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Bookman - Das ewige Empire 1

Bookman - Das ewige Empire 1

Titel: Bookman - Das ewige Empire 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lavie Tidhar
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Nur
diejenigen, die zum Parlament des Buchladens gehörten, wie Orphan es halb im
Scherz nannte, schauten herein.
    Â»Sei gegrüßt, Orphan!«, dröhnte eine Stimme. Gleichzeitig streckte
sich eine Hand aus und holte hinter Orphans Ohr einen abgegriffenen Penny
hervor. Grinsend blickte der junge Mann zu John Maskelyne hoch. »Hallo, Nevil.«
    Stirnrunzelnd kratzte sich Maskelyne seinen buschigen Schnurrbart.
»Niemand«, sagte er, »sollte es wagen, meinen zweiten Vornamen zu benutzen, du
Lümmel.« Er warf eine Münze hoch, die mitten in der Luft verschwand. »Ist Jack
da?«
    Orphan nickte stumm in Richtung Souterraintür.
    Â»Gut, gut«, erwiderte Maskelyne, der es jedoch nicht eilig zu haben
schien, nach unten zu gehen. Stattdessen wanderte er vor sich hin summend im
Laden umher und nahm hier und da ein Buch aus dem Regal. »Hast du das mit
Beerbohm gehört?«, tönte seine Stimme aus der Abteilung für KOCHBÜCHER – BEETON BIS GOODFELLOW . »Angeblich hat die
Polizei ihn verschnürt wie ein Päckchen bei sich zu Hause vorgefunden – ein
wenig benommen, aber immerhin lebendig.«
    Â»Das muss ein Irrtum sein«, rief Orphan zurück. »Ich war gestern
Abend im Rose Theatre und kann dir versichern, dass Beerbohm wie der Dodo aus
dieser Welt verschwunden ist.« Er versuchte, Maskelynes Gang durch den Laden
nachzuvollziehen; jetzt konnte er den oberen Teil seines Kopfes hinter dem
Regal mit der Aufschrift KOCHKUNST DER BERBER auftauchen sehen; kurz darauf erklang seine Stimme vom anderen Ende des Raums –
er murmelte ein exotisches Rezept vor sich hin, als wollte er es auswendig
lernen. Orphan schloss für den Bruchteil einer Sekunde die Augen, und als er
sie wieder öffnete, stand der Zauberkünstler augenzwinkernd vor ihm. »Ich
hoffe, ich hab dich nicht erschreckt.«
    Orphan, der seine Kaffeetasse glücklicherweise gerade abgestellt
hatte, machte eine Geste, die halb so wild zu besagen
schien. »Er ist noch am Leben, Orphan«, sagte Maskelyne, dessen Gesicht nicht
mehr fröhlich wirkte, sondern so, als wäre er in schwarze Gedanken versunken.
»Und außerdem hat man keinen Arzt gerufen, um den Mann im Theater zu behandeln.
Lass mich dir ein Rätsel aufgeben, mein Freund. Wann ist ein Mann kein Mann?«
    Er öffnete seine Hand, um zu zeigen, dass sie leer war. Dann legte
er sie kurz auf den Ladentisch, und als er sie hob, kam ein kleines Spielzeug
zum Vorschein, eine Puppe mit einem Schlüssel zum Aufziehen im Rücken. »Komm
zur Egyptian Hall, wenn du Rat brauchst«, sagte der Zauberkünstler in – wie
Orphan fand – irgendwie traurigem Ton. Dann wandte sich Maskelyne ab und war im
nächsten Moment durch die zum Souterrain führende Tür verschwunden.
    Doch Orphan hatte keine Zeit, über die Worte des Zauberkünstlers
nachzudenken. Maskelyne war kaum fort, da läutete die Türglocke von Neuem, und
eine elegante Dame kam herein. Der dritte Mörder tritt auf, dachte Orphan und
eilte hinter dem Ladentisch hervor, um die Tür aufzuhalten. Die Eintretende war
die Frau, der ein ganzer Abschnitt eines Bücherregals gewidmet war. In ihrer
Gegenwart fühlte Orphan sich immer befangen. »Mrs. Beeton!«
    Â»Hallo, Orphan«, erwiderte Isabella Beeton in freundlichem Ton. »Sie
sehen heute ja rundum glücklich aus. Kann es sein, dass die Strahlen des
Eheglücks endlich auf Ihr Antlitz gefallen sind und es zum Leuchten bringen?«
    Orphan grinste und machte behutsam hinter ihr die Tür zu. »Ihnen
entgeht aber auch gar nichts«, sagte er, worauf ihm Isabella Beeton lächelnd
auf die Schulter klopfte.
    Â»Ich kenne diesen Gesichtsausdruck«, versicherte sie. »Außerdem hat
Jack in seinem Schreiben heute Morgen etwas in der Art erwähnt. Gratuliere.«
Als sie weiterging, raffte sie geziert ihr langes Kleid, damit es nicht mit dem
staubigen Fußboden in Berührung kam. »Ich will Sie nicht aufhalten, Orphan.
Zweifellos brennen Sie darauf, sich mit Ihrer Verlobten zu treffen.« Sie warf
ihr goldgelbes, mit seidigen weißen Strähnen durchzogenes Haar zurück und
lächelte ihn an. »Wir sind vollzählig versammelt. Gehen Sie auf die Suche nach
Tom, und bringen Sie diesen faulen Burschen dazu, für Sie einzuspringen. Ihr
Wachdienst ist vorüber.«
    Nach diesen Worten verschwand auch sie durch die kleine Tür, die zu
Jacks

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