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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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aufgehört, sich weiter auszubreiten. Keins meiner Waisenkinder wird schon alt genug zum Jagen sein, wenn diese Wesen hier eintreffen. In tausend oder zweitausend Tagen. Alles, was wir bis dahin aufgebaut haben, wird keine Rolle mehr spielen. Aber da oben, Stolperzunge, werde ich eine Möglichkeit finden, meine Verbrechen wiedergutzumachen und euch allen das Überleben zu sichern. Nur da oben!«
    »Warum sollten die Leute vom Dach dir helfen?« Er wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Er fühlte sich wie betäubt.
    »Während des Krieges ging etwas verloren. Etwas oder jemand. Ein Geheimnis. Anscheinend weiß ich, was es ist. Nicht bewusst, aber vielleicht befindet es sich in dem Teil meines Gedächtnisses, das im Dach gespeichert ist. Niemand außer mir sollte Zugang dazu haben. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum man mich hierher in den sicheren Tod geschickt hat.«
    »Aber jetzt brauchen sie es wieder?« Sie war immer noch die wunderschönste Frau, die er je gesehen hatte. »Indrani … was kann sie davon abhalten… dich zu töten, wenn sie haben, was sie wollen?«
    Gerötete Augen erwiderten seinen Blick. »Sie haben versprochen, die Wühler aufzuhalten. Um dir eine Chance zu geben, Stolperzunge.« Sie ließ den Kopf wieder hängen. »Aber ich glaube ihnen nicht. Jetzt glaube ich ihnen gar nichts mehr. Ich werde… ich werde mich nicht widerstandslos zur Schlachtbank führen lassen. Ich werde nicht zulassen, dass sie mir wehtun und meinem … ich werde nicht gehen. Ich kann kämpfen. Wenn der Zeitpunkt günstig ist, gelingt es mir vielleicht, eine Sphäre in meine Gewalt zu bekommen. Ein paar Rebellen müssen den Krieg überlebt haben, und sie wollen mich und mein Geheimnis haben, ganz gleich, was es ist. Sie werden mir die Waffen geben, die wir brauchen, um uns zu retten.«
    »Ich könnte mit dir gehen …«, sagte er.
    Die Erleichterung auf ihrem Gesicht kam zu plötzlich, war zu stark, um falsch sein zu können. Ihm wurde klar, dass sie die ganze Zeit genau darauf gehofft, aber aus irgendeinem Grund nicht daran geglaubt hatte. »Ach, Stolperzunge! Stolperzunge!« Sie zog ihn an sich und umarmte ihn zum ersten Mal seit dreißig Tagen, und beide weinten.
    So saßen sie immer noch da, als ein paar der Waisenkinder hereinrannten und die Erwachsenen mit ihrem üblichen Schwall aus Fragen und Beschwerden, wer wen an den Haaren gezogen hatte, belästigten. Selbst nachdem er sich die Augen abgetrocknet hatte, um die Kinder nicht zu beunruhigen, erinnerte sich Stolperzunge an die Frage, die Indrani in der vorigen Nacht gestellt hatte.
    »Wer wird sich um sie kümmern?«, hatte sie gefragt. Und er wusste keine Antwort darauf.

DIE SCHWÄCHERE HAND
    Varaha wartete in einer Gasse auf sie, wo kein Wächter vom Hauptquartier ihn sehen konnte. Dachschweiß tropfte von seiner Stirn auf die Muskeln seines Oberkörpers. So beeindruckend waren sie gar nicht – nur etwas größer als die von Stolperzunge. Neben Steingesicht hätte der Mann schwächlich gewirkt. Andererseits hätte Steingesicht niemals den Steinbrocken bewegen können, unter dem Varaha seine Nahrung versteckt hatte, und erst recht nicht hätte er ihn anheben können! Der Mann runzelte die Stirn, als er sah, dass Stolperzunge und Indrani zusammen kamen.
    »Bist du wahnsinnig, Frau? Du weißt doch, dass für ihn nicht genug Platz in der Sphäre ist!«
    »Ich musste es ihm sagen. Er …«
    »Außerdem stehen die Dinge da oben schon schlimm genug, ohne dass du einen Wilden mitbringst.«
    »Du musst dir keine Sorgen machen, Spion«, sagte Stolperzunge mit kalten Augen. »Ich gehöre hierher.« Es gefiel ihm nicht, wenn er lügen musste, aber diese Worte sprach er, als würde er sie wirklich so meinen. Vorher hatte er Indrani gefragt, warum Varaha erfahren musste, dass sie nicht allein war. »Ich könnte euch beiden heimlich folgen, bis du …«
    »Nein, Stolperzunge. Du kannst dich nicht an eine Sphäre heranschleichen. Ihre Maschinen würden dich sofort bemerken, und der Pilot würde gar nicht erst landen. Dann würden wir für immer hier festsitzen.«
    Varaha führte sie zum Raum, in dem er seine Nahrung aufbewahrte. Seine Stimme hatte den Tonfall falscher Fröhlichkeit, die er schon die ganze Zeit an den Tag gelegt hatte. »Traurig, dass du deinen besten Jäger verlieren wirst, Häuptling .«
    »Ein guter Jäger vergisst nie, gelegentlich einen Blick über die Schulter zu werfen.«
    »Ob von vorn oder von hinten, Stolperzunge, es spielt überhaupt keine

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