Bold, Emely
herausbekommen, dass wir unsterblich sind? In einem geheimen Labor Versuche mit uns durchführen? Uns wegsperren? Oder womöglich jagen? Ich habe nicht all die Jahre für eure Sicherheit gesorgt, nur damit ihr jetzt so unüberlegt handelt!“
Damit drehte er sich zu Alasdair um und sein harter Blick schüchterte den Hünen ein, so dass dieser eine kleinlaute Entschuldigung murmelte.
„Aber Cathal, ich wollte uns nur schützen.“
„Indem ihr euch auf einem öffentlichen Parkplatz schlagt, als wäret ihr auf dem Culloden Battlefield?“
Energisch fuhr Payton dazwischen.
„Es ist ja auch überhaupt nicht nötig, uns zu schützen! Das Mädchen ist weg, und sie kommt nicht zurück!“
„Ha, Mädchen! Ich habe euch doch gesehen! Du kannst den anderen hier vielleicht vormachen, sie wäre ein Kind, aber in Wirklichkeit ist sie eine Frau! Und du hast dich für sie, und damit gegen uns entschieden!“ Alasdairs Kiefermuskeln zuckten vor Zorn, und man sah ihm an, dass er Payton noch nicht vergeben hatte, dass dieser ihn zumindest kurzzeitig außer Gefecht gesetzt hatte, um mit Sam zu entkommen.
„Meine Seite, eure Seite! Das ist doch Kindergarten! Habt ihr vergessen, dass wir nicht mehr das Jahr 1740 schreiben? Wir alle haben damals aus Wut und verletztem Stolz gehandelt! Hätte ich heute noch einmal die Wahl, hätte ich bei diesem Massaker nicht mitgemacht. Wir haben unschuldige Menschen ermordet, und zahlen nun dafür den Preis! Aber ich schwöre euch, Sam rührt ihr nicht an! Sie hat nichts damit zu tun und ich werde alles tun, euch das zu beweisen.“
„Beweisen?“ Cathal war wütend, denn er bemerkte das teilweise zustimmende Nicken mancher seiner Leute.
„Ja, ich habe erfahren, dass es einen Weg gibt, den Fluch zu brechen! Ich werde alles darüber herausfinden, vielleicht finde ich dann eine Lösung. Aber so lange will ich, dass ihr Sam in Frieden lasst.“
„Wie süß, der tapfere Ritter will die Jungfrau retten!“, spottete Nathaira.
„Halt den Mund Nathaira“, mischte sich nun auch Sean ein, „ich sehe das so wie Payton. Und Cathal, was ich noch sagen wollte, du solltest lieber nicht vergessen, dass wir McLeans nicht dir durch einen Eid verpflichtet sind, sondern lediglich unserem Bruder.“
Blair, der gerade so mitbekam, dass plötzlich von ihm gesprochen wurde, hob fragend den Blick.
„Was?“
„Ja, Blair, ich habe dir einen heiligen Eid geschworen, dir zu vertrauen und dir zu folgen, aber heute Bruder…“, Payton war auf seinen älteren Bruder zugegangen und kniete nun zu dessen Füßen nieder „… heute möchte ich dich bitten, mir zu vertrauen und zu folgen. Ich weiß, was ich tue. Und ich werde nichts machen, was euch in Gefahr bringt oder euch sonst irgendwie schadet. Erinnere dich daran, dass unser Eid mit unserem Blut besiegelt ist. Unser Blut! Also bitte Blair! Stelle dich auf die Seite derer, die von deinem Blut sind. Stelle dich nicht gegen mich. Habt ihr denn alle vergessen, was Ehre ist? Ist es mit eurer Ehre vereinbar, diese Frau zu jagen? Dieses unschuldige Mädchen? Wenn es doch andere Mittel gibt? Blair! Ich bitte dich! Erlaube mir, den Hinweisen nachzugehen und gib mir etwas Zeit dafür. Ich werde mich danach deinem und auch Cathals Wünschen beugen, doch diese eine Chance musst du mir geben, so wahr du mein Bruder bist!“
Blair, der sich nicht wirklich in der Rolle des Oberhauptes gefiel, war eigentlich seit jeher seinem Freund Cathal gefolgt, ohne dessen Handeln zu hinterfragen. Nun sah er sich auf einmal seinen beiden Brüdern gegenüber, die ganz offensichtlich eine Stellungnahme von ihm verlangten.
„Also gut, Cathal, mein Bruder hat recht. Ich denke dieser Aufschub kann und muss ihm gewährt werden. Kannst du deine Männer dazu bringen, auf Paytons Rückkehr zu warten?“
Cathal, der Paytons flammende Rede am liebsten unterbrochen hätte, ärgerte sich nun auch noch über Blair, der es so aussehen ließ, als gäbe es Zweifel, was die Treue seiner eigenen Leute ihm gegenüber anging.
„Natürlich! Meine Männer werden tun, was immer ich ihnen sage. Also los, dann verlier keine Zeit! Solltest du in einer Woche keine Ergebnisse liefern können, gilt unsere Abmachung als ungültig und ich treffe mit den Stuart-Leuten eine für uns richtige Entscheidung.“
Damit erhob er sich von seinem Platz am Kopf der Tafel und verließ den Raum. Auch Blair schob schnell seinen Stuhl zurück und eilte hinter seinem wütenden Freund her. Nathaira war weiß vor Wut
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