimme wurde vom Kissen gedämpft, war aber deutlich zu hören. »Das glaube ich auch«, sagte er.
    Doug ergriff Trishs Hand und drückte sie fest.

48.
    Sie fuhren gemeinsam zu dem Meeting. Trish hatte bei Billy bleiben wollen, aber Doug sagte, dass er sie brauche, und so begleitete sie ihn. Anschließend wollten sie zurück ins Krankenhaus.
    In der Nacht zuvor waren beide bei Billy geblieben. Obwohl er von solch schrecklichen Albträumen gequält wurde, dass Doug ihn wecken musste, wurde er nicht ruhig gestellt, und am Morgen war er völlig klar und bekam mit, was um ihn herum vorging. Er hatte sogar besondere Wünsche fürs Frühstück, und am späten Nachmittag war er fast schon wieder der Alte.
    Dr. Maxwell nahm mit einem Freund in Phoenix Kontakt auf, einem auf kindliche Traumata spezialisierten Psychiater; dieser war einverstanden, am folgenden Tag herzukommen und sich Billy anzusehen.
    Auf dem Weg zur Versammlung kamen sie am Postamt vorbei. Seit den Tagen, als Howard Crowell und Bob Ronda hier gearbeitet hatten, als die ganze Stadt dort Briefmarken kaufte und die Post abgab, hatte der Charakter des kleinen Gebäudes sich völlig verändert. Der unauffällige Bau besaß nun eine bedrohliche, bösartige Ausstrahlung. Die Fenster waren eingeworfen worden, die Öffnungen provisorisch mit ungleichmäßigen Brettern verschlossen, die man von innen angenagelt hatte. Stapel aufgerissener und schmutziger Umschläge sowie zerbrochene Teile der Briefsortiermaschine lagen auf den Treppenstufen aus Beton verstreut. Als Verteidigungslinie direkt vor dem Postamt war eine Reihe Briefkästen aufgestellt worden, verkehrt herum, sodass die Metallkästen auf dem Boden lagen und die stählernen Pfähle in die Luft ragten.
    Oben auf den Pfählen staken die abgetrennten Köpfe von Hunden aus der Stadt, deren glasige Augen blicklos auf die Straße starrten.
    Die kopflosen Körper, zehn oder fünfzehn, lagen auf dem kleinen Parkplatz.
    Doug fröstelte, als er mit Trish an dieser makaberen Reihe vorbeifuhr. Der Postbote war im Gebäude, das wusste er. Wahrscheinlich spähte er jetzt nach draußen und beobachtete sie. Plötzlich wurde Doug nervös. Vielleicht hätte er Trish doch nicht mitnehmen sollen.

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