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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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ihre Beute schnell zu töten.
    Er schluckte seine Furcht hinunter und lief zur Mündung der Gasse zurück. Dann folgte er einer ruhigen Nebenstraße, die in die gleiche Richtung wie die andere verlief, durch die die Panzerrücken vermutlich zu ihrem Revier zurückkehren würden. Er brauchte eine Stelle, wo er vor ihnen herauskommen würde. Und einen Plan brauchte er auch. Er würde sich etwas ausdenken müssen, während er rannte.
    Er kam an offenen Hauseingängen vorbei, in denen einsame Weibchen der Haarigen mit dröhnend lauter Stimme sangen. Er sprang über alte Abflussrinnen hinweg und überquerte mit hallenden Schritten Metallbrücken, die über breitere Wasserflächen führten. Alle Geräusche wurden von den uralten Gebäuden der Stadt ringsum zurückgeworfen oder von den Teppichen aus struppigem Moos verschluckt.
    Weit genug , dachte er.
    In der Nähe stand ein wackliger Turm, in dessen Eingang ein Haariger mit grauem Fell döste. Diese Wesen waren größer als Menschen, und er streifte es leicht, als er darüber hinwegsprang. Er stürmte die Treppe hinauf, ohne auf das Gebrüll des Haarigen zu achten. Stolperzunge wusste nicht, was er ihm sagen wollte. Er wusste nur, dass das Wesen wahrscheinlich nicht den Waffenstillstand brechen und ihn jagen würde.
    Drei Stockwerke höher erreichte er das Dach. Es knarrte unter seinen Schritten, und überall bildeten sich Risse. Das ganze Gebäude machte den Eindruck, als würde es jeden Moment in sich zusammenstürzen. Vielleicht war das von Vorteil für ihn, wenn er die Ziegelsteine und losen Betonbrocken zu seinen Gunsten nutzte.
    Stolperzunge ging über das knackende Dach zur hüfthohen Brüstung und blickte nach unten. Sofort sah er den Blondschopf seines Bruders. Die Panzerrücken trieben ihn vor sich her, indem sie mit ihren Speeren nach ihm stachen. Menschen hätten ihre Beute von allen Seiten umzingelt, aber die Panzerrücken veranstalteten lieber eine Treibjagd.
    Während sich das Rudel über die Straße seinem Standort näherte, löste Stolperzunge vorsichtig Steine aus der Brüstungsmauer des Turms. Er arbeitete schwer, bis ein paar größere Brocken auf der Kante aufgereiht waren. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und versuchte, nicht auf das Pochen seines Herzens zu achten, das sich beim Anblick seiner Feinde wieder verstärkt hatte.
    »Na kommt schon!«, flüsterte er. Wenn er Selbstgespräche führte, stotterte er nur selten.
    Wandbrecher lief unter ihm vorbei. Stolperzunge hielt den Atem an und wartete auf den ersten Panzerrücken. Die Zeit schien sich zu dehnen, und er konnte sie nur noch nach den wilden Schlägen unter seinem Brustkorb messen.
    Plötzlich erhellte ein greller Lichtblitz den Himmel. Ein paar Herzschläge später folgte ein lauter Knall, der den Turm erzittern ließ. Unter den Füßen spürte er, wie sich das Dach schüttelte.
    Die Panzerrücken ließen die Speere sinken und starrten mit einem Ausdruck nach oben, der vielleicht Erstaunen war. Aber sie schauten nicht zu Stolperzunge auf – ihre Blicke und selbst der ihres Gefangenen waren auf das Große Dach gerichtet. Stolperzunge wagte es nicht, in dieselbe Richtung zu schauen. Was auch immer dort oben geschah, er würde nicht zulassen, dass er dadurch seinen Bruder verlor.
    Er stemmte sich gegen den größten Steinbrocken und ließ ihn auf die Panzerrücken hinunterstürzen. Bevor der Brocken sein Ziel erreichte, griff er sich den nächsten und schleuderte ihn hinterher. Der erste Versuch erwies sich als Fehlschlag, aber der zweite Stein schlug einen Panzerrücken zu Boden und zertrümmerte einem weiteren die Hinterbeine.
    »Lauf, W-wandbrecher!«, rief er. »Lauf sch-schnell!«
    Wandbrecher fand irgendwo die nötige Kraft und tat es. Stolperzunge hatte erwartet, dass die noch übrigen Panzerrücken seinen Bruder verfolgten oder sich um ihre Verletzten kümmerten. Doch dann sah er, wie sie in eine Gasse neben dem Turm stürmten. Ihm war klar, dass sie den ebenerdigen Eingang suchten und ihn vor ihm erreichen würden. Er lief auf dem Dach umher und suchte nach einem anderen Weg, der hinunterführte, oder einem anderen Haus, zu dem er hinüberspringen konnte. Doch die benachbarten Gebäude waren zu weit entfernt. Bestenfalls würde er mit einem gebrochenen Bein in der Gasse landen. Dann spielte es keine Rolle mehr, ob es einen Waffenstillstand gab oder nicht; dann hätte jeder Haarige das Recht, ihn für seinen Kochtopf zu beanspruchen. Nein, er würde sich hier oben dem

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