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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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gelebt hatten, oder in Camps Bay und Clifton: Sie fand es nicht. Sogar ihrer alten Highschool und den Plätzen, an den sie mit der Gang surfen gewesen war, stattete sie einen Besuch ab. Nichts. Nur als sie durch Simons Town fuhr, empfand sie so etwas wie Freude. Das aber lag an den nostalgischen Erinnerungen an die mit Dave dort verbrachten Stunden. So sehr sie die Schönheit der Kap-Region liebte, Claire war froh, als sie drei Tage später abreisen konnte.
     
    * * *
     
    Gerädert von unruhigem und jetlagbedingt viel zu früh geendetem Schlaf klettert Claire gegen halb sechs verkatert aus dem Bett. Unschlüssig geht sie in die Küche, trinkt ein paar Schluck Wasser aus dem Hahn. Dabei fallen ihr die in der Ecke stehenden Laufschuhe auf.
    Während der ganzen Reise war sie vielleicht dreimal am Strand joggen, viel zu wenig für eine, die sonst bei Wind und Wetter draußen ist. Also schnappt sie die Schuhe, schlüpft in ihre Sportsachen und geht runter zu ihrem alten Chrysler Voyager. Ab zum Mission Beach.
    Dort läuft sie im Schein der hinter den Bergen San Diegos aufgehenden Sonne ihre übliche Vier-Kilometer-Tour den verwaisten Strand hinauf und hinab, um dann in der
Sandbar
beim Ocean Walk ein ausgiebiges Frühstück zu bestellen.
    Sie hat ihren Kindle dabei, doch statt den Roman weiterzulesen, schaut sie zerstreut Ben bei seiner Arbeit zu. Es ist noch nicht viel los, deshalb setzt sich der Kellner zwischen zwei Bestellungen kurz an ihren Tisch.
    „Hey, länger nicht gesehen.“
    „Ja, war verreist.“
    „Wo denn?“
    „Kapstadt.“
    „Scharf.“ Jetzt ist sein Interesse geweckt.
    „Und, warst du draußen?“
    Draußen
ist für Ben gleichbedeutend mit surfen. Außer dem Job und Schlaf scheint es für ihn nichts anderes zu geben. Und beides gehört auch irgendwie zum Surfen dazu. Der Job, um zu reisen und Boards zu finanzieren, und der Schlaf, um fit für die nächste Session zu sein.
    Claire muss lachen, denn sie ahnt, was kommt. Seit sie ihn kennt, seit ein paar Jahren also, versucht er immer wieder, sie zu ein paar Wellen zu überreden. Und das bloß, weil sie ihm in einem schwachen Moment von ihrer kurzen Karriere auf dem Board erzählt hat.
    „Ben, das Wasser ist viel zu kalt da unten!“
    „Ach“, abwehrend hebt er die Hand, um grinsend fortzufahren.
    „Schlechte Ausrede, Madame. Außerdem, wenn’s dir
da
zu kalt ist, probier’s doch mal
hier
.“ Zur Verdeutlichung zeigt Ben mit dem Daumen auf den Strand in seinem Rücken.
    Sie schüttelt lächelnd den Kopf, nimmt einen Schluck Kaffee und zeigt auf ein Pärchen, das den Laden betreten und sich an einen freien Tisch unter der Markise gesetzt hat.
    Ben dreht sich um. „Ups, Kundschaft.“ Er hebt entschuldigend die Arme, setzt seine
Hi-how-you’re-doing
-Miene auf und geht mit zwei Karten in der Hand zu den neuen Gästen.
    Er lässt Claire allein mit ihren Gedanken über Dave zurück.
    Was bitte hat ihn in ein derart teures Hotel nach La Jolla verschlagen? Dave, der mit seinem Unternehmen knapp über die Runden kommt. Dessen Einnahmen gerade mal für einen kleinen gemieteten Bungalow jenseits von Mira Mesa reichen und der die Leasingraten für das kleine Schiff mühsam abstottert. Claire ist sich sicher, er wird es ihr sicher nachher verraten.
     
    * * *
     
    „Wie, weg?“
    „Verschwunden halt. Seit gestern ist er nicht mehr im Büro, und als ich ihn vorhin am Telefon hatte, klang er so merkwürdig“, plärrt Pablos Stimme aus der Freisprechanlage.
    „Wie meinst du das?“ Ungeduldig trommelt Diego mit seinen Fingern eine Mariachi-Melodie auf das Lenkrad, während er den Escalade durch den stockenden Morgenverkehr in Richtung Balboa Park lenkt.
    „Na, nervös. Dabei wollte ich ihm bloß die restlichen Zehntausend vorbeibringen. Wollte er aber nicht.“
    Diegos Argwohn ist schlagartig geweckt. „Dave wollte das Geld nicht?“
    „Richtig. Also, er meinte, wir könnten das genauso gut nächste Woche regeln.“
    „
Der
Dave?“
    „Genau. Bin dann zu ihm ins Büro. Er war aber nicht da. Ist auch nicht ans Handy gegangen. Dachte dann, ich fahr mal zu seiner Wohnung.“
    „Und?“
    „Niemand zu Hause. Da bin ich halt rein. Und das solltest du dir ansehen.“
    „Was?“
    „Schau es dir selbst an. Bad News, das kann ich dir sagen.“
    „Ich bin in einer Viertelstunde da.“ An der nächsten Kreuzung wendet Diego den SUV und rast mit einem mulmigen Gefühl in Richtung Mira Mesa.
     
    * * *
     
    Kaum ist Claire zurück in der Wohnung, nimmt

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