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Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker

Titel: Boneshaker - Priest, C: Boneshaker - Boneshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherie Priest
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Helfer den Schreien der Verletzten folgten, während Überlebende von den verbliebenen Dächern die ersten wütenden Fragen riefen, da schlug eine zweite Welle des Grauens über der Stadt zusammen. Für die Einwohner Seattles lag die Schlussfolgerung nahe, dass auch diese zweite Welle vorsätzlich herbeigeführt worden war, aber ob dieser Verdacht berechtigt war, konnte nie zur allgemeinen Zufriedenheit geklärt werden.
    An dieser Stelle können einzig die unwiderlegbaren Tatsachen festgehalten werden, und es mag einer zukünftigen Generation gelingen, eine Antwort zu liefern, die mehr als Spekulation ist.
    Folgendes steht fest: Im Nachzug der unfassbaren Schneise der Verwüstung, welche die Bohrmaschine geschlagen hatte, wurden die Aufräumarbeiter, die in unmittelbarer Nähe der Bankruinen zugange waren, von einer sonderbaren Krankheit befallen. Sämtlichen Berichten zufolge ließ sich diese Seuche in die Bohrtunnel zurückverfolgen respektive zu einem dort austretenden Gas. Dieses in geringer Konzentration geruch- und farblos erscheinende Gas wurde erst bei Betrachtung durch eine polarisierte Glasscheibe sichtbar.
    Durch Versuch und Irrtum konnte man einige wenige Eigenschaften dieses Gases ermitteln. Die bei Kontakt tödlich wirkende Substanz war schwer und träge genug, dass sie sich durch einfache Barrieren aufhalten oder zumindest eindämmen ließ. Überall in der Stadt wurden provisorische Zufluchten errichtet und gleichzeitig die Evakuierung organisiert. Zelte wurden zerlegt und mit Pech bestrichen, um behelfsmäßige Schutzwände zu schaffen.
    Als diese Barrieren, ein Ring nach dem anderen, versagten und Tausende weiterer Stadtbewohner tödlich erkrankten, rief man nach härteren Maßnahmen. Rasch wurden Pläne gezeichnet und umgesetzt, und binnen eines Jahres nach dem Zwischenfall mit Dr. Blue’s Incredible Bone-Shaking Drill Engine war die gesamte Innenstadt von einer gewaltigen Mauer aus Ziegeln, Mörtel und Steinen umgeben.
    Die Mauer ragt, abhängig vom jeweiligen Gelände, rund sechzig Meter empor und ist im Schnitt vier bis sechs Meter dick. Sie umschließt die zerstörten Viertel vollständig, ein Gebiet von beinahe zwei Quadratmeilen, und stellt ein wahres Wunderwerk der Baukunst dar.
    Innerhalb dieser Mauer jedoch bleibt die Stadt zerstört und ist bis auf die Ratten und Krähen, die dort noch leben sollen, völlig ausgestorben. Das weiterhin aus dem Boden tretende Gas vernichtet alles, was es berührt. Die einst blühende Metropole ist nur noch eine Geisterstadt, um die herum sich die überlebende Bevölkerung angesiedelt hat. Zwar sind viele Einwohner in den Norden nach Vancouver oder in den Süden nach Tacoma oder Portland gezogen, aber eine nicht geringe Zahl blieb in der Nähe der Mauer, als Flüchtlinge in der eigenen Heimatstadt.
    Sie leben unten in den flachen Sumpfgebieten nahe der Küste und oben in den Bergen, in einer sich ausdehnenden Nicht-Stadt, die zumeist als der »Stadtrand« bezeichnet wird, und haben dort ein neues Leben angefangen.

Eins

    Sie sah ihn und blieb ein Stück vor den Stufen stehen.
    »Es tut mir leid«, sagte er rasch. »Ich wollte Sie nicht erschrecken.«
    Die Frau in dem abgewetzten schwarzen Mantel zeigte keinerlei Reaktion, aber sie ging auch nicht weiter. »Was wollen Sie?«
    Er hatte sich Worte zurechtgelegt, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern. »Reden. Mit Ihnen. Ich möchte mit Ihnen reden.«
    Briar Wilkes kniff die Augen zusammen und öffnete sie dann wieder. »Geht es um Zeke? Was hat er diesmal angestellt?«
    »Nein, nein, um ihn geht es nicht«, sagte er mit Nachdruck. »Ma’am, ich hatte gehofft, wir könnten uns über Ihren Vater unterhalten.«
    Briar ließ die in Abwehrhaltung hochgezogenen Schultern sinken und schüttelte den Kopf. »Was auch sonst. Ich schwöre bei Gott, noch jeder Mann in meinem Leben hat …« Sie brach ab. »Mein Vater war ein Tyrann, und alle, die in liebten, haben ihn gefürchtet. Ist es das, was Sie hören möchten?«
    Der Mann blieb, wo er war, während Briar die elf krummen Stufen erklomm, die zu ihrem Haus führten – und zu ihm. Als sie die schmale Veranda erreichte, fragte er: »Stimmt das denn?«
    »Jedenfalls eher als das Gegenteil.«
    Sie stand vor ihm, in der Hand einen Schlüsselbund. Sie reich te ihm gerade mal bis ans Kinn und hielt die Schlüssel direkt auf seine Hüfte gerichtet. So kam es ihm zumindest vor, doch dann begriff er, dass er die Tür versperrte, und trat beiseite.
    »Wie lange warten Sie

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