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Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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seine kleine Frau ihn an. »Den anderen ist die Luft ausgegangen. Wir dürfen nicht mit zu vielen Personen einsteigen.«
    Unter den Leuten an den Seiten brach ein Tumult aus, und einige der Männer mit den Stöcken starrten auf die Wände.
    »Sie hat recht«, sagte ihr Anführer, ohne die Unruhe zu beachten. »Nur eine Familie nimmt den Wagen. Was könnt ihr mir also zahlen?« Sein Blick wanderte zwischen Indrani und dem hageren Mann hin und her.
    Stolperzunge war klar, dass sie einen Wagen brauchten. Indrani hatte ihm versichert, dass sie ihr Ziel unmöglich zu Fuß erreichen konnten. Aber der Anführer sah sie gar nicht mehr an. Stolperzunge erkannte an seinem Gesichtsausdruck, dass er durch die Magie des Daches eine Botschaft empfing.
    Der Lärm am Rand der Menge wurde lauter. Der Jäger blickte sich um, doch er sah nur andere Leute, die den Hals reckten, um auf die Wand zu starren. Er drehte sich um, weil er nicht an Nachrichten über weitere Verbannungen interessiert war.
    »Chef!«, sagte einer der Männer mit den Stöcken zum Anführer.
    »Still! Ich habe eine wichtige Nachricht von den Wärtern erhalten.« Er richtete den Blick auf Indrani und das Baby und schließlich auf Stolperzunge. Dann lächelte er.
    »Chef, das musst du dir ansehen!«
    Stolperzunge sendete eine dringende Botschaft an seine Frau: Wenn ich es dir sage, nimmst du Flammenhaar und rennst mit ihr zum Wagen.
    Aber wir …
    Tu es! Jetzt! Er gab ihr einen Schubs und trat unverzüglich in die Lücke, die sie hinterlassen hatte. »Lauf!«
    Sie tat es. Sie rannte, wie es nur jemand konnte, der gelernt hatte, auf der Oberfläche um sein Leben zu rennen. Der Anführer drehte sich zu ihr um und wollte ihr folgen, doch Stolperzunges Fuß erwischte ihn in der Magengrube und warf ihn rückwärts in die Menge, die viel mehr von den Bildern an den Wänden fasziniert war.
    Männer mit Stöcken kamen von allen Seiten auf ihn zu. Schwächliche Männer, einige mager und ergraut, andere von erpressten Lebensmitteln fett geworden. Doch selbst Kinder konnten die wildeste Bestie überwältigen, wenn sie zahlreich genug waren.
    Stolperzunge erhielt einen Schlag auf die Schulter. Dann wurde seine Kniescheibe getroffen, und er heulte vor Schmerz auf. Er griff sich den Knüppel von jemandem und verschaffte sich damit Platz. Er duckte sich unter einer Bewegung von links weg und brachte irgendeinen Wichtigtuer mit wildem Bart ins Stolpern.
    Komm schnell, mein Lieber! , sendete Indrani. Sie werden uns sonst den Wagen wegschnappen!
    Er wusste nicht, wen sie damit meinte oder wie er der Zwangslage entkommen sollte, in die er sich gebracht hatte.
    »Geht mir aus dem Weg!«, brüllte der Anführer. Er versuchte sich aufzurappeln, und einige Männer aus seiner unerfahrenen Truppe unterbrachen den Kampf, um ihm zu helfen. Stolperzunge schrie, um die anderen zu irritieren, dann sprang er los. Als er landete, hätte fast sein Knie nachgegeben, doch er schaffte es, den Schmerz zu ignorieren und sich auf den Rücken des Anführers zu werfen. Dieser brüllte und stürzte erneut, und im nächsten Moment war der Jäger über ihn hinweggestiegen und rannte auf den Wagen zu. Vor der Tür drängten sich viele Leute. Er hörte Indranis wütende Rufe.
    »Lasst mich in Ruhe«, befahl der Anführer. »Die Wärter wollen sie haben! Schnappt sie euch!« Doch seine Leute hatten die Verfolgung bereits aufgenommen.
    Die streitenden Männer und Frauen vor dem Wagen blockierten die Tür. Indrani war mit Mühe hineingelangt und versuchte sie wegzudrängen.
    Tritt zurück , sendete Stolperzunge und war erstaunt, wie einfach er im Dach kommunizieren konnte. Sie sind genau hinter mir. Tritt zurück und halt dich bereit, die Türen zu schließen!
    Er stürmte los und stieß einen Mann und eine Frau in den Wagen, bevor er ebenfalls hineinfiel.
    »Tür zu!«, rief er.
    Dann wurde es plötzlich still, als sie vom Lärm auf dem Bahnsteig abgeschnitten wurden. Die zwei Fremden lagen benommen auf dem Boden, Indrani hatte sich in eine Ecke zurückgezogen. Flammenhaar strampelte in einem Bettchen, das der Wagen für das Kind gebildet hatte.
    Draußen schien jeder gegen jeden zu kämpfen. Männer mit Stöcken und Weltliche und Religiöse. Der hagere Mann, den sie gesehen hatten, beschützte seine Frau und seine Töchter, so gut es ging.
    Stolperzunge schämte sich. »Haben wir das alles ausgelöst?«, fragte er.
    »Schau dir die Botschaften an den Wänden an«, sagte Indrani.
    »Oh«, entfuhr es ihm.
    Die

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