Bonfire-Chroniken - Integration: Bonfire Academy Band 2 (German Edition)
das ich für Sie tun kann? Kann ich jemanden für Sie anrufen?«
Ihr antwortete nur Schweigen.
»Frau Schmelder, wir sollten Mrs. Russo jetzt die Möglichkeit geben, sich zu erholen. Ich rufe Sie, wenn sie aufwacht«, sagte Dr. Marks. »Ich begleite Sie nach draußen, damit sie schlafen kann.«
Die Tür fiel wieder zu und ich vermutete, dass ich jetzt mit Mrs. Russo alleine war. Sie fing wieder an zu weinen, wobei sie so ruckartig atmete, dass ich dachte, sie würde sich übergeben müssen. Mir fiel die Menge Steak ein, die ich in ihren Bauch gestopft hatte, und mir wurde beinahe selbst schlecht. Doch nach einiger Zeit wurde ihr Atem gleichmäßiger und sie schlief ein. Sie schlief ungefähr eine Stunde lang, dann reckte sie sich plötzlich und gähnte laut. Nach einem weiteren Weinkrampf, mit kleinen stillen Schluchzern, richtete sie sich auf. Sie hantierte herum und machte irgendetwas, schließlich begann sie zu sprechen.
»Hallo, Cam?«
»Hallo, Mrs. Russo. Ich nehme an, alles verläuft glatt?«
Erneut brach sie in Tränen aus, während sie Cam, wer auch immer das war, auf den neuesten Stand brachte. Während sie sprach, öffnete sich die Tür wieder. Ich wünschte, Dr. Marks hätte gewartet, bis sie ihr Telefonat beendet hatte, weil sie vielleicht etwas Wichtiges gesagt hätte.
»Wer bist du?«, wollte Mrs. Russo wissen.
»Mein Name ist Mason. Ich war ein Freund von Nari.«
Ach, nicht Dr. Marks! Masons Besuch konnte viel interessanter als das Telefonat werden.
»Du hast Nari gekannt?« Ihre Stimme war weich und klang verzweifelt und hoffnungsvoll.
»Das habe ich«, sagte Mason. »Es tut mir so leid, dass er nicht mehr lebt. Und eben habe ich erfahren, dass Ihr Mann auch getötet worden ist. Schlechte Nachrichten sprechen sich innerhalb der Formwandlergemeinschaft schnell herum. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
»Helfen? Nein. Nichts kann sie wiederbringen. Ich fühle mich… leer.«
»Gerechtigkeit könnte helfen, diese Leere zu füllen«, sagte Mason.
»Das haben wir versucht und sieh, was es uns eingebracht hat! Jetzt habe ich nach meinem Sohn auch noch meinen Mann verloren. Hier ist keine Gerechtigkeit zu finden. König Sebastian hält die Schule in der Hand.«
»Mag sein, aber es gibt noch andere Wege. Vielleicht kann ich Ihnen helfen, die Gerechtigkeit herzustellen, die Sie verdienen.«
»Wie? Ich bin zu allem bereit.«
»Bitte nehmen Sie das«, sagte Mason. »Wenn Sie das Gefühl haben, bereit zu sein, rufen Sie die Nummer auf dem Zettel an und dann sehen wir weiter.«
»Ich bin jetzt bereit«, sagte Mrs. Russo.
»Ich weiß, dass Sie sich nach Vergeltung sehnen, aber es ist effektiver, wenn Sie gesund sind. Warten Sie, bis Dr. Marks Sie für gesund erklärt und dann rufen Sie diese Nummer an. Ich muss jetzt gehen. Ich kann riechen, dass Dr. Marks kommt. Gute Besserung.«
Mason ging und ich hörte, dass Mrs. Russo etwas zerknüllte, als Dr. Marks eintrat.
»Hallo, Dr. Marks«, sagte sie mit überraschend fröhlicher Stimme.
»Mrs. Russo! Sie sehen schon viel besser aus, das Schlafen scheint Ihnen gut getan zu haben.«
»In der Tat. Und ich möchte jetzt nach Hause reisen. Ich muss mich um die Vorbereitungen für die Beerdigung meines Mannes kümmern. Wo ist seine Leiche?«
»Sie ist im Leichenschauhaus. Ich kann sie zu Ihnen nach Hause bringen lassen.«
»Bitte tun Sie das. Kann ich jetzt gehen?«
»Ja, wenn Sie sich gut genug fühlen. Sie machen gute Heilungsfortschritte und ihr Puls ist stark. Lassen Sie einen Arzt den Verband regelmäßig wechseln. Ich werde dafür sorgen, dass ein Privatflugzeug Sie nach Hause bringt.«
»Danke schön, aber ich nehme mein eigenes Flugzeug. Es wartet am Engadin auf mich. Wäre es möglich, für mich einen Hubschrauber zum Transport dorthin bereitstellen zu lassen?«
»Selbstverständlich. Ich werde das sofort für Sie arrangieren. Soll ich Frau Schmelder bitten– «
»Nein. Das wird nicht nötig sein. Bitte arrangieren Sie nur den Hubschraubertransport.«
Sobald sich die Tür wieder geschlossen hatte, hing sie wieder am Telefon.
»Hallo?«
Ich erstarrte, als ich die Stimme der alten Frau erkannte.
»Hier spricht Mrs. Russo. Ein Junge namens Mason hat mir gesagt, ich sollte diese Nummer anrufen.«
»Ah, Mrs. Russo. Ich bin so froh, dass Sie mich angerufen haben. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie leid mir Ihr Verlust tut. Können Sie nach New York kommen?«
»Ja, wohin in New York?«
»Lassen Sie sich von Ihrem Piloten zum Flughafen
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