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Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall

Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall

Titel: Bombenstimmung: Tannenbergs sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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kurz darauf sahen sie das Scheinwerferlicht eines Autos, das aus dem Untergeschoss emporgeschlichen kam. Ungeduldig warteten die Männer, bis sich endlich die Schranke auf der anderen Seite geöffnet hatte. ›Parkhaus frei‹ leuchtete in Grün auf. Während Mertel einen Parkschein zog, vibrierte Tannenbergs Handy.
    »Was? Oh nein, auch das noch. Warte mal kurz!« Er nahm das Handy vom Ohr und wandte sich an den Rechtsmediziner. »Es ist Max. Marieke hat Wehen. Was sollen sie machen?«
    Dr. Schönthaler pflückte seinem alten Freund das Handy aus der Hand. »Du weißt über alles Bescheid?«
    »Ja«, antwortete Max.
    »Gut. Also erstens: Du musst unbedingt Ruhe bewahren. O.K.?«
    »O.K.«
    »Gut, Max. Dann suchst du jetzt die Sanitäter. Die sind irgendwo in der Halle. Wahrscheinlich hinter der Bühne. Unter ihnen befindet sich garantiert auch ein Notfallmediziner. Und wenn du den gefunden hast, rufst du uns sofort an, verstanden?«
    »Ja.«
    »Ich muss ihn unbedingt informieren. Er darf Marieke unter keinen Umständen durch die Eingangstüren aus der Halle bringen lassen. Das ist viel zu gefährlich. Ist das klar?«
    »Klar.«
    »Warte! Wolf will dich noch mal.«
    Der Rechtsmediziner überreichte Tannenberg das Handy. »Max, wir versuchen in den nächsten Minuten irgendwie durch einen Tunnel in den Keller der Halle zu gelangen. Wenn wir das nicht schaffen, melde ich mich noch mal bei dir. Dann müssen wir uns irgendwas anderes einfallen lassen.«
    Unterdessen hatte Karl Mertel den Kleinbus der Spurensicherung über eine Rampe hinab in die unterste Parkhausebene gesteuert und ihn hinter einer Reihe parkender Fahrzeuge abgestellt. Während seine Kollegen im Auto mit Max telefonierten, war er ins Innere des Kleintransporter geklettert und hatte mit flinken Handgriffen das benötigte Werkzeug sowie drei Stablampen in einem größeren Rucksack verstaut.
    Der Kriminaltechniker ging zielstrebig zu einer massiven, grau gestrichenen Tür.
    »Ich glaube, das ist sie«, murmelte er vor sich hin.
    Tannenberg und Dr. Schönthaler trafen bei ihm ein. Mertel stellte seinen Rucksack auf dem staubigen Betonboden ab und kramte darin herum. Er fischte die Profitaschenlampen heraus, überreichte sie seinen Mitstreitern.
    »Probiert sie mal aus«, forderte er.
    Obwohl er sein Werkzeug stets wie den eigenen Augapfel hütete und die Taschenlampen fast täglich überprüfte, unterzog er sie ebenfalls einem kurzen Funktionstest.
    Gleich nachdem die hellen Lichtkegel die Funktionstüchtigkeit der Lampen bestätigten, machte sich Mertel am Sicherheitsschloss der Tür zu schaffen. Der Leiter des K 1 sondierte mit hektischen Blicken die Umgebung, während der Rechtsmediziner beeindruckt Mertels Fingerfertigkeit beobachtete. Es dauerte kaum länger als eine Minute, bis der altgediente Kriminaltechniker das Schloss geknackt hatte. Er drückte den Metallgriff kräftig nach unten und riss die Tür auf. Im grellen Neonschein der Parkhausbeleuchtung präsentierte sich den entsetzten Männern eine mit Reinigungsutensilien vollgestopfte Abstellkammer.
    »Verdammt, Karl, das war wohl ein Flop!«, fluchte Tannenberg.
     
    »Begrüßen wir noch einmal gemeinsam die Kandidaten unserer Sendung mit einem donnernden Applaus«, brüllte Marco Kern in sein Mikrofon. Dabei klatschte er demonstrativ in die Hände.
    Während die Zuschauer sogleich wunschgemäß zu johlen und mit den Füßen zu trampeln begannen, verschwand der Quizshow-Moderator kurz hinter einer Stellwand. Aus Erfahrung wusste er natürlich, dass er nun mindestens 30 Sekunden Zeit hatte, bis er wieder an der Reihe war.
    Von Publikum und Kamera unbeobachtet kramte er geschwind einen kleinen Stapel Memo-Kärtchen aus seinem Sakko und versuchte sich hektisch den Inhalt der obersten Karteikarte einzuprägen. Normalerweise genügte ihm ein kurzer Blick auf seinen Erinnerungszettel, um sich auf den nächsten Sendeabschnitt vorzubereiten. Aber diesmal war alles anders. Denn obwohl er fast die ganze ihm zur Verfügung stehende Zeit nutzte, gelang es ihm nicht, sich auf die handschriftlichen Notizen zu konzentrieren.
    Unterdessen fingen gleich mehrere Kameras die Bilder der frenetisch applaudierenden Hallengäste ein. Schnitt – Die Führungskamera schwenkte langsam zur Sitzgruppe. Dort angekommen, nahm sie nacheinander jede der vier Familien in Großformat ins Visier.
    Die junge Regieassistentin, die Marco Kern stets aus den Augenwinkeln heraus beobachtete, hielt das übliche Pappschild mit der

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