Borki's Abenteuer
suchte, was sie alles erlebte und schließlich wie sie Heimweh bekam und wieder den Heimweg antrat.
„Und nun suche ich den Weg nach Hause, zu meinem Bauernhof.“ Endete Borki ihren langen Bericht.
„Wie genau sieht er denn aus der Bauernhof. Können Sie ihn beschreiben? Aber so genau wie möglich bitte.“ Sprach die Pappel und konzentrierte sich.
Borki beschrieb ihr den Hof so gut sie konnte. Das Tor, die Scheune, das Strohdach auf dem Haus. Den knallroten Zaun und sie erwähnte sogar den Hofhund Bruno und Jonathan, den Ziegenbock. Und natürlich auch Jochen, Johanna und Josi.
Die Pappel überlegte. „Doch ja. Ich glaube ich kenne Ihren Bauernhof.“ Sagte sie dann. Eine Taube erzählte davon. Sie erzählte auch von einer Eiche dort. Dann sind das wohl Sie?“
Borki wusste gar nicht, dass sie so berühmt war. Sie schaute verlegen zu Boden.
„Na ja, ich stand da schon länger. Und hab auch beim Bau des Hofes zugeschaut.“
„Na wenn das so ist.“ Sprach die Pappel. „Also, passen Sie gut auf, verehrte Eiche. Sie gehen diesen Weg dort weiter, der schlängelt sich durch die Heide bis zu einer Gabelung. Da stehen drei Birken und ein Wegekreuz. Dort mü....“
„Das kennen wir!“ Jubelten Petra und Peter laut.
„Und von dort gehen sie weiter, bis sie einen Kiefernwald zu Ihrer Rechten sehen.“ Fuhr die Pappel fort. Sie war etwas verärgert, weil man sie unterbrochen hatte.
„Den kennen wir auch schon!“ Riefen jetzt die beiden Amseln und Borki wie aus einem Munde.
Jetzt war die Pappel richtig sauer.
„Na wenn Sie den Weg schon kennen, warum fragen Sie dann erst? Glauben Sie, ich habe nichts anderes zu tun?“
Aber Borki, Petra und Peter waren so aus dem Häuschen, dass sie es schon gar nicht mehr hörten. Sie hüpften und sprangen herum und plapperten alle durcheinander.
Sie bedankten sich artig bei der Pappel, aber die schaute schon gar nicht mehr zu Ihnen herüber, sondern war schon wieder mit Ausschau halten beschäftigt.
Die Drei kamen schon bald bei den drei Birken an, die sie damals nach dem richtigen Weg in die Stadt gefragt hatten. Die Birken sahen jetzt ohne Blätter ganz anders aus. Aber immer noch sehr schlank und elegant. Auch das Wegekreuz stand noch so da, wie sie es in Erinnerung hatten.
Sie winkten den Birken zu und waren schon bald auf dem Sandweg, auf dem sie im Frühjahr gekommen waren. Je weiter sie kamen, umso eiliger hatten sie es. Viel hätte nicht gefehlt und Borki hätte zu rennen angefangen. Ihr Zuhause war jetzt ganz nah. Rechts sahen sie jetzt den Kiefernwald. Aber sie hatten jetzt keine Zeit mehr für die geschwätzigen Kiefern. Sie wollten nur noch heim, heim, heim....
Am Abend, die Sonne war schon fast untergegangen, gelangten sie auf einen Weg, der Borki sehr vertraut vorkam. In der Ferne tauchte ein Hügel auf, über dem Hügel ein Strohdach, dann erkannte Borki ein Tor und einen knallroten Zaun...Sie hatten es geschafft! Die kleine Eiche und die beiden Amseln waren wieder zu Hause.
Sie waren so glücklich, dass keiner von Ihnen einen Ton herausbrachte. Petra schluchzte leise und Peter schluckte. Borki wischte sich eine harzige Träne ab.
Die kleine Eiche ging durch das Hoftor. Bruno der alte Hofhund brummelte nur in seiner Hütte.
Es war schon dunkel geworden und nur aus dem Stubenfenster fiel Licht auf den Hof. Die anderen Fenster waren alle dunkel. Borki fand das seltsam. Denn sonst brannte doch abends immer noch Licht in der Küche. Und seltsam war auch, dass das Licht aus dem Stubenfenster einen eigenartigen Schimmer hatte. Es sah ganz anders aus als sonst. Es war warm und glitzernd. Hell und doch gedämpft.
Borki schaute durch das Fenster in die Stube, sah Kerzen und bunte Sterne. Die kleine Familie saß am großen Stubentisch. Und plötzlich fiel Borki ein, was heute für ein Tag sein musste. Es war Heilig Abend. Der schönste Tag im Jahr.
Und jetzt konnte Borki es auch riechen. Es roch nach Pfefferkuchen, Mandeln und Weihrauch. Nach Marzipan, Schokolade und Tannengrün.
Tannengrün! Jetzt erst bemerkte die kleine Eiche, woher das besondere Licht kam. Mitten im Raum stand ein kleines Bäumchen. Es war geschmückt mit glänzenden Lichtern und funkelnden Perlenketten. An seinen Zweigen hingen bunte Kugeln, goldene Tannenzapfen und silbrig schimmerndes Lametta. Alles glitzerte und blinkte an dem kleinen Bäumchen. Borki hatte noch nie einen so schönen Weihnachtsbaum gesehen.
Und plötzlich durchzuckte es Borki. Sie stieß einen kleinen Schrei
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