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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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Wir sind jedoch ebenso besorgt wie Sie über den Missbrauch des Postsystems und sind zur uneingeschränkten Zusammenarbeit bereit, wenn es darum geht, dieses Problem an der Wurzel zu packen.«
    Tim wusste nicht, wie er reagieren sollte, und blickte Doug Hilfe suchend an.
    »Sie selbst schicken Post«, stellte Doug fest.
    Der Blick des Postboten war unerschütterlich und unergründlich. »Natürlich«, entgegnete er. »Wir alle verschicken Post. Wollen Sie damit sagen, dass ich selbst keine Briefe und Päckchen verschicken darf, nur weil ich für die Post arbeite? Halten Sie das für eine Art Interessenkonflikt?« Er lachte. Es war ein falsches, künstliches Lachen, von dem Doug wusste, dass er es durchschauen sollte. Das Gespräch, erkannte Doug, funktionierte auf zwei Ebenen. Der Postbote drohte ihm.
    John Smith lächelte. »Ich muss genauso Porto bezahlen wie jeder andere. Ich bekomme nicht einmal Rabatt. Aber es gibt keine Begrenzung bei der Zahl von Briefen, die ich verschicken kann. Ich kann so viele Briefe, Pakete und Päckchen schicken, wie ich möchte.«
    »Haben Sie Drohbriefe verschickt?«, fragte Tim. »Haben Sie irgendwelche Körperteile verschickt?«
    Der Postbote tat nicht einmal so, als wäre er überrascht. »Mir gefallen Ihre Unterstellungen nicht«, entgegnete er.
    »Ich fürchte, ich werde dieses Postamt durchsuchen müssen.«
    »Ich fürchte, Sie werden sich einen Durchsuchungsbeschluss besorgen müssen«, entgegnete der Postbote. »Und ich fürchte, es wird ziemlich schwer für Sie sein, einen Beschluss zu bekommen, um ein Amtsgebäude der Bundesregierung zu durchsuchen.« Er blickte an Doug und Trish vorbei aus dem Fenster. »Wie geht es Billy heute?«, fragte er.
    »Lassen Sie Billy in Ruhe, Sie verdammter ...« Trish starrte ihn wütend an. John Smith kicherte.
    Doug bemerkte, dass Giselle hinter dem Schalter vom Postboten zurückwich. Sie sah verwirrt aus.
    »Ich fürchte, die Gentlemen«, der Postbote lächelte Trish an, »und Ladys werden mich entschuldigen müssen. Ich habe zu arbeiten.«
    »Ich bin noch nicht mit Ihnen fertig«, sagte Tim.
    »Aber ich mit Ihnen«, erwiderte der Postbote, und in seiner Stimme lag etwas, das die anderen verstummen ließ. Sie beobachteten, wie Smith sich in den hinteren Teil des Gebäudes zurückzog.
    Giselle versuchte, entschuldigend zu lächeln, doch ihr Lächeln geriet ziemlich daneben.
    »Sagen Sie Howard, er soll mich anrufen«, sagte Doug zu Giselle. »Wenn Sie ihn je zu Gesicht kriegen.«
    Giselle warf einen Blick hinter sich, um sicherzugehen, dass sie nicht beobachtet wurde; dann schüttelte sie leicht den Kopf.
    »Zur Hölle mit dem Durchsuchungsbeschluss«, sagte Tim wütend. »Ich werde einen Haftbefehl besorgen. Verschwinden wir von hier.«
    Sie verließen das heiße, dunkle Gebäude und gingen hinaus an die frische Luft. Hinter ihnen, irgendwoher tief in den Eingeweiden des Postamts, erklang das Lachen des Postboten.

32.
    Am nächsten Tag fiel wieder das Telefon aus, und Doug musste in die Stadt fahren, wo er erfuhr, dass die Polizei Hobie und Irene befragt hatte.
    Beide hatten geleugnet, ungewöhnliche Postsendungen erhalten zu haben.
    Doug hatte mit dem diensthabenden Sergeant gesprochen, da weder Mike noch Tim auf der Wache waren. Als er anschließend zu Hobie fuhr, weigerte sich sein Freund, die Tür zu öffnen, und tat so, als wäre er nicht zu Hause.
    Bei Irene war es genauso.

33.
    Billy wachte früh auf. Seine Nase war verstopft, seine Augen juckten und tränten, und er fühlte sich so unwohl, dass er den Albtraum, aus dem er erwacht war, beinahe sofort vergaß. Er nieste, nieste noch einmal und wischte sich die Nase am Bettlaken ab, da kein Taschentuch greifbar war. Es würde einer dieser Allergietage werden. Er hatte es im Gefühl. Mit offenen Augen lag Billy auf dem Kissen. Mehr als einmal hatten seine Eltern darüber gesprochen, mit ihm nach Flagstaff zu fahren, um eine Allergieuntersuchung machen zu lassen und herauszufinden, wogegen genau er allergisch war. Doch als Billy erfahren hatte, dass bei der Untersuchung Nadeln im Spiel waren, hatte er prompt sein Veto eingelegt. Er hasste nichts so sehr wie Nadeln. Die Allergie war scheußlich, aber zu ertragen, und sie dauerte normalerweise nicht länger als ein oder zwei Tage. Jedenfalls war sie unendlich viel angenehmer, als gepiekst und gekratzt und gestochen zu werden.
    Er nieste wieder. Eigentlich hatte er vorgehabt, Brad und Michael zum Fort mitzunehmen und sich die Playboys

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