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Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Bomann, Corinna - Clockwork Spiders

Titel: Bomann, Corinna - Clockwork Spiders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Bomann
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Außenposten und keine Strafkolonie mehr. Sie sollten die wenige Zeit, die Ihnen noch bleibt, nutzen, um Ihre geografischen Kenntnisse auf den neuesten Stand zu bringen.«
     

26. Kapitel
     
    Glücklicherweise mussten nur die beiden Lords die ganze Zeit über bei der Königin bleiben. Black und Violet kamen mit einem kurzen Bericht davon – obwohl sie eigentlich das meiste zu berichten hatten –, Alfred, Blakley und Siberia erhielten den Dank der Königin und konnten das Audienzzimmer gleich wieder verlassen.
    Inzwischen war der Morgen heraufgedämmert, ohne dass auch nur einer der Londoner, die jetzt die Straßen bevölkerten, gewusst hätte, welchem Unheil er entgangen war.
    »Wie haben Sie uns eigentlich gefunden, Alfred?«, fragte Violet, als sie den Palast hinter sich ließen und gemeinsam zur Seitenbahnstation gingen. Auf eine Fahrt mit der Höllendraisine hatte niemand mehr Lust gehabt, außerdem hatten Lady Annabeiles Männer sogleich begonnen, sich das Fahrzeug näher anzuschauen – um dann mit seiner Hilfe herauszufinden, wie weit sich das Tunnelnetzwerk des Dukes erstreckte.
    »Ich habe den Duke of Moray erkannt. Eine Zeit lang hat mein früherer Boss Geschäfte mit ihm gemacht. Er hatte Sprengstoff haben wollen.«
    »Sprengstoff, mit dem er meine Verlobte in die Luft gejagt hat«, bemerkte Hieronymus bitter.
    »Und der sicher auch unter dem Parlament zu finden war. Moray muss die Sache schon sehr lange geplant haben, was eigentlich untypisch für ihn ist. Bei meinem Boss hat er jedenfalls immer gedrängelt, er hätte keine Zeit.«
    »Seine alte Macke«, sagte Black finster.
    »Auf jeden Fall sagte Lady Sharpe etwas von Geheimgängen, die der Duke gegraben haben muss, und da dachte ich mir, wo würde er wohl mit einem solchen Geheimgang anfangen?«
    »In seinem Haus oder in seiner Gruft.«
    »Ich habe auf die Gruft getippt. Und dort fand ich auch Ihren Schirm.«
    »Warum haben Sie den nicht mitgenommen?«
    Alfred zuckte mit den Schultern. »Ich hatte einen Haufen Spinnen im Schlepptau. Außerdem wollten Mr Blakley und Lady Siberia keine Zeit verlieren. Wir sind regelrecht durch den Gang gehetzt, und schließlich haben wir Morays aufdringliche Stimme gehört.«
    »Ich hätte den Mistkerl auf zehn Meilen gewittert!«, brummte Blakley und bot Lady Siberia seinen Arm. Die beiden tauschten einen kurzen Blick, dann blieb er stehen und sagte zu Violet: »Vielleicht denken Sie doch noch einmal über das Angebot nach, das ich Ihnen vor ein paar Jahren gemacht habe.«
    »Ich möchte aber nicht die zersägte Jungfrau sein.«
    »Nein, aber Sie können die Technikerin für meine Sensationen werden. Wenn es auch nicht möglich sein wird, so wunderbare Menschen zu finden wie jene, die ich hier verloren habe.«
    »Sie wollen also weitermachen?«
    »Wenn wir den Schock überwunden haben, warum nicht? Jeder Einzelne, der hier sein Leben verloren hat, würde wollen, dass ich weitermache.«
    »Auf der ganzen Welt werden immer wieder Menschen geboren, die in den Augen der Leute einen Makel haben. Sie werden sich freuen, unter Ihrem Zelt eine Zuflucht zu finden und Freundschaft zu erfahren. Und ich werde Ihnen eine Kuppel aus Blitzen zaubern. Noch heute Abend werde ich mich an die Entwürfe setzen.«
    Blakley lachte und Siberia nahm Violet in ihre Arme.
    »Ich danke Ihnen, dass Sie mir das Leben wiedergegeben haben. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie ein Talent für Tesla-Blitze haben.«
    »Wenn ihr wollt, helfe ich euch gern beim Wiederaufbau. Ich habe eine Menge Werkzeug, auch wenn mein Labor im Moment eher ein Schrotthaufen ist.«
    »Wir werden auf Ihr Angebot gern zurückkommen.« Blakley lächelte seine Liebste glücklich an, dann gingen sie weiter.
    »Und wie haben Sie eigentlich das mit den Spinnen gemacht, Alfred?«, fragte Violet. »Immerhin haben sie Ihnen für eine Weile gehorcht.«
    »Lochkarten. Allerdings habe nicht ich die hergestellt, sondern Lady Sharpe. Sie hat auch ein Talent zur Erfinderin, müssen Sie wissen.«
    Das interessierte Violet weniger. Aber die Sache mit den Lochkarten war spannend.
    »Und wie haben Sie die Spinnen dazu gebracht, anzuhalten?«
    »Ich glaube, das erzähle ich Ihnen heute Abend, Mylady. Ihre Mutter fragt sich sicher schon, wo Ihr Ehemann und das Frühstück bleiben. Ich glaube kaum, dass sie etwas von der nächtlichen Entführung mitbekommen hat. – Dort drüben ist die Bahnstation!«
    An der Station trennten sich ihre Wege vorerst. Während Alfred mit Blakley und Siberia in

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