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Böser Engel

Böser Engel

Titel: Böser Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Wethern
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flüchtigen Angels, von denen einer in Connecticut wegen eines Mordes gesucht wurde.
    Wenn der äußerst mobile Club in einer Region unter Druck geriet, verlegte er seine Aktivitäten weitgehend in andere Gegenden, ohne dass dies nach außen hin auffiel. Zwischendurch waren die Mitglieder längere Zeit nur selten in ihrer Bikerkluft zu sehen, außer wenn sie in großen Gruppen an Runs, Beerdigungen oder anderen besonderen Ereignissen teilnahmen. Doch selbst diese wenigen öffentlichen Auftritte schienen zu schreien: Die Angels sind immer noch der Meinung, dass sie mit Drogen am leichtesten Geld verdienen können, und die Mitglieder tragen ihre Aufnäher schon so lange, dass das Durchschnittsalter auf dreißig Jahre oder höher gestiegen ist.
    Ein Beispiel: Eine Abordnung aus etwa 25 Oakland-Angels fuhr am 6. August 1976 zum Gefängnis in Folsom, um Foo Manchu in Empfang zu nehmen, der wegen seiner Drogendelikte acht Jahre abzusitzen hatte, aber auf Bewährung entlassen worden war, um an der University of California Anthropologie zu studieren. Unterwegs brachen sich ein Angel und seine Mitfahrerin die Beine, als sie mit einem Auto zusammenstießen, das der Wrestling-Veranstalter Roy Shire steuerte. Der berühmte blonde Ringer Pat Patterson war bei ihm; dennoch schlugen die Angels angeblich Shire zusammen und raubten ihm seinen Revolver Kaliber .38 sowie seinen Meisterschaftsgürtel. Deacon und zwei andere wurden wegen schweren Diebstahls, Körperverletzung mit einer tödlichen Waffe und Raub festgenommen, aber der Rest der Gruppe holte den 36-jährigen verurteilten Bruder ab und brachte ihm ein funkelndes Motorrad mit, auf dem er nach Hause fuhr.
    Noch ein Beispiel: Anfang Januar 1977 wurden »Harry the Horse« Flamburis, der Präsident des Charters San Francisco, und seine zwanzigjährige Mitbewohnerin Dannette Barrett in ihrem Haus in Daly City ermordet. Jemand hatte sie gefesselt und geknebelt und mit einer automatischen Pistole Kaliber .22 erschossen. Ein Kissen hatte als Schalldämpfer gedient. Flamburis, ein Hafenarbeiter, der nie als Schwergewicht gegolten hatte, besaß ein Motorrad und einen Lieferwagen. Sein Haus war mit teuren Antiquitäten möbliert, er hatte mindestens ein halbes Dutzend Waffen versteckt, und ein verborgener Safe enthielt Gold- und Silbermünzen im Wert von etwa 1500 Dollar sowie rund 350 Gramm Speed. Die Polizei vermutete, dass er von einem Bekannten umgebracht worden war, weil er versucht hatte, seinen Handel mit Speed gewaltsam auszuweiten. Flamburis’ Beerdigung zeigte jedoch, dass er im Club offensichtlich hoch geschätzt wurde. 200 bis 300 Angels und andere Biker aus dem ganzen Land schlossen sich dem Trauerzug an. Etwa einen Monat später wurde sein Motorrad neben ihm begraben, und am darauf folgenden Tag zündete ein Brandstifter sein Haus an, wobei die schönen Möbel zerstört und der Lieferwagen beschädigt wurden.
    Ein drittes Beispiel: Im Januar 1977 verurteilte ein Geschworenengericht im Bezirk San Francisco Flamburis’ Nachfolger »Flash« Gordon Grow, einen Angel namens Odis »Buck« Garrett und drei weitere Personen wegen Zuhälterei in einem »Massagesalon«. Margo E. Compton, 25, eine ehemalige Angestellte des Salons, war eine wichtige Zeugin. Doch am 7. August 1977 wurden Margo, ihre sechsjährigen Zwillingstöchter und ein 19-jähriger Freund, der bei der Küstenwache arbeitete, in einem Haus in Gaston, Oregon, ermordet aufgefunden. Die Polizei gab bekannt, Margo habe um ihr Leben gefürchtet und sei sicherheitshalber nach Oregon umgezogen. Alle vier Opfer wurden regelrecht exekutiert: Sie hatten je eine Schusswunde im Kopf. Es gab keine Anzeichen für einen Kampf, aber etwa einen Meter von Margos Leiche entfernt fand man einen geladenen Magnum-Revolver Kaliber .357. Angeblich war die Frau eine gute Schützin gewesen. Die Morde wurden nie aufgeklärt. Dennoch wurde Garrett wegen Zuhälterei zu einem bis zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Grow musste eine Strafe von 2000 Dollar zahlen und sechs Monate im Bezirksgefängnis absitzen. Die Bewährungsfrist wurde auf fünf Jahre festgesetzt.
    Diese und ähnliche Ereignisse bewiesen, dass alle jene, die Mitte der 70er-Jahre den Niedergang des Clubs vorausgesagt hatten, sich irrten. Wieder zeigten die Angels, wie ähnlich sie ihren Harleys waren: roh, stark und in der Lage, wenn nötig auf einem Zylinder zu fahren. Erstaunlicherweise überlebte der Club und wuchs sogar noch, obwohl er wegen Bargers Gefängnisstrafe an Macht

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