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Bossing - wenn der Chef mobbt

Titel: Bossing - wenn der Chef mobbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Fuchs , Andreas Huber
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direkt an und suchen Sie sich aktiv Verbündete.
Aktivieren Sie betriebliche und/oder externe Unterstützung : Nutzen Sie die gewerkschaftliche Rechtsberatung und schalten Sie unbedingt Personal- oder Betriebsrat ein! Prüfen Sie oder lassen Sie sich beraten, ob die Geschäftsleitung informiert werden soll.

    Wir kommen darauf im Kapitel »Strategien für Gebosste« zurück. Hier sei zunächst betont, dass Kollegen und Kolleginnen der Gemobbten viel dazu beitragen können, den Mobbingkrieg frühzeitig zu beenden: Sie sollten die Intrigen nicht passiv tolerieren oder unterstützen. Stattdessen ist es hilfreich, die Lage genau zu analysieren, wer wann wie und was getan hat. Es hilft, aktiv Partei für die Betroffenen zu ergreifen, andere Mitläufer direkt anzusprechen.
    Kolleginnen und Kollegen sollten die Mobbingbetroffenen informieren, wenn etwas nicht mehr ganz stimmt, vor allem über Gerüchte und Intrigen. Bagatellisieren Sie solche Probleme prinzipiell niemals. Bieten Sie den Betroffenen auch keine Patentrezepte an, weil es solche einfach nicht gibt.
    Es hilft den Betroffenen zudem, mögliche Handlungsalternativen gemeinsam zu besprechen. Sie können auf Hilfsangebote wie Mobbingtelefone verweisen oder einen Rechtsbeistand vermitteln. Aber aufgepasst: Als hilfsbereiter Kollege dürfen Sie mögliche Schritte niemals ohne die Zustimmung des Betroffenen planen!
    Eine aktive Friedenspolitik ist immer die bessere Alternative zu Kampfhandlungen. Der Gesetzgeber fordert ausdrücklich Mobbingprävention, schließlich hat sich seit Heinz Leymanns Untersuchungen wiederholt bestätigt, dass Mobbing ohne förderliches Umfeld unmöglich wäre. Eine miserable Unternehmenskultur, in der Personalentwicklung am Rande läuft, Arbeit schlecht organisiert und autoritär geführt wird und ein rauhes Betriebsklima herrscht, tragen zur Eskalation von Konflikten bei. Obwohl mittlerweile neben Betriebs- und Personalräten auch andere Helfer wie Psychologen und Mediatoren für die Problematik geschult sind, können im Grunde nur Unternehmensführung und Führungskräfte wirksam präventiv handeln. Die Etablierung von Mobbing-Frühwarnsystemen und regelmäßige Mobbingchecks wie der Stimmungscheck für Führungskräfte und Mitarbeiter der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA, zum Test siehe Seite 62) gelten als besonders vorbeugend. Weitere effiziente Mittel der Mobbingprävention sind Aufklärungs- und Schulungskampagnen, Einrichtung entsprechender Arbeitskreise und offizieller Beschwerdesysteme. Viele Mobbingexperten und die BAUA raten zudem nachdrücklich zur Verabschiedung einschlägig mobbingächtender Betriebsvereinbarungen. Eine Empfehlung, welche Inhalte darin vorkommen sollen, finden Sie im Folgenden auf Seite 66.
Stimmungscheck Firmenatmosphäre
    Wie die Erfahrung bestätigt, ist Mobbing in aller Regel auch ein Problem der Abteilung oder der ganzen Organisation. Um eine schlechte »Unternehmenskultur« frühzeitig zu erkennen, ist dieser Fragebogen von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) sehr hilfreich.
    Kreuzen Sie bitte an, ob und welche der folgenden Aussagen für Ihren Arbeitsplatz zutreffen!

Aussage
Ja
Nein
Die Stimmung im Team, in der Abteilung ist unserem Vorgesetzten gleichgültig. Probleme zwischen Kollegen werden gar nicht angehört – Hauptsache, alles funktioniert.
Im Betrieb herrscht starker Konkurrenzdruck – wer hinauf will, braucht Ellenbogen.
In der Firma gibt es mindestens einen der folgenden Stressfaktoren: Zeitdruck, Unterbesetzung, Lärm, Hitze, Schmutz oder Ähnliches.
Private Kontakte zwischen Kollegen zählen eher zur Ausnahme.
Wenn der Chef/die Chefin auf einen Mitarbeiter zukommt, geht es meist um Überstunden oder Kritik. Lob, Anerkennung oder ein netter Satz zwischendurch kommen ihm/ihr kaum über die Lippen.
In unserem Betreib gelten starre Hierarchien, eigenverantwortliches Arbeiten ist nicht gefragt, wichtige Informationen erfahren Mitarbeiter spät oder gar nicht.
Konflikte, die in der täglichen Zusammenarbeit entstehen, werden oft unter den Teppich gekehrt. Keiner fühlt sich zuständig, Schwierigkeiten anzupacken.
Die Fluktuation in der Firma/Abteilung ist hoch – viele Mitarbeiter sind frustriert und hoffen nur, möglichst schnell eine andere Stellung zu finden. In den letzten zwölf Monaten gab es eine Umwälzung (z. B. neues Firmenkonzept, Umstellung auf EDV), auf die die Mitarbeiter kaum oder nicht genügend vorbereitet wurden.
Das Team

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