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Bone 01 - Die Kuppel

Titel: Bone 01 - Die Kuppel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O'Guilín
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die Augen zusammen. »Wovon redest du?« In diesem Moment schien er etwas zu hören, denn plötzlich drehte er sich um. Aber die ausgehungerten Vierbeiner, die durch den Lärm angelockt worden waren, stürzten sich bereits auf ihn. Varaha brüllte vor Angst. Das grüne Licht blitzte einmal auf, und zwei der Bestien explodierten in einem Regen aus Blut. Doch die dritte erhob sich auf die Hinterbeine und stieß ihm die scharfen Klauen in den Bauch.
    Ungläubig und entsetzt riss Varaha die Augen auf. Die Bestie drehte die Klauen in der Wunde. Ihr Opfer konnte noch einen schrillen Schrei ausstoßen, bevor die andere Tatze des Angreifers ihm die Kehle aufschlitzte.
    Stolperzunge ging auf die Stelle zu, wo Varaha lag. Er durfte der Bestie den Sprecher nicht überlassen, ganz zu schweigen von der seltsamen Waffe. Davon hing möglicherweise das Überleben des gesamten Stammes ab. »He«, sagte er zum Vierbeiner und zeigte mit der Schleuder auf das Wesen. »Verschwinde von hier, oder ich setze mein grünes Licht gegen dich ein.«
    Das Wesen hielt inne und starrte ihn an. Vielleicht fragte es sich, warum es seine Sprache beherrschte. Oder es wog seine Chancen ab – Tod durch Verhungern gegen Tod durch das grüne Licht.
    »Du darfst dir eine Gliedmaße von deiner Beute mitnehmen«, sagte Stolperzunge. »Der Rest gehört mir.« Es kostete ihn immer mehr Anstrengung, die Steinschleuder zu halten, und seine Hand zitterte immer heftiger. Der Vierbeiner blickte ihn noch eine Weile herausfordernd an. Dann brüllte er ihn an, riss seiner Beute ein Bein aus und rannte damit den Weg zurück, den er gekommen war.
    Stolperzunge ließ sich zu Boden sinken, sorgsam auf seine verschiedenen schmerzenden Körperteile achtend. Keineswegs die geringste seiner Sorgen war, dass Indrani in Schwierigkeiten steckte – bereits in der Gewalt jener, die sie töten würden, sobald sie ihnen verraten hatte, was sie von ihr wissen wollten. Er stellte sich vor, wie er sich auf die Suche nach ihr machte. Vor langer Zeit hatte sie ihm erklärt, wie man zum Großen Dach gelangte. Von hier waren es vielleicht dreißig Tagesreisen. Den Fluss hinunter bis zum riesigen Feuchtpfad, der »Meer« genannt wurde, und dann am Ufer des »Meeres« entlang bis zu einem Hügel, der so hoch war, dass er das Dach berührte. »Stolperzunge!« Träumte er? Als er benommen den Kopf hob, sah er sie, genau über sich, wie sie sich aus der Luke einer tänzelnden Sphäre beugte, die der Oberfläche zu nahe war.
    Ihr Gesicht war blutig. »Der Pilot hat mich geschlagen«, erklärte sie. »Er war ein schwierigerer Gegner, als ich gedacht hatte.«
    Sie lächelten sich an, zu weit voneinander entfernt, um sich umarmen zu können, selbst wenn Stolperzunge es geschafft hätte, auf die Beine zu kommen.
    »Warte«, sagte sie. »Ich will den Piloten nicht in der Nähe haben, wenn er aufwacht.« Sie kehrte in das schwankende Gefährt zurück, und kurz darauf schob sie den Körper des Mannes mit der behaarten Lippe nach draußen. Er stürzte eine doppelte Mannslänge in die Tiefe, aber weitgehend unbeschadet, weil er auf den Leichen der Vierbeiner landete. Indrani tauchte wieder auf.
    »Ich habe die Waffe aufblitzen sehen«, sagte sie. »Ich dachte … ich dachte …«
    »Mir geht es gut«, log er.
    Sie lächelte. »Hier kann ich nicht landen. Ich komme auch nicht näher an dich heran. Du musst auf ein Gebäude steigen, je höher, desto besser. Aber du musst dich beeilen. Vielleicht wissen sie schon, was ich getan habe. Dann werden sie die anderen Sphären schicken.«
    Stolperzunge sah sie an und nahm die Gefühlsregungen in sich auf, die über ihr Gesicht zogen: Furcht, Aufregung, Liebe. Jeder Ausdruck war auf andere Art wunderschön. Und jeder war unverwechselbar Indrani.
    »Ich kann nicht mitkommen.«
    »W-was?« Ein Blutstropfen lief über ihre Wange und blieb an ihrem Kinn hängen.
    Ihr Gesicht verschwamm, und er wischte sich über die Augen. »Im Großen Dach wäre ich für dich ohne Nutzen, Indrani. Das weißt du genau. Ich würde dich nur behindern. Aber die Menschen hier… sie wären nicht mehr am Leben, wenn wir zurückkehren. Sie brauchen mich.«
    »Ach, Stolperzunge.« Nun weinte auch sie. Er sah, wie sehr sie sich wünschte, dass er ihr folgte, aber ihr musste klar sein, dass er recht hatte, dass ihm keine andere Wahl blieb.
    »Versprich mir, dass du zurückkehren wirst«, sagte er.
    »Ich habe keinen Stamm, Stolperzunge«, sagte sie. »Niemanden außer dir. Natürlich werde ich

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