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Bote des Todes

Bote des Todes

Titel: Bote des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Dann sah sie ihn schließlich doch an. „Was ist?“ wiederholte sie.
    „Du kennst mich sehr gut. Tief in deinem Innersten kennst du mich.“
    „Wie du meinst. Gute Nacht.“
    „Ich bin immer noch dein Freund, ob du es weißt oder nicht. Und ich gebe dir jetzt eine freundschaftliche Warnung: Hüte dich vor Männern mit kleinen Augen.“
    „Michael hat wunderschöne Augen.“
    „Wenn du es sagst. Ich kann das nur schwer beurteilen. Also gut, schöne Augen, wenn du darauf bestehst, aber trotzdem klein.“
    Sie seufzte ungeduldig. „Gute Nacht, Danny.“
    „Gute Nacht, Moira.“
    Als sie die Treppe hinaufging, hörte sie ihn mit den Gläsern klirren. Sie eilte in die Wohnung über dem Pub und schloss die Tür zum Treppenhaus hinter sich ab.
    Im Haus war es sehr ruhig. Hinten im Flur waren die Türen zu den verschiedenen Schlafzimmern alle geschlossen. Ihre Eltern waren in Patricks altes Zimmer umgezogen und hatten ihm und Siobhan das große Schlafzimmer überlassen, in dem es für die Kleinen auch ein Kinderbett gab. Brian hatte überglücklich die Luftmatratze für sich in Beschlag genommen. Moira hatte angeboten, sich ein Zimmer mit Colleen zu teilen, damit die Kinder ein eigenes Zimmer bekommen und ihre Eltern in ihrem Zimmer bleiben konnten. Sie war sogar bereit gewesen, so wie die Filmcrew im Copleys zu übernachten, aber davon hatten ihre Eltern nichts hören wollen. Sie waren zu glücklich, die Familie – ihre Kinder, die Enkel und Siobhan, die sie liebten wie eine eigene Tochter – zusammenzuhaben, dass sie bereit waren, ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen.
    Ihr fiel ein, dass sie ihre Schwägerin noch gar nicht gesehen hatte. Das war ungewöhnlich. Siobhan hatte ihre Eltern besucht, aber es war seltsam, dass sie die Kinder nicht mitgenommen hatte und nach ihrer Rückkehr nicht in den Pub gekommen war.
    Moira ging am Schlafzimmer ihrer Eltern vorbei und erschrak, als sie Stimmen hörte. Gedämpfte, wütend klingende Stimmen. Offensichtlich ihr Bruder und ihre Schwägerin.
    „O Gott, Siobhan, hör auf damit!“
    Dann hörte sie Siobhan, die aber so leise sprach, dass Moira kein Wort verstehen konnte.
    „Ich bin in gar nichts verstrickt.“
    Wieder Siobhan, wieder zu leise, um sie zu verstehen.
    „Nein, es wird nichts anderes nach sich ziehen. Es ist etwas für Kinder, um Himmels willen!“
    Diesmal konnte Moira nicht mal hören, dass Siobhan etwas erwiderte.
    „Baby, Baby, bitte, glaub mir, glaub an mich …“
    Seine Stimme wurde leiser, Momente später hörte sie, wie das Bett ihrer Eltern quietschte.
    Moira stand mitten im Flur da und lief rot an. Wunderbar, erst hatte sie gehorcht, was ihr Bruder und ihre Schwägerin gesprochen hatten, und jetzt belauschte sie sie auch noch beim Sex.
    „Wenigstens einige von uns haben ihren Spaß.“
    Sie erschrak, als sie auf einmal die Stimme ihrer Schwester dicht neben sich flüstern hörte.
    „Colleen“, brachte sie heraus.
    Colleen verkniff sich ein Kichern und zog Moira hinter sich her durch den Flur.
    „Ich habe nicht mal gehört, dass du die Tür aufgemacht hast“, sagte Moira.
    „Ich war auch nicht in meinem Zimmer. Ich habe telefoniert.“
    „Telefoniert?“
    „In Kalifornien haben wir erst elf Uhr.“
    „Um elf Uhr noch geschäftliche Telefonate?“ wunderte sich Moira, aber Colleen winkte ab.
    „Ein Kerl. Ein neuer Kerl. Nichts Ernstes oder Tiefschürfendes. Keiner, dem ich mich so vor den Augen von Dad an den Hals werfen würde, wie du es heute mit Michael gemacht hast.“
    „Und machst du es, wenn Dad nicht dabei ist?“
    Colleen lachte. „Was ist los mit dir? Bist du plötzlich das moralische Gewissen der Familie?“ sagte sie spöttisch.
    „Ich wollte nicht lauschen, ich hatte bloß auf dem Weg in mein Zimmer Stimmen gehört.“
    „Stimmen, aha.“
    „Ernsthaft, Colleen. Sie haben sich gestritten, und ich wollte wirklich nicht zuhören.“
    „Da du aber zugehört hast, willst du jetzt von mir wissen, ob bei den beiden irgendwas nicht stimmt.“
    „Und?“
    „Nicht, dass ich wüsste. Allerdings bin ich auch erst heute angekommen. Wie wärs? Sollen wir uns einen Tee machen? Ach, nein, nein, es ist schon viel zu spät. Außerdem bist du hier, um zu arbeiten, richtig? Wir werden uns morgen unterhalten. Ich möchte alles wissen. Gut aussehen tut dein Michael ja nun wirklich. Groß, breitschultrig. Große Füße. Du weißt ja, was man über Männer mit großen Füßen sagt.“
    „Das sind doch

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