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Bombe an Bord (Haie an Bord)

Bombe an Bord (Haie an Bord)

Titel: Bombe an Bord (Haie an Bord) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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T-Shirt ohne Ärmel trug, mußte
er sein Taschentuch nehmen.
    „Jetzt ist Ruhe, wenn ich bitten darf!“
krähte Klößchen. „Immerhin bin ich derjenige, welcher.“
    Glockner schob die Brauen zusammen.
„Heißt das etwa, Willi, du hast die Pralinen entwendet?“
    „Nie, Herr Glockner, täte ich das. Ich
bin zwar verfressen, aber ehrlich. Und außerdem bin ich Augenzeuge. Ich kenne
die Diebin. Sie heißt Carina, ist italienischer Herkunft und kein Teenie mehr.
Ein zigeunerischer Typ und geschmückt wie ein Christbaum. Wie mir zu Ohren kam,
ist sie die Schwiegermutter von der Kassiererin Jutta Frey.“
    Er erzählte der Reihe nach, brachte
aber einiges durcheinander. Seine Freunde rückten zurecht und ergänzten, bis
der Kommissar sich ein klares Bild machen konnte.
    Dann berichtete er, und die TKKG-Bande
staunte. Wahnsinn! dachte Tim. Das wäre ein Fall gewesen für uns. Aber morgen
geht’s ab nach Italien, und das hat Vorrang.
    „Du bist sicher“, wurde Klößchen von
Glockner gefragt, „daß ,Süßer Gruß’ auf der Schachtel stand?“
    „Absolut.“ Klößchen nickte heftig. „Ich
konnte es genau lesen. Die Entfernung betrug nur zwei Meter.“
    „Hoffentlich komme ich nicht zu spät“,
murmelte Glockner — und wollte sich abwenden.
    Sofort hing ihm Gaby am Arm.
    „Dank unserer vorzüglichen Mitarbeit,
lieber Papi“, flötete sie, „dürfen wir dich doch ein bißchen begleiten.“
    „Was Sie jetzt brauchen, Herr
Glockner“, hieb Tim in die gleiche Kerbe, „sind flinke Typen zum Ausschwärmen.
Uns! Nehmen wir mal an, diese Carina hat die Pralinen verschenkt — einzeln an
Kinder aus der Nachbarschaft. Dann kommen wir voll zum Einsatz, indem wir
spurten und denen das Schoko-Krokant aus den Zähnen reißen.“
    „Also gut. Kommt mit!“
    Gaby leinte Oskar an.
    Glockners BMW stand am Straßenrand.
    Der Kommissar glitt hinters Lenkrad.
    Oskar und die TKKG-Bande quetschten
sich auf die übrigen Plätze.
    Glockners Wagen hatte Sprechfunk.
    Während er in Richtung
Wuhlwörs-Kaufhaus fuhr, rief er im Präsidium an und erteilte Auftrag, sich mit
Blohm in Verbindung zu setzen. Der sollte von Jutta Frey die Adresse der
Schwiegermutter Carina erfragen.

    Schon nach wenigen Minuten kam die
Antwort.
    „Blohm kann uns nicht weiterhelfen“,
erklärte der Beamte aus der Zentrale. „Weil sich Jutta Frey nicht mehr an ihrem
Arbeitsplatz befindet, sondern zu Hause. Sie wohnt Gundhammerweg 41. Außerdem,
Kommissar, liegt uns hier eine Meldung vor, die vermutlich mit der
Wuhlwörs-Erpressung zusam menhängt. Die Meldung kommt vom Unfallkrankenhaus.
Vom Notarzt wurde dort ein Kind eingeliefert mit starken
Vergiftungserscheinungen. Das Mädchen habe vergiftete Pralinen zu sich
genommen. Pralinen der Marke ,Süßer Gruß 1 . Der Name des Mädchens ist
Nicole Frey.“
    „Gundhammer-Weg 41. Ich bin auf dem
Weg. Danke!“
    Der Kommissar legte auf.
    „Was sagt ihr dazu?“
    „Nicole Frey!“ Tim ließ den Namen auf
der Zunge explodieren. „Das ist keine zufällige Namensgleichheit, Herr
Glockner. Jutta Freys Tochter heißt Nicole. Blohm sprach’s gestern aus, nachdem
er die Frau gerüffelt hatte.“
    „Stimmt!“ nickte Gaby. „Aber wie ist
das... O Gott!“ Plötzlich begriff sie. „Das ist ja irre. Oder sehe ich was
falsch? Jutta Freys Schwiegermutter, eine gewisse Carina, entwendet die
vergifteten Pralinen. Dann wird Juttas Tochter mit Vergiftungserscheinungen ins
Krankenhaus gebracht. Das kann doch nur bedeuten: Die Großmutter hat die Kleine
mit den geklauten Pralinen gefüttert.“
    „Natürlich, um auf diese Weise das
Corpus delicti ( Gegenstand der Straftat ) zu vernichten“, meinte
Klößchen. „Wenn die Beute gefressen wird, läßt sich nichts mehr beweisen.“
    „Es läuft zwar darauf hinaus“, sagte
Karl. „Aber unterstellen sollte man das der Dame Carina nicht. Sie wollte
sicherlich nur ihr Enkelkind verwöhnen — wie es alle Großmütter der Welt tun.“
    „Verwöhnen mit Schokolade“, murmelte Klößchen
träumerisch. „Großartig! Es sollte viel mehr Großmütter geben. Wieso hat
eigentlich jeder Mensch nur zwei?“
    „Ich kannte mal einen“, lachte Tim,
„der hatte acht. Das war ein braunhäutiger Junge aus dem Orient. Seine beiden
Großväter hatten nach dort ortsüblicher Religion das Recht, sich pro Nase vier
Frauen zu nehmen. Klar, daß die das voll ausgenutzt haben. Jeder war mit vier
verschleierten Damen verehelicht. Also hatte Mustafa zwei Großväter und

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