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Bordeuax

Bordeuax

Titel: Bordeuax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Torday
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Eck. Er zog ein letztes
Mal an seiner Zigarre und schnippte sie über die Balustrade, dass sie eine
Funkenspur hinter sich herzog. »Ja, sie ist sehr nett. Wir hatten mal was
miteinander.«
    »Wirklich?«
    »Es war lustig. Besonders das
Vögeln, das war sehr lustig. Nur das Gerede immer, vorher und nachher, das fand
ich furchtbar langweilig. Zum Schluss haben wir uns darauf geeinigt, es dranzugehen
und gute Freunde zu bleiben.« Eck schlenderte zurück zu den erleuchteten
Fenstern und zur Terrassentür, durch die wir hinausgetreten waren. Von drinnen
hörte man lautes Gelächter, das Kartenspiel hatte seinen Höhepunkt erreicht.
    »Manche halten mich für einen
unverbesserlichen Romantiker«, sagte Eck. »Aber, ehrlich gesagt, ich finde,
dieses ganze Getue um Liebe ist ziemlich anstrengend, oder? Eine schnelle
Nummer und ein großer Gin Tonic tun es auch, meiner Meinung nach.«
    Mir fiel keine passende Bemerkung
dazu ein.
    Eck blieb stehen und wandte sich mir
zu. »Versuchen Sie sich doch an Annabel«, schlug er vor.
    »Ich? Ich wüsste nicht, warum«,
erwiderte ich.
    »Ich glaube, sie findet Sie ganz
sympathisch. Das habe ich beim Essen gemerkt. Ich an Ihrer Stelle würde sie mal
einladen. Vielleicht sind Sie ja genau ihr Typ, gescheit, wie Sie sind.«
    »Nein, Eck, das werde ich nicht
tun.«
    Eck rührte sich nicht, er starrte
mich nur an. Die Nacht war jetzt angebrochen, aber im Licht, das aus den
Fenstern fiel, und im Schein des Mondes über uns konnten wir unsere Gesichter
deutlich erkennen.
    »Sie sind verknallt in Catherine,
stimmt's?«, sagte Eck. Es war keine Frage.
    »Nein«, sagte ich mit heiserer
Stimme. Der plötzliche Wechsel in Ecks Tonfall und seine Feststellung machten
mich betroffen. Eck meinte es ernst.
    »Dafür muss man sich nicht schämen«,
sagte er. »Ich selbst war auch mal scharf auf sie. Bei einer Frau, die so
aussieht, kann man das gut verstehen. Aber es ist verlorene Mühe.«
    »Ich habe nicht die Absicht,
zwischen Ed und sie zu treten«, sagte ich. »Die beiden sind meine Freunde.«
    »Ja, schon klar«, sagte Eck. »Aber
in solchen Situationen verflüchtigt Freundschaft sich manchmal. Ed und
Catherine werden heiraten. Es ist alles längst vereinbart. Der alte Simon
Hartlepool und Robin Plender haben das schon vor Jahren für die beiden entschieden.
Ed und Catherine sind mit der Vorstellung aufgewachsen, dass sie eines Tages
heiraten, das hat man ihnen eingebläut, kaum dass sie auf zwei Beinen stehen
konnten. Verschwenden Sie also nicht Ihre Zeit.«
    Ich hatte keine Antwort darauf, und
Eck sagte: »Kommen Sie. Es hat sich beruhigt da drin. Das schreckliche Spiel
ist zu Ende. Die Gefahr ist vorüber. Wir können wieder hineingehen.«
     
    4
     
    Ende August lud Ed mich in die
Blubberwick Lodge ein. Er selbst wollte mit den anderen Gästen seiner geplanten
Jagdgesellschaft schon am Freitag aufbrechen und in der Hütte übernachten.
Francis und ich sollten am Samstag nachkommen, bei der Jagd zusehen und
anschließend zum Essen bleiben. Für die letzte Treibjagd, so war es halbwegs
vereinbart, würde Ed mir eine Flinte leihen und mir einen Aufseher an die Seite
stellen, damit ich auch mal auf ein Moorhuhn anlegen konnte. Francis wollte die
Gelegenheit nutzen und Campbell abrichten.
    Eck hatte mir bereits von der
Blubberwick Lodge erzählt. Die Lodge war in den 1860er Jahren, als in den
Mooren rund um Blubberwick kein Blei mehr gefördert wurde, vom ersten Marquis
von Gateshead errichtet worden. Blei hatte zuvor zwei Jahrhunderte lang das
Vermögen der Familie Simmonds gegründet. Jetzt wurde in den Mooren kein Blei
mehr abgebaut, sondern auf Moorhühner geschossen.
    Die dreißig Kilometer von Hartlepool
nach Blubberwick zurückzulegen war den alten Simmonds zu umständlich, also wurde
in der Nähe erst ein Unterstand, dann eine Jagdhütte gebaut, die leichter zu
erreichen waren. »Es ist eine sehr komfortable Bude«, hatte Eck gesagt. »Gigantische
weiche Betten, riesige alte Badewannen, gemütliche Ohrensessel, in denen man
einschlafen kann, ohne einen steifen Hals zu kriegen. Das einzige Zugeständnis
an das moderne Leben war die Aufstellung einer Eismaschine, um die Zubereitung
der Cocktails nach der Jagd etwas zu beschleunigen.«
    Ich verabredete mich mit Francis an
dem Samstagmorgen um acht Uhr in Caerlyon. Francis, sein Hund Campbell und ich
fuhren zusammen in Francis' altem Land Rover nach Blubberwick, meinen Range
Rover durfte ich nicht nehmen.
    »Er ist zu schick mit seinen

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