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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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Fältchen um seine Augen, während sie in den Anblick seines Gesichtes regelrecht versank.
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich Sie ebenfalls gern … duzen, Lady Violet.«
    »Das wäre mir sehr recht, Hieronymus.«
    Black wollte das Steuer loslassen, um sie zu berühren, doch sogleich reagierte die Draisine mit einem heftigen Ruck. »Das solltest du lieber bleiben lassen«, entgegnete Violet über beide Ohren grinsend. »Aber ich glaube, du wirst in nächster Zeit noch Gelegenheit bekommen, mir die Hand zu küssen.«
    Den Ausstieg zum Palast zu finden, war nicht ganz einfach. Einmal hielten sie an einem falschen Stopp und kamen in einem Weinkeller heraus, wie ihn auch Adair House hatte, dann gerieten sie in eine Abstellkammer voller alter Präparate und Karten. Damit war klar, wie Moray in den Botanischen Garten kommen und Borneman töten konnte, ohne gesehen zu werden. Theoretisch wäre es sogar möglich gewesen, dass er, während die Bewohner schliefen, unbemerkt durch sämtliche angeschlossenen Häuser hätte wandern können. Aber Moray war, wie Hieronymus Black gesagt hatte, kein Mann, der gern Zeit verlor oder vertändelte.
    Endlich an dem richten Anschluss angekommen, wurden sie bereits von Lady Sharpe und ihren Geheimagenten erwartet. Die Männer waren offenbar gerade dabei gewesen, herauszufinden, in welche Richtungen der Tunnel führte.
    Als Hieronymus die Draisine mit ihrem Hänger vor ihnen zum Stehen brachte, richteten sie sogleich ihre Schießeisen auf die Ankommenden.
    »Nehmt eure Waffen runter!«, donnerte Black mit befehlsgewohnter Stimme. »Wir bringen euch den Verräter!«
    Lady Sharpe erkannte Black und bedeutete ihren Männern, seiner Anweisung Folge zu leisten. »Ah, General!«, sagte sie dann und kam mit ernster Miene auf ihn zu. »Haben Sie sich endlich entschieden, auf welcher Seite Sie stehen wollen.«
    »Ich habe nie auf einer anderen Seite gestanden als der von Königin Victoria. Aber Sie werden verstehen, dass ich nicht mit offenen Karten spielen konnte. Erst recht nicht, als sich herausstellte, dass meine Tante involviert war.«
    »So, so, Ihre Tante. Und wo haben Sie Lady Sissleby?«
    »Sie liegt tot unter dem Parlament. Zusammen mit einigen Handlangern des Duke of Moray und ein paar Kilo feinsten Sprengstoffs. Außerdem gibt es da noch mehr von diesen Metallspinnen.«
    »Ich weiß, das müssten jene sein, die Lord Adairs Butler auf die Schnelle umprogrammiert hat.«
    Violet blickte zu Alfred. Dass er Talent für Technik hatte, hatte er ihr noch gar nicht offenbart. Von nun an wird er sich nicht mehr drücken können, wenn es in ihrer Werkstatt irgendwas zu schrauben gibt.
    »Leider haben sich diese Spinnen ihrer alten Programmierung erinnert«, erklärte der Butler. »Meine provisorischen Lochkarten müssen verrutscht sein.«
    »Nun, ich glaube kaum, dass diese Apparate noch von Nutzen sind – außer als Beweismittel, um Sie an den Galgen zu bringen, Lord Moray.« Sie warf einen eisigen Blick auf den Duke, der sie seinerseits finster musterte.
    »Kommen Sie, steigen Sie bitte aus, Lord Adair und Lord Carrington. Ich glaube, wir haben viele Dinge zu besprechen. – Myers, wären Sie so freundlich, zuerst die Königin und dann den Koch vom Eintreffen unserer Gäste zu informieren?«
    Der gerufene Geheimagent nickte und verschwand hinter der Zugangstür zum Tunnel.
    »Mr Blakley, würden Sie bitte den Duke losmachen, damit sich Lady Sharpe um ihn kümmern kann?«, fragte Black mit einem Augenzwinkern nach hinten.
    »Mit dem größten Vergnügen!«, gab der Zirkusdirektor zurück und löste dann die Handschellen. Da seine mechanische Hand immer noch bestens funktionierte, brauchte er ihm die Fesseln gar nicht wieder anzulegen. Seinem eisernen Griff würde Moray nur entkommen, indem er sich den Arm abschnitt.
    »Warum, Moray?«, fragte Lady Sharpe, als sie dem Duke Auge in Auge gegenüberstand. »Warum haben Sie Ihren Kopf riskiert? Sie wissen doch, welche Strafe auf Hochverrat steht.«
    Ein irrer Ausdruck flackerte in seinen Augen auf. »Es hätte funktionieren können«, antwortete er mit leiser Stimme. »Wenn mir diese verdammte Göre, der Butler und das Einauge nicht in die Quere gekommen wären, wäre ich der neue König geworden. Und meine erste Amtshandlung wäre gewesen, Sie in die Strafkolonie nach Australien zu schicken.«
    »Nun, dann freue ich mich gleich doppelt, dass Sie versagt haben, Moray. Und übrigens, Australien ist mittlerweile einer unser größten

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