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Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall

Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall

Titel: Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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schüttelte dann aber den Kopf. »Ist aber wohl doch eher unwahrscheinlich.«
    »Egal, das werden wir jetzt einfach mal ausprobieren«, beschloss Tannenberg. Urplötzlich verfinsterte sich seine Miene. »Aber wie kommen wir am schnellsten in die Barbarossaburg hinein?«
    »Ich zeig’s euch«, entgegnete der Rechtsmediziner. »Neben dem Parkplatz …«
    »Gut«, würgte ihn Tannenberg ab. »Karl, geh mal dein Werkzeug holen.«
    Mertel reagierte nicht.
    »Karl, hol dein Zeug«, setzte Tannenberg scharf nach. »Los, mach schon! Wir müssen’s ausprobieren.«
    Aber Mertel machte immer noch keinerlei Anstalten, Tannenbergs Aufforderung nachzukommen. Er schüttelte energisch den Kopf. »Nein, nein, das bringt nichts. Ich hab ’ne andere Idee, wie wir vielleicht viel schneller und direkter in die Fruchthalle reinkommen können.«
    »Und welche?«
    Der Kriminaltechniker nagte kurz an seinem Zeigefinger, dann verkündete er: »Ich weiß nicht, ob ihr euch noch daran erinnert. Vor ein paar Jahren hatten wir mal einen Fall, bei dem ein eifersüchtiger Ehemann seine Frau absichtlich angefahren hat.«
    »Ja, und? Was hat das denn mit unserem Problem zu tun?«
    »Das war unten in der Tiefgarage …«
    Tannenberg wurde immer ungehaltener. »In welcher Tiefgarage?«
    »In der vor dem Pfalztheater. Die ist doch gegenüber der Fruchthalle. Dort unten gibt es eine massive Tür. Und wenn ich mich richtig entsinne, hat der Hausmeister damals behauptet, dass sich dahinter ein alter Geheimgang befindet, den man bei den Bauarbeiten zufällig entdeckt habe.«
    »Direkt hinüber in die Fruchthalle?«
    »Hat er jedenfalls behauptet.«
    In Tannenberg keimte ein zartes Pflänzchen Hoffnung auf. »Das wären wirklich nur ein paar Meter unter der Straße …«
    »Ja, Wolf. Aber wir wissen leider nicht, ob das überhaupt stimmt«, warf der Kriminaltechniker dazwischen.
    »Egal. Wir schauen jetzt sofort nach. Und wenn es nicht stimmt, versuchen wir es eben über den anderen Weg.«
    Karl Mertel nickte. »Also los, dann kommt. Wir fahren mit meinem Auto.«
    »Geht’s nicht schneller zu Fuß?«, fragte Dr. Schönthaler.
    »Kann sein. Aber was ist mit dem Werkzeug und den Lampen? Wollt ihr die Sachen etwa selbst schleppen?«, wandte Mertel ein.
    Dieser Hinweis überzeugte seine Mitstreiter. Die drei Männer spurteten zum Kleintransporter der Kriminaltechnik, der nur wenige Meter entfernt geparkt war. Mertel nahm den Weg über den Benzinoring, überquerte die nur wenig befahrene Lauterstraße ohne jegliche Rücksicht auf das Ampelsignal, das ihm hellrot entgegenleuchtete. Sie brausten an der Nordfassade des Pfalztheaters vorbei und wechselten in die Abbiegespur zur Martin-Luther-Straße.
    Direkt vor Tannenberg tauchte die zum Rittersberg-Gymnasium gehörige Villa Winkler auf. Dieser Anblick versetzte ihm sogleich einen schmerzhaften Stich in der Magengegend. In diesem schmucken alten Gebäude war seit einigen Jahren die Oberstufe seiner alten Schule untergebracht. Marieke und Tobias absolvierten dort zur Zeit ihre letzten Schuljahre.
    In einem Gedankensplitter erinnerte er sich daran, wie stolz er auf Marieke war, weil sie sich trotz ihrer ungeplanten Schwangerschaft nicht davon hatte abbringen lassen, ihre Abiturprüfung im kommenden Frühjahr abzulegen.
    Plötzlich schob sich von rechts her der imposante Bruchsandsteinbau der Fruchthalle in sein Blickfeld. Die von einer Unzahl kleiner Rundbogenfenster geprägte Fassade erinnerte an einen beleuchteten Adventskalender.
    In vier Wochen hat sie Geburtstermin, genau um die Weihnachtszeit, dachte er. Und jetzt ist sie in dieser verfluchten Halle eingesperrt. Lieber Gott, bitte, bitte, sorg dafür, dass alles gut geht!
    »Fahr langsamer!«, befahl Tannenberg. »Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erregen. Vielleicht beobachten diese Typen ja auch die Umgebung der Fruchthalle.«
    Mertel reduzierte daraufhin die Geschwindigkeit. Sie passierten die Rotunde des Pfalztheaters. Nur ein paar Meter weiter verließ der Kleintransporter die leicht abschüssige Straße und schwenkte in die Einfahrt des Parkhauses ein.
    »Scheiße!«, fluchte Tannenberg, als vor ihm ein rotes Leuchtband mit der Inschrift ›Parkhaus besetzt‹ auftauchte. »Und jetzt?«
    »Soll ich die Schranke durchbrechen?«, fragte Mertel und ließ dabei den Motor aufheulen.
    »Quatsch, das macht viel zu viel Lärm.«
    »Seid mal ruhig!«, zischte Dr. Schönthaler, der die Seitenscheibe heruntergekurbelt hatte. »Ich höre ein Geräusch.«
    Schon

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