Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
Ihnen davon zu erzählen.«
»Oh, das hat sie nicht. Frau Schmelder hat es mir gesagt.«
»Nun, das durfte sie nicht. Das ist eine vertrauliche Information.«
»Hör zu, Quinn. Wir wollen uns nicht mit Bürokratie aufhalten, ja? Ich weiß, dass du in New York warst. Ich muss schlicht wissen, warum. Kannst du mir das sagen?«
»Nein, wie ich gesagt habe, das ist vertraulich.«
»Wurde deine Reise von der Schule genehmigt?«
»Wenn Sie mit Frau Schmelder gesprochen haben, dann wissen Sie schon, dass es so war.«
»Ich habe sie gefragt. Dummerweise kann sie sich nicht daran erinnern, sich mit dir getroffen zu haben. Wusstest du das?«
Quinn zuckte mit den Schultern. »Sie wirkte verwirrt.«
»Inwiefern?«
»Lassen Sie mich nachdenken. Das ist schon eine ganze Weile her, fast ein Jahr jetzt.« Quinn machte eine Pause. »Ich glaube, sie wirkte abwesend und… desinteressiert. Besser kann ich es nicht beschreiben.«
»Desinteressiert daran, dass du nach New York reisen wolltest? Hast du das nicht für seltsam gehalten, wo sie doch diejenige war, die dich zu diesem Auftrag losgeschickt hat?«
»Ich kann mich nicht erinnern, jemals behauptet zu haben, dass
sie
mir den Auftrag erteilt hat. Hat sie das gesagt?«
König Sebastian warf mir einen Blick zu. Ich schüttelte den Kopf. Er hatte es nicht ausdrücklich gesagt, ich hatte es einfach angenommen.
»Also, hat sie oder hat sie nicht?« In König Sebastian Stimme klang Frust mit.
»Nein, hat sie nicht. Ich bin nur in ihr Büro gegangen, um von ihr die Erlaubnis zu bekommen, verreisen zu dürfen, das ist alles. Und wie sie gesagt hat, hat sie die gegeben. Ich bin abgereist, habe meinen Auftrag erfüllt, bin zurückgereist und versuche jetzt meine Arbeit zu tun. Also, wenn das alles war, würde ich gerne damit fortfahren.«
»In wessen Auftrag warst du dann in Manhattan?«, fragte König Sebastian.
Quinn setzte eine undurchdringliche Miene auf.
»Quinn«, versuchte ich mit sanfter Stimme den Jungen zu erreichen, den ich einmal gekannt hatte. »Warum kannst du es uns nicht einfach sagen?« Ich hielt seinem Blick stand und hoffte, er könnte meine tiefe Liebe spüren. Die würde ich immer empfinden, obwohl ich nicht mehr in ihn verliebt war.
»Cordelia, ich wünschte, das könnte ich, aber ich kann nicht. Ihr beide müsst begreifen, dass ich mein Schweigen nicht brechen kann.«
Ich nickte. Ja, darum kam man wirklich nicht herum.
König Sebastian gab trotzdem nicht auf. »Tja, vielleicht könntest du mir bei einer weiteren Sache helfen?« Er legte sein iPhone auf Quinns Tisch. Das Telefon spielte eine Aufzeichnung ab. Alles, was ich aus der kurzen, verzerrten Aufnahme heraushören konnte, war die Stimme der alten Frau aus dem Waldorf, die schrie:
»Du musst zurück! Ich brauche dich für die nächste Phase dort.«
Dann sagte eine männliche Stimme: »
Okay, das mache ich.
« Als Nächstes hörte man das Geräusch von Türen, die zugeschlagen wurden, und anschließend Stille.
Wie König Sebastian beobachtete ich Quinns Gesicht, während die Aufzeichnung lief. Ich nahm an, dass es die Aufnahme war, die König Sebastian vorher erwähnt hatte. Die männliche Stimme hatte ein bisschen wie Quinn geklungen, aber es hätte auch sonst jemand sein können. Quinn rührte sich nicht und auch sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht, während er zuhörte. Als sie stoppte, hob er nur die Augenbrauen und zuckte mit den Schultern.
»Warst du das in der Aufnahme?«, beharrte König Sebastian.
»Nein. War ich nicht. Warum glauben Sie, dass ich das war?«
»Es hat nach dir geklungen.«
»Hä? Nein, das war ich ganz sicher nicht. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, ich habe eine Übungsstunde.«
Wir erhoben uns zum Gehen.
»Cordelia, kannst du noch ein bisschen bleiben?« Dann wandte er sich an König Sebastian. »Ich lasse Cordelia von jemandem zur Academy zurückbringen, Euer Hoheit, dann müssen Sie nicht warten.«
»Cordelia?«, fragte König Sebastian.
Ich war total baff, aber ich musste die Gelegenheit nutzen, die Sache zwischen uns ins Reine zu bringen. Und dass Quinn mich darum bat, mit ihm zu reden, war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. »Ist für mich in Ordnung. Ich rufe Sie später an.«
Sobald wir allein waren, ging Quinn um seinen Schreibtisch herum, hockte sich auf die Kante und sah mich an. Er holte tief Luft und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Ich habe dich vermisst«, sagte er heiser.
Ich sah ihn nur an und wusste nicht,
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