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Bookman - Das ewige Empire 1

Bookman - Das ewige Empire 1

Titel: Bookman - Das ewige Empire 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lavie Tidhar
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unmittelbar nach der Explosion am Schauplatz des Geschehens ein, um
zusammen mit ihrem Team aus Polizisten und Polizeirobotern die Ruine des
Buchladens zu durchsuchen. Man befürchtet, der Besitzer des Ladens und sein
Gehilfe seien unter dem Schutt begraben worden. Inspektorin Adler stand leider
nicht für einen Kommentar zur Verfügung. Die Ursache der Explosion ist noch
nicht geklärt. Experten meinen jedoch, sie sei durch einen Stau natürlicher
Gase tief unter der Stadt ausgelöst worden …
    Der Gedanke an die Inspektorin beunruhigte ihn. Auch seine
Reise bereitete ihm Sorge, denn er fragte sich, wie er die scheinbar unmögliche
Aufgabe, die er vom Bookman erhalten hatte, bewältigen sollte. Vor allem aber
vermisste er Lucy, um die sein ganzes Denken kreiste; denn am Ende seines
Gesprächs mit dem Bookman hatte er sie wiedergesehen.
    Â»Ich kann Ihnen Lucy zurückgeben«, hatte der Bookman gesagt, und
dann …
    â€¦ war sie aus dem Wasser des dunklen Sees aufgetaucht. Ihr Haar fiel
ihr auf die Schultern, ihr Körper war so, wie Orphan ihn in Erinnerung hatte.
Sie rannte auf ihn zu, umarmte und küsste ihn, ihre Lippen schmeckten nach
Glück. Er erwiderte ihren Kuss und zog sie an sich, wobei sein Hemd vom kalten
Wasser des Sees durchnässt wurde. »Ach, Orphan«, flüsterte sie und sah ihm in
die Augen. Für Orphan hätte die Zeit stillstehen können.
    Â»Rührend«, meinte der Bookman. Und dann verschwand Lucy wieder, so
schnell und geheimnisvoll, wie sie gekommen war, während Orphan hilflos
dastand. Auch er war den Befehlen des Bookman unterworfen.
    Anschließend hatte er vom Bookman Papiere, Geld und Instruktionen
erhalten. Er sollte nach Frankreich fahren, nach Nantes, das am Atlantischen
Ozean liegt. Dort würde man ihn in Empfang nehmen. Er fragte sich, wer ihn wohl
willkommen heißen mochte.
    Wie sich herausstellte, wartete der Agent des Bookman
bereits am Bahnhof auf ihn.
    Nachdem der Zug eingefahren war und angehalten hatte, spähte Orphan
durchs Fenster zum Bahnsteig, wo er zwei Gestalten erblickte – einen großen
fetten Mann mit Spazierstock sowie einen kleinen Mann mit schütterem Haar.
Schon von Weitem konnte Orphan sehen, dass Letzterer eine Narbe auf der linken
Wange hatte, die sich bis unters Auge zog. Als er ausstieg, kamen die beiden
Männer auf ihn zu. Der Kleine nahm Orphan sofort sein Gepäck ab, während der
Fette Orphan anstrahlte und dem Diener seinen Stock zuwarf, um mit beiden
Händen nach Orphans Hand zu greifen und sie energisch zu schütteln. »Willkommen
in meiner Heimatstadt«, sagte er. »Willkommen in Nantes.«
    Â»Danke«, erwiderte Orphan. »Mr. …?«
    Der fette Mann blickte konsterniert drein. »Ich hätte gedacht, dass
mein Name selbst in Ihrem echsenverseuchten Land nicht ganz unbekannt ist«,
sagte er.
    Â»Tut mir leid, ich …«
    Der fette Mann richtete sich zu voller Größe auf. Dann schnippte er
mit den Fingern, worauf sein Diener den Stock zurückwarf, den er mit einer Hand
auffing und herumwirbelte. »Mein Name«, verkündete er in frostigem Ton, »ist
Verne. Jules Verne.«
    Â»Jules Verne? Der Verfasser der Geheimnisvollen
Insel ?«
    Â»Unter anderem«, erwiderte der Schriftsteller. »Ist das Ihr ganzes
Gepäck?« Er gab seinem Diener eine kurze Anweisung auf Französisch, ehe er sich
mit einem Achselzucken zu Orphan umwandte. »Das ist mein Diener Robur«, sagte
er. »Ich nenne ihn den Eroberer«, fügte er grinsend hinzu.
    Â»Wieso das?«
    Â»Nun, sagen wir mal, weil er alle Frauenherzen im Sturm erobert.«
    Robur lugte hinter dem Gepäck hervor und griente Orphan an.
    Sie fuhren mit einer Kutsche, die von Robur gelenkt wurde,
der die Pferde zu höchstem Tempo antrieb. Als sie durch die engen Straßen
ratterten, erblickte Orphan hier und da seltsame Gestalten, die er zunächst für
königliche Echsen hielt. In Frankreich?
    Â»Was …«, setzte er zu fragen an, begnügte sich dann aber damit, nach
draußen zu zeigen. Verne spähte durchs Fenster.
    Â»Echsenpunks«, erklärte er.
    Er waren bizarre Erscheinungen, die Orphan da – halb entsetzt, halb
fasziniert – wahrnahm. Sowohl die Männer als auch die Frauen hatten sich die
Haare vollständig abrasiert. Einige hatten allerdings in der Mitte einen
schmalen Streifen Haare stehen lassen, die wie

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