Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
Vom Netzwerk:
»Wir wissen doch schon, dass Houston von einer iranischen Waffe zerstört worden ist. Was haben wir davon, wenn wir das Kernmaterial finden, abgesehen davon, dass es dann nicht mehr gegen uns eingesetzt werden kann?«
    »Die verdammten Russen und Chinesen haben uns das, was in Houston passiert ist, nie abgenommen, oder sie glauben uns und es ist ihnen egal. Wir wissen, dass die Chinesen den Iranern Waffen verkaufen. Die Pasdaran haben für schlechte Tage Öl gehortet und das brauchen die Chinesen so dringend wie wir. Den Russen macht es einfach nur Spaß, uns das Leben schwer zu machen. Wenn wir aber diese Atombomben ans Tageslicht befördern, wird die ganze Welt sich gegen die Mullahs kehren. Alle werden zu große Angst haben, um ihnen Waffen zu verkaufen oder wegen irgendeinem humanitären Scheiß zu protestieren. Wenn wir eindeutige Beweise finden, könnten wir vielleicht sogar ein paar Europäer überzeugen, sich von ihren Ärschen zu erheben und uns zu helfen. So oder so könnten wir sagen, dass wir gefunden haben, weswegen wir gekommen sind, und nach Hause gehen.
    Wir können es uns einfach nicht leisten, dieses Mal schwach |61| auszusehen«, fuhr Glass fort. »Die Vereinigten Staaten müssen in dieser Region der Leviathan werden: Das ist die einzige Möglichkeit, ein weiteres Houston zu verhindern. Und das funktioniert nur, wenn wir dieses Land vor den Augen der Welt brechen. Das ist die Aufgabe, die der Präsident mir zugedacht hat, und ich habe nicht vor, ihn zu enttäuschen. Ihr Land braucht Ihre Hilfe, Corporal.«
    »Sir?« Ich war mir nicht sicher, dass ich richtig gehört hatte.
    »Ich habe Ihre Akte gelesen«, sagte Glass. »Sie gehören in den Nachrichtendienst, vielleicht sogar in die Spezialeinheiten, und dort wären Sie auch, wenn Sie nicht diese Vorstrafe wegen Körperverletzung hätten.«
    Bevor ich zur Armee gegangen war, hatten die Krankenhäuser die unausgesprochene Erlaubnis erhalten, von einem Nichtversicherten einen Zahlungsbeweis zu verlangen, bevor sie ihn in den Krankenwagen luden. Der Trottel, den sie zu diesem Zweck vorbeigeschickt hatten, hatte mich um eine Kreditkarte gebeten, während mein Vater im Vorgarten unseres unter Zwangsvollstreckung stehenden Hauses starb. Meine Antwort hatte darin bestanden, ihm den Kiefer zu brechen. Wenn er hätte reden können, hätte der Mann bestimmt genau wie alle anderen gesagt, dass er nur seine Arbeit tue.
    »In der Akte steht nicht, was damals vorgefallen ist, und das ist mir auch egal. Es ist lächerlich, Killer zu suchen und dann zu erwarten, dass die Männer, die man findet, Heilige sind. Wir können dafür sorgen, dass die Vorstrafe verschwindet; ich habe schon viel Schlimmeres beseitigt.«
    »Sir«, begann ich. Ich wollte nicht dumm wirken, konnte das aber nicht vermeiden, da ich nicht wusste, worauf er hinauswollte. »Ich bin nicht   …«
    »Ihre Fähigkeiten sind hier verschwendet, Corporal«, sagte Glass. »Wir beide wissen, dass es nichts bringt, die |62| Pasdaran zu jagen. Das ermutigt nur unsere Feinde und gute Männer sterben umsonst.«
    Ich war mit allem, was er bisher gesagt hatte, durchaus einverstanden, aber das erklärte sein Angebot noch nicht.
    »Man sagt, Sie sprächen gutes Arabisch und Ihr Farsi sei beinahe passabel«, erklärte er. »Das macht Sie in dieser Armee von vornherein wertvoll. Ihr Vorgehen in der Felestin-Avenue hat Intelligenz, eine gute Auffassungsgabe und vor allen Dingen Initiative gezeigt. Das ist Spezialeinheiten-Niveau, mein Sohn, was bedeutet, dass Sie vielleicht fähig sind, mit meinen Jungs Schritt zu halten.«
    Glass’ Stimme klang aufrichtig väterlich. Die Siebzehn war in der ganzen Armee für das gute Verhältnis zwischen dem Colonel und seinen Männern bekannt. Sie waren wie eine Schar von Brüdern oder es war ein Fall von Personenkult, je nachdem, wen man fragte.
    »Wenn man will, dass jemand wie ein Hund gejagt und zur Strecke gebracht wird, gibt es keine besseren Leute auf der Welt«, sagte Glass. »Aber das Problem liegt darin, überhaupt erst einmal das Zielobjekt zu bestimmen. Wenn eines meiner Teams hinter jemandem her ist, möchte ich Sie dabeihaben, um mit der Familie zu reden und das Gelände zu beobachten. Sie sind eine Forschernatur, Strange. Genau das brauche ich.«
    »Was ist mit den Männern in meiner Einheit, Sir? Die Leute sind bei uns ohnehin schon knapp.«
    Es war das Erste, was mir einfiel. Ich sagte es sowohl aus Sorge um die anderen wie als Verteidigungsstrategie, bis ich

Weitere Kostenlose Bücher