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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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Waffeln in den Mund steckte. Natürlich! Die Vorräte, die er in der abgestürzten Sphäre gefunden hatte! Er hatte versucht, sie zu essen, aber gedacht, dass sie zu pulvrig und zu süß waren, um Nahrung sein zu können.
    Stolperzunge spürte, wie sich ihm vor Ekel der Magen umdrehte. Varaha schien das Zeug stapelweise gelagert zu haben. Er hortete es. Für dieses Verbrechen würde er sich verantworten müssen, ganz gleich, wie kräftig er war. Stolperzunge wollte sich gerade durch das Fenster zwängen und dem Lehrer folgen, als der Mann sprach.
    »Willst du auch was?«
    Indrani stand auf der Treppe und hatte wieder eine Hand auf den Bauch gelegt. Stolperzunge erstarrte. Er hatte das Gefühl, als würde er über seinem eigenen Körper schweben, wie damals, als seine Beine gebrochen waren und die Welt nur aus Schmerz und Schrecken bestanden hatte. Wenn sie Varaha küsste … wenn sie ihn so ansah, wie sie Stolperzunge erst vor dreißig Nächten angesehen hatte… Stolperzunge packte den Schaft seines Speers, aber die Verbitterung in Indranis Stimme bewahrte ihn davor, einen Mord zu begehen.
    »Also willst du nicht mit dieser Scheinheiligkeit aufhören, Varaha.«
    »Wovon redest du, Frau?«
    »Wie ich hörte, hast du heute Beute erlegt, aber du weigerst dich weiterhin, Fleisch zu essen.«
    »Hältst du mich für einen Wilden? Nachdem ich euch das Leben gerettet habe? Dir und all deinen wunderbaren Geisterverehrern.«
    Indrani setzte sich auf eine Treppenstufe und sah ihn finster an. »Ja, ich halte dich für einen Wilden. Nun gut, damals war auch ich eine Wilde …«
    »Nicht zu fassen!«, spottete er. »Die Tochter des Vorsitzenden! Das Gesicht der Kommission!«
    »Ich habe daran geglaubt. An alles, was ich damals getan habe. Ich kann es nicht leugnen, auch wenn es mich noch so sehr beschämt …« Sie schüttelte den Kopf. »Aber es spielt keine Rolle mehr. Nicht mehr seit dem Tag, als du meine Sphäre abgeschossen hast.«
    »Ach, hör auf, deswegen herumzujammern. Ich habe dich am Leben gelassen, als es sehr einfach für mich gewesen wäre, dir den Rest zu geben. Deswegen habe ich eine Menge Ärger bekommen. Und jetzt wollen sie dich sogar zurückhaben, du Glückliche.«
    »Soll ich dir sagen, warum?«, fragte sie.
    Als Varaha sie ansah, zeigte sein Gesicht plötzlich einen furchtsamen Ausdruck. »Ich will es gar nicht wissen.«
    »Vielleicht sollte ich es dir trotzdem sagen.«
    »Tu es, und ich schwöre dir, dass dein Lieblingswilder vor mir sterben wird! Siehst du das?« Er zeigte auf einen Teil der Betonwand. »Das ist sein Kopf.« Ein schneller Faustschlag. Dann eine Staubwolke, die von einem neuen Loch aufstieg.
    Indrani kämpfte um ihre Fassung. Schließlich sagte sie: »Vergiss nicht, dass du versprochen hast, ihn nicht anzurühren. Ich hätte dem Stamm jederzeit deine Identität offenbaren können.«
    Er lachte verächtlich. »Aber du wolltest dir deine Optionen offenhalten. Was in dieser Schlacht dein Glück war.« Er legte die übrig gebliebenen Nahrungspakete in ein Loch im Boden. Dann entfernte er die Krümel und andere Hinweise. Blut tropfte ihm von den Fingerknöcheln, mit denen er gegen die Wand geschlagen hatte. »Diese ganze Aktion war meine Idee, musst du wissen. Ich dachte, es würde mir Spaß machen zu beobachten, wie diese flennenden Pazifisten sterben. Aber du kannst mir glauben, dass es nichts im Vergleich zum Vergnügen ist zu beobachten, wie sie zuerst ihre Ideale verraten und dann sterben. Damit hatte ich nicht gerechnet.«
    »Du warst schon immer der Grausamste von uns. Du gehörst hierher.«
    »Nein, meine Gute. Ich gehöre nach oben. Wo ich beobachten kann. Trotzdem … ist etwas an dem dran, was du sagst. Ihnen so nahe zu sein, ihr Blut und ihre Scheiße zu riechen, wenn irgendwelche Bestien sie mit den Zähnen packen… Ja, überspiel nur deine Abscheu. Und mich bezeichnest du als scheinheilig! Du widerst mich an.«
    »Wir müssen diese Welt verändern«, sagte Indrani. »Sie ist falsch. Alles ist falsch.«
    »Willst du damit sagen, dass die Deserteure nicht bekommen haben, was sie verdienen? Du beliebst zu scherzen.«
    »Bei allen Göttern, Varaha, der letzte der Deserteure ist vor einer halben Ewigkeit gestorben! Sind wir so religiös, dass wir glauben, sie würden hier als ihre eigenen Nachkommen wiedergeboren werden? Wir sind jetzt die Schuldigen und genauso schlimm, wie sie es in ihren schlimmsten Zeiten waren. Wir haben sie und all die gefangenen Bestien genauso auf dem

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