Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
sich
dennoch
entschlossen, meine Klientin anzugreifen. Er hat die bewusste Entscheidung getroffen, einen Kampf anzufangen, den er einfach nicht gewinnen konnte.« Sie sah zur Decke.
»Meiner Klientin kann nur
Selbstverteidigung
gegen eine willkürliche Attacke zur Last gelegt werden. Sie hat nichts getan, um diese auszulösen. Verwandelt zu sein, ist keine Berechtigung für einen Angriff, ganz bestimmt nicht in der Bonfire Academy. Sie ist vollständig verwandelt am Ort des Geschehens eingetroffen. Ein Panther hat sie angegriffen. Ein Kampf ist ausgebrochen. Er wurde während dieses Kampfes getötet. Für Vorsätzlichkeit gibt es keinerlei Beweise.«
Sie sah zu Frau Schmelder. »Durfte Faustine überhaupt an diesem Ort sein? Nein. Und hätten die Schule und Cordelia Hammer« – dabei knurrte sie mich böse an – »ihre Aufgaben wie verlangt erfüllt, wäre
nichts
von alledem passiert.« Sie nickte Naris Eltern zu.
»Aber selbstverständlich ist es nicht meine Aufgabe, die Beteiligung der Schule am Tod von Nari Russo zu bewerten. Es ist meine Aufgabe, die Beweise zu diskutieren. Und die Beweise belegen, dass hier kein
Mord
stattgefunden hat. Ein Junge ist bei einer Attacke, die er selbst initiiert hatte, auf tragische Weise zu Tode gekommen. Es ist irrelevant, was nach seinem Tod passiert ist. Ich bitte das Gericht, diesen tragischen Unfall auf sich beruhen zu lassen und Faustine der Körperverletzung mit Todesfolge für nicht schuldig zu befinden.« Sie ging zu ihrem Tisch und drückte Faustines Schulter, bevor sie sich wieder neben sie setzte.
Faustines Blick blieb auf ihre Schuhe geheftet.
»Sally?« rief Asmen.
»In diesem Fall von Selbstverteidigung zu sprechen ist lächerlich. Die Aufnahme aus dem Flur zeigt eindeutig, dass Faustine im Begriff ist, einen Schritt auf Nari zu zu machen,
bevor
er sich verwandelt. Wenn das für Nari nicht Grund genug war anzugreifen, dann weiß ich es nicht.« Sally machte einen Schmollmund.
»Zugegeben, Faustine ist nicht allein schuld an den Ereignissen, die zu Naris Tod geführt haben. Sicher, das System hat versagt. Trotzdem ist Naris Tod darauf zurückzuführen, dass Faustine ihn getötet hat. Schlicht und einfach. Sprechen Sie sie schuldig.« Sally setzte sich.
»Danke sehr, Sally und Octavia.« Asmen war wieder aufgestanden. Er wandte sich an die Ratsmitglieder und nickte jedem Einzelnen von ihnen zu. »Wir haben diesen Fall sehr sorgfältig geprüft, haben jeden vorliegenden Beweis einzeln untersucht und eine Entscheidung getroffen. Ich bin jetzt bereit, das Urteil zu verkünden. Faustine, Octavia, bitte erheben Sie sich.«
Ich konnte kaum atmen, als sie sich erhoben. Faustine Beine zitterten und Octavia stützte sie.
»Faustine Spencer, dieser Schülerrat befindet Sie für nicht schuldig der Körperverletzung mit Todesfolge bei Nari Russo aufgrund von Selbstverteidigung.« Er schlug mit seinem Richterhammer auf.
Ein Knurren ertönte hinter Sally. Ich sah zu Mrs. Russo, die unkontrollierbar zuckte. Alle Augen waren auf sie gerichtet, als ihre Wirbelsäule zuckte und sich bog, sich seltsam verzerrte.
König Sebastian verwandelte sich und schob sich an mir vorbei. Er eilte zu Octavia und Faustine, bloß Faustine war nicht mehr da. Ich nahm an, dass Ryker beschlossen hatte, sie zu entfernen, da sie sich nicht selbst verteidigen konnte, solange die Schule den Bann der paranormalen Kräfte von Dämonen und Formwandlern außerhalb von Trainingssitzungen nicht aufgehoben hatte.
Ich blickte auf Mrs. Russo, die jetzt voll im Panthermodus war, genau wie ihr Mann auch. Ich spürte Jaggers Hand auf meiner Schulter.
»Nein, nicht!« Ich verwandelte mich. »Bring stattdessen Octavia in Sicherheit oder wandere eins der Ratsmitglieder weg, das sich nicht selbst verteidigen kann. Ich komm schon klar.«
»Kommt gar nicht in Frage. Ich bringe dich weg.«
»Jagger! Diskutier hier nicht rum.« Ich rannte auf die Panther zu, die schon gefährlich nahe an Octavia waren. Ich stürzte mich auf den weiblichen, während König Sebastian sich den männlichen vornahm. Ich war ganz im Killermodus, als ich den weiblichen Panther in den Hals biss und dann, sobald ihr Schutzwall sich senkte, fuhr ich in sie hinein.
Als ich in ihr war, übernahm ich die Kontrolle über ihr Herz, verlangsamte es und quetschte das Leben aus ihr. Ich wollte sie nicht wirklich töten, nur vorübergehend außer Gefecht setzen, um der Smelt die Gelegenheit zu geben, sich um sie zu kümmern und sie aus der
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