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Borderline ein Narco-Thriller

Borderline ein Narco-Thriller

Titel: Borderline ein Narco-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Habbe
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Adrians Beteuerungen. Er beschließt, Pablo mitzuschicken.

    Nach dem Anruf bei seinem Adjutanten schaltet Diego das Handy ab und schleudert es in hohem Bogen die Klippen hinunter. Einen Moment verharrt er reglos horchend an der Kante des Kliffs. Mit lautem Krach dringt das tosende Brechen der Wellen an sein Ohr, die dreißig Meter unter ihm an die Felsen schlagen. Er wirft noch einen Blick in die Dunkelheit und geht dann gedankenverloren zurück zu seinem Wagen.
    So abgebrüht er auch ist, kalt lässt ihn der Gedanke daran, was Claire in den nächsten Stunden bevorsteht, nicht. Er hofft, dass die Männer seine Warnung verstanden haben. Für sie, mehr aber noch: für Claire.
     
    * * *
     
    Es ist eng. So eng, dass sie sich nicht rühren kann, so sehr sie es auch versucht. Und stickig. Sie träumt, dass sie in einer Kiste gefangen ist. Sie sind an Bord einer Yacht. Männer heben die Kiste an und werfen sie ins Meer. Claire will um Hilfe rufen, doch kein Ton kommt über ihre Lippen. Um sie herum rauscht und schaukelt es, während sie haltlos in die Tiefe hinabgleitet. Die Kiste sinkt auf den Grund. Sie sieht Dave, der schon halb vom Sand begraben neben ihr am Boden liegt. Die Augen offen und leer. Auch Marc ist da. Er schwimmt auf sie zu, die Hände ausgestreckt. Er öffnet den Mund, will etwas sagen. Doch er wird von ihr fortgezogen, seine Hände greifen ein letztes Mal verzweifelt nach ihr, bevor er wieder in der Dunkelheit verschwindet.
    Dann ist Ruhe.
     
    * * *
     
    Gemächlich steuert Pablo den alten Ford Galaxy über die leere 78 durch die Canyonlandschaft östlich San Diegos. Er hat sich eine Zigarette angesteckt, und im Radio läuft Latin Pop in einer Endlosschleife. Etwa zehn Zentimeter unter seinen Füßen liegt Claire in einer schmalen, von außen nicht einsehbaren Wanne verborgen. Ein Kontrolleur müsste zuerst die Sitze ausbauen und die verschraubte Bodenplatte öffnen, um sie zu entdecken. Ursprünglich ist das Fach dazu angefertigt worden, Personen, Waffen oder Drogen sicher über die Grenze zu bringen. Absolut geeignet für diesen Einsatz. Mit einer Kontrolle rechnet Pablo auf der Strecke ohnehin nicht. Besser aber, vorbereitet zu sein. Er schaut auf die Uhr im Display vor sich. Viertel nach drei. Und bis Julian noch zehn Kilometer. Alles läuft nach Plan.
    Der Abtransport der Ladung verlief problemlos. Nachdem sie ihr die Injektion verpasst hatten, steckten sie die bewusstlose Claire in eine mitgebrachte Surfboard-Tasche und schleppten sie in den Van. Die Klappe für das versteckte Fach im Boden stand bereits offen, sodass sie den reglosen Körper rasch verstauen konnten. Seitdem fährt Pablo allein durch die nächtliche Stadt in Richtung Osten, ist bei Lakeside auf die 67 abgebogen, wo er die kurvige Straße entlang des San Vicente Reservoirs in Angriff genommen hat.
    In Julian angekommen verlässt Pablo den Highway und fährt zu einem Parkplatz nahe des Friedhofs. Beim Einbiegen sieht er bereits den roten Pick-up, an dessen Seite einer von Adrians Männern lehnt. Pablo stellt den Motor ab und lässt den Van mit erloschenen Scheinwerfern ausrollen, bis er kurz vor dem Toyota zum Stehen kommt. Langsam kurbelt Pablo die Seitenscheibe herunter. Der Mann wirft eine Zigarette zu Boden und kommt zur Fahrertür.
    „Alles dabei?“
    „Yep. Die Ladung macht keinen Mucks. Hat Adrian alles geregelt?“
    „Denke schon. Wir haben die Statisten. War nicht schwierig.“ Er zeigt in die sie umgebende mondlose Nacht. Gut für Grenzgänger. Gut für Adrian.
    „Nicht zu heftig bei der.“ Pablo deutet mit dem Finger auf den Wagenboden.
    Der Mann an der Tür nickt. „Schade, ich…“ Der kalte Blick Pablos lässt ihn verstummen. „In Ordnung, dann fahr ich sie mal in die Wüste.“
    „Mach das. Es gibt allerdings eine Planänderung.“ Der Mann wirft ihm einen überraschten Blick zu.
    „Ich komme mit.“ Dabei nickt Pablo langsam und steigt aus dem Galaxy . Achselzuckend reicht ihm der Mann seine Wagenschlüssel. „Ist vollgetankt.“
    Daumen hoch bei Pablo, der einen Schritt zurücktritt, als der Ford angelassen wird. Er tippt an seine Schläfe. „Fahr nicht zu schnell.“ Damit steigt er in den Pick-up und wartet, bis der Van sich vor ihm in Bewegung setzt. Mit einigem Abstand folgt er dem Wagen über die Landstraße weiter nach Osten, in Richtung Wüste.
    Ein kühles Lächeln umspielt seine Lippen, als ihm eine Idee kommt, wie sie Claire zum Reden bringen können.
     
    * * *
     
    Claires Kopf dröhnt. Und

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