Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
Vom Netzwerk:
war dort, wo ich sie abgeschnitten hatte, ausgefranst und mein graues Tank-Top wies leider auch schon wieder Schweißflecken auf. Es war, als würde man dampfgegart. Was würde ich nur für einen kurzen schottischen Windhauch geben, der mir ins Gesicht blies?
    Ich war derart in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, dass jemand hinter mir ging. Als mir dann auf die Schulter getippt wurde, stieß ich einen erschrockenen Schrei aus, sprang einen Satz nach vorne und trat in einen Kronkorken.
    „Au! Mist! Herrgott, warum schleichst du hinter mir her?“, maulte ich Ryan an.
    „Sorry, tut mir leid! Setzt dich mal, du blutest ja.“
    Ryan legte seinen Arm um mich und ich hopste auf einem Bein bis zur Bordsteinkante. Dort setzte ich mich, während Ryan meinen Fuß untersuchte.
    „Sam, das wollte ich echt nicht, aber ich dachte du hättest mich gehört, ich habe schon nach dir gerufen.“
    „Au!“
    Er drückte vorsichtig an meiner blutigen Fußsohle herum und schien ehrlich besorgt.
    „Wenn ich dich gehört hätte, warum wäre ich dann wohl weitergegangen?“
    „Na ja,“, murmelte er und schaute mich dabei unsicher an, „nach unserem letzten Gespräch dachte ich, du willst mich vielleicht nicht hören.“
    Würde ich Ryan nicht schon so lange kennen, würde mich sein treuer Dackelblick bestimmt einlullen, aber so fiel ich darauf nicht herein – selbst wenn mein Herz nicht jemand anderem gehören würde.
    „Ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht, was wir zu besprechen hätten.“
    Meine nüchterne und leicht abweisende Art brachte den sonst so coolen Ryan aus dem Konzept.
    „Ähm, also, tja ich wollte mich jedenfalls entschuldigen. Es läuft irgendwie immer schlecht, wenn ich mit dir rede. Das tut mir leid.“
    „Ganz einfach: Rede doch nicht mehr mit mir, vielleicht läuft es dann besser.“
    Ich war inzwischen überzeugt, dass mein Fuß vermutlich nicht sofort amputiert werden musste. Darum wollte ich lieber weiterhumpeln, als mich noch länger von Ryan vollquatschen zu lassen. Vermutlich hatte er nur noch deshalb Interesse an mir, weil er sich bisher an mir die Zähne ausgebissen hatte.
    „Nein, das hilft sicher nicht! Komm, ich stütze dich. Wo willst du hin? Zu Kim?“
    Eigentlich hätte ich abgelehnt, aber wenn ich den Fuß belastete, tat es wirklich ganz schön weh. Allerdings fühlte ich mich bescheuert, auf Mister Perfekts Hilfe angewiesen zu sein.
    „Okay. Aber nur, weil es echt deine Schuld ist, dass ich mir wehgetan habe.“, schmollte ich.
    Ehe ich mich versah, hatte mir Ryan die Beine weggezogen und trug mich wie ein Bräutigam seine Braut! Dabei lachte er:
    „Wenn das alles meine Schuld ist, trage ich dich lieber! Sozusagen als Wiedergutmachung!“
    Ich trommelte mit den Händen auf seine Brust und wehrte mich.
    „Mann du Idiot! Lass mich sofort runter, das ist ja oberpeinlich!“
    „Was? Normalerweise sterben die Mädchen dafür, von mir auf Händen getragen zu werden.“
    „Na siehst du jetzt, wo mein Problem mit dir liegt? Ich will einfach keinen Frauenhelden! Lass mich jetzt sofort runter!“
    „Kommt nicht infrage! Außerdem habe ich dich gerne im Arm. Du fühlst dich gut an.“
    „Oh Gott Ryan, kotz, würg! Kannst du nicht mal aufhören? Weißt du, ich glaube man könnte dich ja vielleicht mögen, wenn du nicht immer nur diese eine Facette von dir zeigen würdest. Denn diesen Ryan mag ich zufälligerweise nämlich nicht!“
    Inzwischen hatte ich mich befreien können, doch wir waren auch schon an Kims Gartentor angekommen. Da ich nicht vorgehabt hatte, ihn mit meinen barschen Worten zu verletzen, versuchte ich nun mit versöhnlicher Stimme, die Dinge ins rechte Licht zu rücken:
    „Hör zu, es tut mir leid. Und das meine ich ernst. Stell dir nur vor, wie deine Coolness auf mich abstrahlen würde, wenn wir ein Paar wären. Aber ich bin eben einfach nicht in dich verliebt.“
    Darauf erwiderte er im ersten Moment nichts. Stattdessen drehte er sich langsam um und davon ging. Leicht irritiert schaute ich ihm nach. War ich etwa zu schroff gewesen? Gerade als ich schließlich doch durch das Gartentor trat, drehte er sich grinsend noch einmal zu mir um:
    „Was nicht ist, kann ja noch werden! Irgendwann werden sie alle schwach!“, rief er.
    Ich hatte noch nicht einmal angeklopft, da riss Kim schon die Tür auf:
    „Habe ich da eben richtig gesehen? Seit wann trägt Ryan dich denn auf Händen? Seid ihr jetzt etwa doch ein Paar?“
    Genervt stieß ich meine klatschsüchtige

Weitere Kostenlose Bücher