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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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Humvee gebunden und er hat in der Hitze gebraten. Und so was willst du machen?«
    »Ich will endlich das tun, wozu ich ausgebildet worden bin. Wenn ich in der Einheit bleibe, wird es niemals dazu kommen, das wissen wir beide. Der Colonel sieht das Gesamtbild. Er hat das Ohr des Präsidenten. Er ist vielleicht der Einzige, der etwas bewirken kann, und er möchte meine Hilfe.«
    Bevor ich den Mund aufgemacht hatte, hatte ich gedacht, ich hätte mich durch Glass’ Angebot bestechen lassen. Dieses Angebot, meine Vorstrafe wegen Körperverletzung löschen zu lassen, hatte genügt, meinem unsicheren moralischen Kompass die Richtung zu rauben. Nachdem ich zu Ende geredet hatte, wusste ich, dass es viel schlimmer war. Ich glaubte tatsächlich an die Mission des Colonels.
    Benny sagte gar nichts. Ich erwartete Beschuldigungen, Verwirrung und eine Menge Flüche. Stattdessen blickte er in den verhangenen Himmel. In seinem Gesicht stand der traurigste Ausdruck, den ich je gesehen hatte.
    »Benny   …« Ich verstummte.
    Benny drehte sich um und ging weg. Er blickte nicht zurück.

|66| 3
    Isaac Taylors Verlobte und ich sahen uns über den Couchtisch hinweg an. Auf der zerkratzten Birkentischplatte stand ein kleines Tablett mit zwei Tassen und einer Aluminium-Kaffeekanne. Zu meiner Linken befand sich ein gemustertes Baumwollsofa, auf dem nur Geister saßen. Wir sagten nichts, und so redete der Stadtbezirk Queens durch die dünnen Fensterscheiben der Wohnung zu uns.
    Gemütlich war das nicht.
    »Ihre Haustür klemmt«, bemerkte ich. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, so etwas als Erstes zu sagen.
    »Wie bitte?«
    »Die Vordertür des Hauses. Sie ist ein bisschen verzogen und der Türschnapper klemmt. Wahrscheinlich müsste einmal jemand danach schauen.«
    »Danke«, sagte sie.
    Eigentlich sollte ich mich nach ihrem Verlobten erkundigen. »Wann haben Sie Isaac zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor einem Monat«, antwortete Faye. Sie schenkte eine Tasse Kaffee ein und reichte sie mir. »Ich sehe ihn in letzter Zeit immer seltener, wegen seiner neuen Stelle. Er muss jederzeit einsatzbereit sein und sie sagen ihm erst kurz vorher Bescheid.«
    Faye rührte Milch in ihren Kaffee. Einen Moment lang hatte die Mischung dieselbe Farbe wie ihr Haar: Ein helles Kastanienbraun, |67| das dann durch das Umrühren noch heller wurde. Sie war Mitte zwanzig, hatte eine schlanke Figur und die weichen, schmal zulaufenden Hände von jemandem, der im Büro arbeitet. Sie trug kaum Make-up und hatte noch weniger nötig. Faye hatte das, was Talent-Scouts ein »wohltuendes Äußeres« nennen, ein frisches Gesicht und vertrauensvolle blaue Augen. Abgesehen von einem bescheidenen Verlobungsring trug sie nur ein Goldkreuz, das ebenso schlicht war wie das Kreuz an ihrer Wand.
    Jose hatte am Tag zuvor angerufen, um die Operation gegen Mary abzublasen. Sie war seit dem Bombenanschlag nicht mehr im Hotel gesehen worden. Nach dem Anschlag hatten alle Reisenden, Touristen und Konferenzteilnehmer New York so schnell verlassen, wie der John-F.-Kennedy-Airport Flugzeuge auf die Startbahn setzen konnte. Wahrscheinlich war sie ihren Opfern gefolgt und nach Chicago, Los Angeles oder in irgendeine andere Stadt gegangen, wo das Gras grüner war als hier.
    »Wo hat er gearbeitet?«
    »Bei Titan Security. Ich habe irgendwo eine Visitenkarte.« Sie stand auf und ging ins Schlafzimmer.
    In Gedanken kehrte ich zum heutigen Morgen zurück. Benny war zu nachtschlafender Zeit in meinem Büro aufgetaucht und hatte Frühstück und schlechte Nachrichten mitgebracht. Er hatte sich auf meinen Besucherstuhl geworfen und die fettige Tüte in seiner Hand lange angeschaut, bevor er ausspuckte, was ihm auf der Seele lag.
    »Diese Explosion, im Stadtzentrum, du weißt schon«, sagte er.
    »Ich war da.«
    »Kirov war da drin.«
    Ich sah ihn einen Moment lang blinzelnd an. Benny biss in seinen Bagel, während er darauf wartete, dass mein Gehirn wach wurde.
    |68| »O Gott«, sagte ich, als ich begriffen hatte. »Piotr Kirov?«
    Piotr »Pete« Kirov war der Generalstaatsanwalt des südlichen Bezirks von New York gewesen und damit Inhaber eines der prestigeträchtigsten Posten des Justizministeriums im ganzen Land. Alle Verbrechen in New York City, die Belange des Bundes berührten – Terrorismus, Drogen, öffentliche Korruption – wurden von ihm und seinen Staatsanwälten verfolgt. Außerdem kümmerten sie sich um Beschwerden wegen Missachtung der Bürgerrechte, aber was das bedeutete, hatte

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