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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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sie Lappen und Eimer und macht sich daran, den Staub aus der Wohnung zu putzen. Nicht gerade eine Tätigkeit, die für sie zu
mein perfekter freier Tag
gehört.
    Einige Stunden und eine gelieferte Pizza später ist jedoch aller Schmutz verjagt und Claire steht rätselnd vor ihrem geöffneten Kleiderschrank. Die ewig wiederkehrende Frage: Was soll sie anziehen? Logisch, dass angesichts der noblen Adresse Flip Flops und abgeschnittene Jeans ausfallen. Dann das blaurot gemusterte Jerseykleidchen? Zu sehr
erstes Date
.
    Also die konservative Variante: schmal geschnittene, dunkelblaue Jeans und eine anliegende, aber nicht
zu
enge sandfarbene Bluse. Dazu graue Ledermokassins.
    Gut gelaunt hüpft sie unter die Dusche, frisiert die Haare und legt ein dezentes Make-up auf. Beim Blick auf die Uhr zuckt sie zusammen. Noch nicht mal halb sechs. Sie versucht, Dave zu erreichen. Vielleicht hat er schon früher Zeit? Erfolglos, sein Handy ist aus.
    Fertig zurechtgemacht legt sie sich auf die Couch, schaltet den Fernseher ein und zappt sich gelangweilt durch die Sender. Doch anstatt sich auf das Programm zu konzentrieren, schweifen ihre Gedanken immer wieder zu Dave und ihrem bevorstehenden Date. Was sie wohl empfinden wird, wenn sie ihn nachher trifft?
     
    * * *
     
    Pablo führt Diego in die Küche und zeigt mit grimmiger Miene auf eine auf den Fliesen liegende Palette der Firma Coca-Cola.
    Sie ist leer, doch um sie herum liegen zahllose Dosen verstreut. Mit dem Fuß tritt Pablo in den Haufen. Hohl scheppernd rutschen die Blechbüchsen über den glatten Bodenbelag. Leise fluchend bückt sich Diego nach der Verpackung. Der Karton ist aufgequollen und an den Ecken ausgefranst.
    Fast so, als wenn er eine ganze Weile im Wasser gelegen hätte.
    Diego ballt frustriert die Faust. Dave, diese kleine Ratte!
    „Immerhin wissen wir, dass er die Ladung hat.“
    Pablo nickt grimmig und verschwindet dann in die hinteren Räume, während Diego die Verpackung zu Boden fallen lässt und sich umschaut. Am Kühlschrank klebt eine Reihe von Fotos, mit Magneten an die Tür gepinnt. Dave auf seinem Boot, mit anderen Männern lachend in einer Kneipe, ein älteres Motiv mit ihm und einer Frau am Strand. Dann Dave mit einer Frau am Pier in Ocean Beach. Dieselbe Frau, eine Uniform der Küstenwache tragend, lachend an Steuer eines Zodiacs. Diego schaut genauer hin. Auf allen drei Bildern dieselbe Frau. Ist Dave also doch nicht der Single, für der er sich ausgegeben hat? Diego könnte es gut verstehen. Hübsch ist sie jedenfalls.
    Neben den Fotos kleben einige Post-its mit Notizen zu Einkäufen, Verabredungen und Handytarifen. Mit prüfendem Blick überfliegt Diego die Liste, bis sein Blick an einem Eintrag haften bleibt.
    Claire, Mon. 19.30
    La Valencia
    Diego zieht den Zettel mit einem Ruck vom Kühlschrank.
    „Sonst noch was?“
    Der in die Küche zurückgekehrte Pablo stemmt kopfschüttelnd die Hände in die Hüften. „Seine Sachen aus dem Bad sind verschwunden. Rasierer, Zahnbürste, Deo und so. Scheint abgehauen zu sein.“
    „Laptop, Telefon?“
    „Nein, nur das da.“ Mit einem Kopfnicken zeigt Pablo in das Wohnzimmer, wo ein Computer neben dem am Fenster positionierten Schreibtisch steht. „Hab ihn eben angemacht. Seine Mail-Accounts und Dokumentenordner sind passwortgeschützt.“
    „Kommst du denn in die Kontakte?“
    Pablo geht zum Tisch und greift nach der Mouse. Diego folgt ihm und schaut ihm über die Schulter, als er das ungeschützte Adressbuch öffnet. „Such nach einer
Claire
.“
    Neugierig schaut er auf den Bildschirm, während Pablo den Namen eintippt. Es erscheinen zwei Einträge, einer davon mit einer Auslandsvorwahl. Die andere Nummer notiert Diego auf dem Post-it.
    „Gibt’s auch eine Adresse?“
    „Nope. Sind bloß Telefoneinträge gespeichert.“
    „Okay.“
    Er greift nach seinem Handy und tippt die Nummer ein.
     
    * * *
     
    Ihr Telefon klingelt. Sicher Dave.
    „Hallo?“
    Stille. Als niemand antwortet, versucht sie es erneut.
    „Hallo? Dave?“
    Noch immer Schweigen. Die Leitung ist aber nicht tot, denn sie hört deutlich die Atemgeräusche des Anrufers.
    Verunsichert blickt sie auf das Display. Anonymer Anruf.
    Sie drückt ihn weg.
     
    * * *
     
    Nachdenklich betrachtet Diego das Display seines Handys, schaut noch einmal auf den Zettel. Dann geht er zum Kühlschrank, nimmt das Foto der Frau in Uniform von der Tür und steckt es ein.
     

6. Kapitel
     
    Die Bar ist nur spärlich besetzt, als Claire kurz nach

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